Krieg in Nahost: Ägypten schlägt zweitägige Feuerpause im Gazastreifen vor



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Annalena Baerbock fordert von Israel mehr humanitäre Hilfe für Gaza

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Der Libanon stehe "am Rande des Kollaps", mahnt Außenministerin Baerbock bei ihrem Besuch in Beirut. Sie forderte mehr Hilfen und eine "tragfähige diplomatische Lösung".

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Hisbollah bestätigt Tod von möglichem Nasrallah-Nachfolger

Die Hisbollah hat die Tötung des als Nachfolger von Anführer Hassan Nasrallah gehandelten Haschem Safi al-Din bestätigt. Er wurde laut der libanesischen Miliz bei einem "aggressiven, kriminellen" Angriff Israels getötet.

Israels Militär hatte zuvor angegeben, dass Safi al-Din vor rund drei Wochen bei einem Angriff nahe Beirut getötet wurde. Als Chef des Exekutivrats gehörte er schon lange zu den wichtigsten Figuren innerhalb der Hisbollah-Führung. Nach der Tötung von Hassan Nasrallah bei einem israelischen Luftangriff galt Safi al-Din als möglicher Nachfolger. 

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Erneut Luftalarm in Tel Aviv 

Im Großraum Tel Aviv hat es am Abend zum zweiten Mal binnen eines Tages Luftalarm gegeben. Die israelische Armee meldete vier Geschosse aus dem Libanon. Zwei seien abgeschossen worden, die anderen beiden in offenem Gelände eingeschlagen, berichtete die Times of Israel unter Berufung auf die israelische Armee. Über der Stadt waren dumpfe Detonationen zu hören. Zu möglichen Opfern oder Schäden machte die Armee keine Angaben.
 
Schon am Morgen hatte es in Tel Aviv wegen Beschuss aus dem Libanon Luftalarm gegeben. Auch auf den Norden Israels und die nördlichen Golanhöhen wurden den Tag über vom Libanon aus Raketen abgeschossen. Die Armee zählte insgesamt mindestens 110 Geschosse. 

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Hisbollah-Miliz soll laut Netanjahu Angriff auf Israel per Tunnelsystem geplant haben

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat der libanesischen Hisbollah-Miliz vorgeworfen, einen Angriff auf Israel nach dem Vorbild des Hamas-Großangriffs vom 7. Oktober geplant zu haben.

Israel habe etwa 100 Meter hinter der libanesischen Grenze ein Tunnelsystem entdeckt, über das die Hisbollah mit Geländewagen, Motorrädern und Raketen habe angreifen wollen, teilte Netanjahu den französischen Sendern Cnews und Europe 1 mit. "Sie haben eine Invasion geplant", sagte er. Die Dimensionen des geplanten Angriffs seien größer als die des 7. Oktober gewesen, sagte Netanjahu weiter.

Mitte Oktober hatte Netanjahu mitgeteilt, Israels Militär habe in Hisbollah-Verstecken im Südlibanon eine große Menge "modernster russischer Waffen" gefunden.

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Schwere Luftangriffe auf Vororte von Beirut 

Bei schweren Luftangriffen auf Beiruts südliche Vororte sind nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums mindestens ein Mensch getötet und fünf weitere verletzt worden, unter ihnen ein Kind. Nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa soll es mindestens zehn Angriffe gegeben haben.

Die libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete, vier Luftschläge israelischer Kampfflugzeuge hätten in der Umgebung des Vororts Lailaki einen großen Brand verursacht und eine Wohnhausanlage komplett zerstört. Ein weiterer Luftangriff traf das Gebiet Al-Dschanah nahe dem internationalen Flughafen. 

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Blinken erwartet neue Verhandlungen über Waffenruhe, Katar ist skeptisch

US-Außenminister Antony Blinken erwartet, dass sich die Unterhändler für eine Waffenruhe im Gazastreifen in den kommenden Tagen erneut treffen werden. "Wir haben über Optionen gesprochen, diesen Moment zu nutzen, und über nächste Schritte, um den Prozess voranzutreiben, und ich gehe davon aus, dass sich unsere Unterhändler in den kommenden Tagen treffen werden", sagte Blinken vor Reportern nach Gesprächen mit dem Vermittlerland Katar.

