Mediatorin erklärt: So lässt sich dies Streik-Dilemma zwischen Bahn und GDL trennen

Die Situation zwischen Bahn und GDL ist festgefahren und lähmt ganz Deutschland. Je länger dieser Konflikt dauert, umso emotionaler wird er. Eine Mediatorin erklärt, welches jetzt noch hilft

Dieser Artikel ist eine Entgegennahme des Wirtschaftsmagazins Capital und ist hier pro zehn Tage einsehbar. Danach wird er wieder ausschließlich unter www.capital.de zu Vorlesung halten sein. Capital gehört wie dieser stern zu RTL Deutschland. 

Frau Bielecke, die GDL-Lokführer bestreiken die Deutsche Bahn nun schon zum sechsten Mal intrinsisch weniger Monate. Vor drei Jahren hat eine Einigung ebenfalls tief aufwärts sich warten lassen. Man hat dies Gefühl, ein Deja-vue zu erleben, oder? 
Einerseits ja, eine andere Sache ist Neben… nicht. Denn wenn man sich an dem bekannten Modell des Konfliktforschers Friedrich Glasl orientiert – dem so genannten Konflikteskalationsstufenmodell – dann verrutschen die Streikparteien ohne Rest durch zwei teilbar noch ein kleinster Teil weiter in Richtung „Abgrund“ wie früher.

Wie sieht dieser Abgrund genau aus?
Das Modell beschreibt eine Treppe mit neun Stufen nachher unten. Mit jeder dieser Stufen nehmen die Verhärtungen im Konflikt zu: Man glaubt immer fester an seine eigene Sichtweise und versucht, dies Gegenzusätzlich davon zu überzeugen. Gleichzeitig wechselt man nicht mehr die Perspektive, um eine Idee davon zu profitieren, welches die andere Seite will. Und je mehr dies passiert, umso mehr schwindet die Empathie pro die andere Seite und umso weniger gelingt es, aufwärts sie einzugehen.

Der eigene Blick wird aus diesem Grund immer enger, je weiter man die Treppe nachher unten steigt?
Genau, die Emotionalität nimmt zu und dies Umfeld gerät aus dem Blick, c/o GDL und Bahn zum Beispiel dies Image des Unternehmens oder die Fahrgäste. Jede Seite ist im Konflikt davon überzeugt, dass sie Recht hat. Lösungsspielräume, die vorher noch möglich waren, werden so gut wie verschenkt. 

Zur Person

Alexandra Bielecke ist Diplom-Psychologin und arbeitet unter anderem wie Mediatorin und Coach. Sie war Vorsitzende des Bundesverbands Mediation und ist nun Mitglied des Ältestenrats.

Es geht beim Streik offensichtlich nicht nur um die Inhalte, sondern Neben… um persönliche Befindlichkeiten.
Ich glaube, dass jedwederlei Seiten versuchen, dies Beste pro ihre jeweilige Organisation herauszuholen. Aber c/o dieser Art und Weise, wie miteinander gesprochen und verhandelt wird, sind Verletzungen wahrscheinlich, zum Beispiel c/o dieser Bewertung dieser Lösungsvorschläge dieser jeweils anderen Seite oder dieser Wahl dieser Überzeugungsmittel. Die Deutsche Bahn hat versucht, die Streiks vor Gericht abzuwenden, welches durchaus legitim ist. Gleichzeitig wechselt sie damit die Ebene – sicherlich Neben… in dieser Hoffnung, die Instanz „Gericht“ möge ihr Recht verschenken. 

Die Situation wirkt festgefahren wie tief nicht, eine neutrale Instanz scheint mittlerweile dieser einzige Ausweg zu sein. Brauchen Bahn und GDL ein Schlichtungsverfahren?
Ich sehe Neben… nur dies, welches nachher lateral kommuniziert wird. Aus guten Gründen sind die Verhandlungsinhalte geschützt. Ich habe den Eindruck, dass jedwederlei Parteien sehr tief versucht nach sich ziehen, für sich zu verhandeln. Das ist immer dieser erste Schritt: verbinden am Verhandlungstisch zu sitzen. Der nächste Schritt ist eine Mediation oder Moderation, welches Bahn und GDL Neben… versucht nach sich ziehen. Dabei gibt es zwei unabhängige Vermittler, die dazu sorgen, dass jede Seite gehört wird, dass Gesprächsbeiträge ausgewogen sind und dies Gespräch insgesamt sachlicher verläuft. Moderatoren unterbreiten durchaus keine Lösungsvorschläge.

Dazu kommt es erst im Schlichtungsverfahren?
Genau, dies wäre dieser nächste Schritt. Hierbei zu tun sein jedwederlei Seiten Verantwortung an eine dritte Person hergeben, dieser sie vertrauen und die die eigenen Interessen gut in zusammensetzen Lösungsvorschlag integriert.

Was kann ein Schlichtungsverfahren, welches Verhandlungen nicht können?
In Verhandlungssituationen passiert es relativ oft, dass man die eigenen Zugeständnisse überschätzt und die des anderen geringschätzt. Parteien sind zudem in dieser Verhandlung stark gefordert, selbst Lösungsvorschläge zu unterbreiten und Angebote zu zeugen. Dabei entsteht schnell dies Gefühl: Wenn ich irgendwas abgebe, gewinnt dieser andere. Fühlt man sich nicht passend angesprochen oder sogar abgewertet, ist selbige Bereitschaft eventuell begrenzter. Dazu stillstehen jedwederlei Seiten unter Druck durch die öffentliche Beachtung. Was dieser Presse angekündigt wurde, spielt eine Rolle. Menschen verlieren nicht gerne ihr Gesicht. Wie sehen dies zum Beispiel die Mitglieder, wenn Zugeständnisse gemacht werden?

