Maul- und Klauenseuche: Großbritannien verhängt Importverbot für jedes Klauentiere aus Deutschland

Großbritannien hat
wegen der in Brandenburg ausgebrochenen Maul- und Klauenseuche
(MKS) den Import von besonders gefährdeten Tierarten aus
Deutschland verboten. Mit dem Einfuhrstopp von Rindern, Schweinen und Schafen solle eine Ausbreitung der Krankheit verhindert werden, teilte die britische Regierung mit. Das Verbot gelte für lebende Tiere und Frischfleischprodukte, teilte das britische Umweltministerium mit.

Zuvor hatten Mexiko und Südkorea bereits ein vorläufiges Importverbot für deutsches Schweinefleisch verhängt. Auch die Niederlande verboten landesweit den Transport für Kälber. Der Handel innerhalb der EU läuft bislang mit kleineren Einschränkungen weiter. Dort gilt das Prinzip, dass nur Importe aus betroffenen Regionen beschränkt werden.

Am Freitag war der erste Fall von MKS in Deutschland seit 1988 bekannt geworden. Eine Schutzzone von drei Kilometern wurde um den betroffenen Betrieb in Hönow in Märkisch Oderland eingerichtet. Dort ist es nun verboten, Klauentiere wie Rinder, Schweine, Schafe oder Ziegen zu transportieren und deren Produkte zu verbreiten. Zudem gibt es eine Überwachungszone im Umkreis von zehn Kilometern.

Wirtschaftliche Schäden bisher nicht absehbar

Ob weitere Betriebe betroffen sind, wird derzeit geklärt – das Land Brandenburg koordiniert die Schutzmaßnahmen. Die wirtschaftlichen Schäden sind bislang noch nicht abzuschätzen, hieß es am Montag vom Bundeslandwirtschaftsministerium. Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, forderte Bund und Länder auf, die Seuche schnellstmöglich zu bekämpfen: „Obwohl das Virus für den Menschen völlig ungefährlich ist, ist der wirtschaftliche Schaden für die Tierhalter erheblich, weil Exportmärkte wegfallen werden“, teilte er auf der Verbandswebsite mit.

MKS ist eine hochansteckende Viruserkrankung und betrifft Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und andere Paarhufer. Auch viele Zoo- und Wildtiere können daran erkranken. Ist in einem Betrieb auch nur ein Tier erkrankt, müssten alle Klauentiere getötet und unschädlich beseitigt werden, heißt es in einem Steckbrief des für Tiergesundheit zuständigen Bundesforschungsinstituts. Auch Klauentiere in landwirtschaftlichen Betrieben in der näheren Umgebung eines Seuchenbetriebs müssten zumeist getötet werden. Menschen können die Krankheit übertragen, sind selbst aber nicht gefährdet, wie ein Sprecher des Bundeslandwirtschaftsministeriums sagte.