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Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani ist allerdings weniger optimistisch als Blinken. "Ich glaube, dass es bis jetzt keine Klarheit gibt über den Weg vorwärts", sagte der Ministerpräsident nach einem Treffen mit dem US-Außenminister. Seit der Tötung ihres Anführers Jahia Sinwar habe es Kontakt mit der Hamas-Führung gegeben, sagte Al Thani, darunter bei Treffen der politischen Hamas-Vertreter in Doha in den vergangenen Tagen. Die Position der Hamas sei aber unverändert, nämlich dass Grundlage für Verhandlungen mit Israel weiterhin der Plan für eine Waffenruhe sein müsste, den US-Präsident Joe Biden im Mai vorgestellt hatte. 

Der Tod Sinwars hatte auf diplomatischer Ebene Hoffnungen geweckt, dass die Hamas nun zu Verhandlungen über eine Waffenruhe bereit sei. Bisher gibt es dafür aber keine Anzeichen.

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Israel schickt Mossad-Chef zu Verhandlungen nach Katar

Die israelische Regierung hat angekündigt, dass der Chef des Geheimdienstes Mossad, David Barnea, an den Gesprächen für eine Waffenruhe im Gazastreifen in Katar teilnehmen soll. Bei Gesprächen mit dem CIA-Chef Bill Burns und Katars Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman Al Thani in Doha werde es darum gehen, inwiefern die Verhandlungen über eine Befreiung der Hamas-Geiseln wieder aufgenommen werden könnten.
Mehr dazu lesen Sie hier:

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Hamas-Funktionär: Geiseln kehren nur bei Stopp von Aggression zurück

Vor Beginn möglicher neuer Verhandlungen in Katar hat die Hamas ihre Position bekräftigt. Der ranghohe Hamas-Funktionär Osama Hamdan sagte dem proiranischen libanesischen Fernsehsender Al-Majadin, dass sich die Hamas-Position nicht geändert habe. Die Geiseln würden nur zurückkehren, "wenn die Aggression gestoppt wird und sie sich vollständig zurückziehen".

Bei dem massiven Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 waren mehr als 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 entführt worden, nicht nur von der Hamas, sondern auch von anderen Terrorgruppen. Von den Geiseln werden derzeit noch 97 im Gazastreifen festgehalten, 34 von ihnen sind nach Einschätzung der israelischen Armee tot. Beobachter gehen nicht davon aus, dass die Hamas den Überblick über den Verbleib aller Geiseln hat.

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Iran bereitet offenbar Reaktion auf möglichen israelischen Angriff vor

Das iranische Militär erwartet einem Medienbericht zufolge einen israelischen Vergeltungsschlag und arbeitet bereits mehrere mögliche Antwortszenarien aus. Sollten die israelischen Streitkräfte beispielsweise auch die Öl- und Nuklearanlagen des Landes ins Visier nehmen, werde die Reaktion heftig ausfallen, berichtete die New York Times unter Berufung auf vier iranische Beamte, unter ihnen zwei Mitglieder der Revolutionsgarden.

In einem solchen Fall könnte der Iran bis zu 1.000 ballistische Raketen auf Israel abfeuern, die Angriffe verbündeter Milizen in der Region ausweiten und den Schiffsverkehr im Persischen Golf und der Straße von Hormus stören. Sollte Israel allerdings nur begrenzte Angriffe auf wenige Militäreinrichtungen und Waffenlager fliegen, würde der Iran möglicherweise auf eine Reaktion verzichten.

Anfang Oktober hatten Irans Revolutionsgarden rund 200 ballistische Raketen auf Israel abgefeuert. Die Regierung in Tel Aviv kündigte daraufhin Vergeltung an. Offen ist, wann und wie Israel gegen den Iran zurückschlagen wird. 

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Neuer Anlauf für Verhandlungen über eine Waffenruhe

In Katar stehen offenbar neue Verhandlungen über eine Waffenruhe bevor. Das israelische Sicherheitskabinett habe über einen neuen ägyptischen Vermittlungsvorschlag diskutiert, meldete die Nachrichtenagentur AP und berief sich auf israelische Regierungskreise. Er sehe eine zwölftägige Feuerpause für humanitäre Hilfe für den Norden des Gazastreifens und die Freilassung von sechs Geiseln der Hamas vor. Vorgespräche dazu hätten auch Kreise aus den USA und Ägypten bestätigt.

Ein ägyptischer Regierungsvertreter sagte, Vermittler aus seinem Land und aus Katar hätten die Initiative bereits mit den USA diskutiert. Es handle sich aber noch nicht um einen belastbaren Vorschlag. 