Und c/o dieser Schlichtung?
Da kann sich jeder wieder irgendwas mehr zurücknehmen und aufwärts die eigenen Interessen besinnen. Mit den Schlichterinnen und Schlichtern gibt es eine andere Instanz, die jedwederlei Seiten im Blick behält und die vielleicht zusammensetzen Lösungsspielraum aufzeigt, den eine Partei schon keiner mehr formulieren oder sehen konnte. Es ist die Aufgabe dieser Schlichter, aus den möglichen Lösungsoptionen zusammensetzen konkreten Vorschlag zu unterbreiten.

„Menschen, die nicht gehört werden, verhalten sich auch unerhört“, Mediatorin Alexandra Bielecke

Die Stimmung zwischen den Parteien ist in dieser Regel sehr überreizt, wenn sie sich wieder an zusammensetzen Tisch setzen. Sie kritisieren vor allem die kämpferische Sprache aufwärts beiden Seiten. Sollen die Schlichterinnen und Schlichter dann erstmal pro gute Stimmung sorgen?
Ich stelle mir durchaus vor, dass es eine gewisse Ohnmacht und Verzweiflung gibt, c/o dieser jeweils anderen Seite „auf Granit zu beißen“. Das ist kein schönes Gefühl. Wenn eine Person von lateral dazukommt, wird sie wahrscheinlich erstmal Fragen stellen und zuhören: Warum ist Ihnen dies wichtig? Wieso hängen Sie genau an dieser Zahl? Das ausschließlich kann pro Erleichterung sorgen. Menschen, die nicht gehört werden, verhalten sich Neben… unerhört. Gelingt es, Emotionen anzusprechen und die Gründe pro die schlechte Stimmung zu thematisieren, nimmt dies zusätzlichen Druck aus den Gesprächen.

Zeigen Schlichterinnen und Schlichter denn Neben… Grenzen aufwärts?
Manchmal halten sie den Spiegel vor und sagen, wenn in einem Angebot wirklich wenig Spielraum war – Gewiss konstruktiv. Sie stellen Fragen und helfen dieser Partei, sich aufwärts den guten Gedanken zurückzubesinnen und vielleicht doch nochmal im eigenen Lösungskoffer nachher einer Idee zu kramen.

GDL-Chef Claus Weselsky betont immer wieder, dass die Bahn „stur“ sei und nicht von ihrer Position abrücke, beharrt Gewiss selbst aufwärts seinen Forderungen. Eine zusätzliche Zwickmühle ist, dass die Tarifverträge dieser GDL mit anderen Bahnunternehmen an den Abschluss dieser 35-Stunden-Woche mit dieser Deutschen Bahn gebunden sind. Wie findet man da zusammensetzen Kompromiss?
Das ist eine sehr schwierige Aufgabe und es ist was auch immer andere wie leichtgewichtig zu sagen, wer hier die „bessere“ Partei ist. Von lateral denkt man schnell, Herr Weselsky sei mit seinen Forderungen nicht mehr aufwärts dem Boden dieser Tatsachen und es gibt sicherlich aufwärts beiden Seiten persönliche Interessen. Die Gemengelage ist durchaus Neben… selten kompliziert, weil es intrinsisch dieser Bahn so viele verschiedene Gesellschaften mit unterschiedlichen Tarifverträgen, möglichen Zulagen, Ausbildungen und so weiter gibt. Das lässt sich Neben… mit Modellen in anderen Ländern kaum vergleichen. Deswegen ist es extrem schwierig, zu beurteilen, welches ein vergleichbarer guter Lohn ist. Es besteht die Hoffnung, dass eine dritte Person die Grenzen von Vergleichsmodellen aufzeigt und den Rahmen pro Verhandlungen wieder öffnen kann.

Die Bahn hat sich ungeschützt pro ein Schlichtungsverfahren gezeigt. Hat sie damit den ersten Schritt zur Deeskalation gemacht?
Ich denke, ja. Die Bahn hat großes Interesse daran, eine gute Problembeseitigung zu finden. Man kann nur wünschen, dass sich die GDL ebenfalls einlässt. Ein Schlichtungsverfahren ist im Grunde kein Verlust, sondern wieder ein Gewinn an Verhandlungsmöglichkeiten.

Wie tief würde so ein Schlichtungsverfahren dauern?
Die Dauer sollte aufwärts jeden Fall vorher festgesetzt werden. Sonst ist es zu wie am Schnürchen, wieder vom Verhandlungstisch aufzustehen und zu sagen, wir können uns sowieso nicht einigen. Man könnte es zum Beispiel mit vier Wochen probieren, dies würde den Druck rausnehmen und den Beteiligten die Möglichkeit verschenken, zusätzlich zusammensetzen Vorschlag nachzudenken. Bisher gibt es immer Sorge vor Verzögerungen des Prozesses, vor den nächsten Gerichtsverfahren oder Streiks. 

Es wird nun sogar zusätzlich eine Reform des Streikrechts diskutiert. Sollte ein Schlichtungsverfahren vor Streiks Gesetz werden? 
Ich halte es pro schwierig, ein bestimmtes Verfahren festzusetzen. Aber man kann aufwärts jeden Fall festlegen, dass es nicht sofort zum Streik kommen kann, sondern zuerst verhandelt werden muss. Das kann stufig sein, von dieser alleinigen Verhandlung zu einer Moderation zur Schlichtung. Das Problem dieserfalls ist nur, dass niemand zu einer konstruktiven Gesprächsform gezwungen werden kann. Die Grundhaltung dieser Parteien ist in einem Gespräch immer entscheidend.

Source: stern.de