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UN-Friedenstruppe meldet erneuten Angriff durch Israel 

Die UN-Beobachtermission Unifil im Libanon ist nach eigenen Angaben erneut vom israelischen Militär angegriffen worden. Friedenstruppen hätten israelische Soldaten bei Hausräumungsaktionen von einem UN-Posten in dem südlibanesischen Ort Dahaira beobachtet, teilte Unifil mit. Als die Soldaten bemerkten, dass sie beobachtet werden, hätten sie auf den Posten gefeuert. Die Blauhelmsoldaten hätten sich daraufhin zurückgezogen, um nicht erschossen zu werden. Der Vorfall habe sich bereits am Dienstag ereignet.
 
Darüber hinaus seien am Donnerstag zwei Teams zur medizinischen Evakuierung (Medevac) unter Beschuss geraten. Sie seien in Jarin im Südlibanon unweit der israelischen Grenze gewesen, um einen Patienten zu verlegen. Dabei seien sie von Unbekannten beschossen worden, teilte Unifil mit. Am Abend sei eine medizinische Einrichtung an einem Unifil-Posten in Beit Leif von einer Granate oder Rakete unbekannten Ursprungs getroffen worden. Gebäude seien beschädigt worden. In der Nähe eines Postens in Kfar Schuba seien zwei Granaten oder Raketen ebenfalls unbekannter Herkunft eingeschlagen. Bei keinem der Vorfälle habe es Verletzte gegeben.

Trotz der Gewalt in den letzten Wochen wollen die Friedenstruppen die Lage im Südlibanon weiter beobachten. Das israelische Militär und alle anderen Akteure seien verpflichtet, die Sicherheit von UN-Personal und -Eigentum zu gewährleisten, teilte Unifil mit.

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Israels Militär greift den Iran an

Israel hat seinen seit Wochen erwarteten Vergeltungsschlag auf den Iran gestartet. Das israelische Militär teilte mit, man führe "als Reaktion auf die seit Monaten andauernden Angriffe des iranischen Regimes" auf Israel "derzeit präzise Angriffe auf militärische Ziele im Iran durch".

Aus Teheran wurden von iranischen Staatsmedien mehrere Explosionen gemeldet.

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Israel beendet Angriff auf den Iran

Das israelische Militär hat eigenen Angaben zufolge seinen lange erwarteten Angriff auf den Iran beendet. Angegriffen worden seien ausschließlich militärische Ziele. Wenige Stunden zuvor hatten iranische Staatsmedien Explosionen in Teheran gemeldet. Von iranischer Seite wurden "begrenzte Schäden" gemeldet. Das israelische Militär warnte vor einer weiteren Eskalationsstufe, auf die man reagieren müsse.

Lesen Sie hier die gesamte Zusammenfassung:

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Saudi-Arabien verurteilt israelischen Angriff

Saudi-Arabien hat den israelischen Angriff auf Ziele im Iran überraschend verurteilt. Das Königreich sprach von einer Verletzung der iranischen Souveränität und bezeichnete die Luftangriffe als Verstoß gegen internationale Gesetze, wie die staatliche saudische Nachrichtenagentur SPA berichtete. Die Führung in Riad rief alle Parteien zu größtmöglicher Zurückhaltung und zur Deeskalation auf.

Vor mehr als einem Jahr wollte Saudi-Arabien noch seine Beziehungen zu Israel normalisieren. Experten hatten in dem Zusammenhang von einer historischen Entwicklung gesprochen, die den Nahen Osten politisch grundlegend verändern würde. Die Beziehungen zwischen dem Königreich und dem Iran waren jahrelang angespannt und auf Eis gelegt. Irans neuer Außenminister Abbas Araghtschi hatte erst vor wenigen Tagen zahlreiche arabische Länder besucht und am Golf für Diplomatie geworben.

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Iran meldet zwei getötete Soldaten

Bei dem israelischen Angriff auf den Iran sind nach Angaben des iranischen Militärs zwei Soldaten getötet worden. Sie seien im Rahmen der Verteidigung gefallen, berichtete die halbstaatliche Nachrichtenagentur Tasnim unter Berufung auf eine Mitteilung der Armee. Weitere Details sollen zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden.

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Bislang gibt es kaum Informationen über Schäden im Iran. Die iranische Luftabwehr gab lediglich an, dass der Angriff "begrenzten Schaden" angerichtet habe. Israel habe "Militärzentren" in den Provinzen Teheran, Chusestan (Südwesten) und Ilam (Westen) angegriffen. 

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Iran besteht auf Recht und Pflicht zur Verteidigung

Die Regierung in Teheran hat die israelischen Angriffe auf den Iran verurteilt. Der Iran habe "das Recht und die Pflicht, sich gegen ausländische Aggressionen zu verteidigen", teilte das iranische Außenministerium mit. Es verwies dabei auf das in Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen festgeschriebene Recht auf Selbstverteidigung.

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Olaf Scholz warnt Iran vor weiterer Eskalation 

Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Iran nach den Angriffen des israelischen Militärs zur Zurückhaltung aufgerufen. "Es darf nicht immer weitergehen mit massiven Reaktionen der Eskalation. Das muss jetzt ein Ende haben", schrieb der SPD-Politiker im Kurznachrichtendienst X. 

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Meine Botschaft an den Iran ist klar: Es darf nicht immer weitergehen mit massiven Reaktionen der Eskalation. Das muss jetzt ein Ende haben. Dann bietet sich die Möglichkeit für eine friedliche Entwicklung im Nahen Osten. 3/5

— Bundeskanzler Olaf Scholz (@Bundeskanzler) October 26, 2024

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Israels Regierung habe berichtet, das Militär habe präzise und gezielt militärische Einrichtungen getroffen und sich bemüht, die Verluste an Menschenleben gering zu halten. Das diene "natürlich" dazu, eine weitere Eskalation zu vermeiden, sagte Scholz während seines Besuchs im indischen Goa. Nun sei es die wichtigste Maßnahme, dass alle Parteien sich auf einen Waffenstillstand im Gazastreifen einigen. Es müsse eine "Möglichkeit für eine friedliche Entwicklung im Nahen Osten eröffnet" werden.

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Biden hofft auf Deeskalation

US-Präsident Joe Biden dringt nach den israelischen Angriffen im Iran auf eine Deeskalation der Lage. "Ich hoffe, das ist das Ende", sagte er in Philadelphia.

Er habe mit Vertretern der Geheimdienste gesprochen und dabei erfahren, dass die Angriffe offenbar auf militärische Ziele beschränkt geblieben seien. Er bestätigte zudem, vorher über die Angriffe informiert gewesen zu sein. Zuvor hatten dies Medien berichtet. 

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Iran äußert sich zu israelischen Angriffen

Das iranische Regime hat sich auf mehreren Wegen zu den israelischen Angriffen geäußert. In einer Mitteilung des Generalstabs des Militärs, die von Staatsmedien verbreitet wurde, heißt es, israelische Kampfjets seien nicht in den iranischen Luftraum eingedrungen. Vielmehr habe Israels Luftwaffe vom Irak aus luftgestützte Langstreckenraketen auf Ziele abgefeuert. Dabei seien Radarstationen getroffen worden.

Die Schäden seien "begrenzt und geringfügig", hieß es vom Generalstab. Die Islamische Republik Iran behalte sich das Recht auf eine angemessene Reaktion zu einem geeigneten Zeitpunkt vor. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen wies unterdessen den USA eine Mitschuld an dem Angriff zu, da der irakische Luftraum vom US-Militär kontrolliert werde, teilte die Vertretung auf X mit.

Die staatliche Nachrichtenagentur Irna meldete außerdem, dass bei dem Angriff vier Soldaten getötet wurden. Sie beruft sich dabei auf eine Mitteilung der Armee. Am Morgen hatte diese zunächst zwei Tote gemeldet.

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Libanon meldet weiteren israelischen Luftangriff auf Beirut

Die israelische Luftwaffe hat am frühen Sonntagmorgen erneut einen Luftangriff auf den Süden Beiruts geflogen. Der Angriff ereignete sich kurz nach Mitternacht, wie die amtliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete. Zuvor hatte die israelische Armee die Bewohner zweier Viertel in den südlichen Vororten der libanesischen Hauptstadt dazu aufgefordert, die Gebiete zu verlassen, da sich dort Einrichtungen der Hisbollah-Miliz befänden. Auf der im Onlinedienst X veröffentlichten Evakuierungsaufforderung war eine Karte zu sehen, auf der Ziele in Burdsch al-Baradschneh und Hadath markiert waren.

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Verhandlungen um Waffenruhe im Gazastreifen

Nach Israels Vergeltungsschlag gegen den Iran sollen heute in Katar die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazakrieg wieder aufgenommen werden. Der Iran dürfe nicht "den Fehler machen", auf die israelischen Angriffe zu reagieren, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin nach Angaben des Pentagon in einem Telefonat mit seinem israelischen Kollegen Joaw Galant. Jetzt böten sich Möglichkeiten, "die Spannungen in der Region auf diplomatischem Wege" abzubauen. Dazu gehörten ein Deal im Gazakrieg und eine Übereinkunft mit der Hisbollah im Libanon, die es Zivilisten auf beiden Seiten der Grenze zu Israel ermöglichten, sicher in ihre Häuser zurückzukehren.

Vertreter Israels wollen heute in der katarischen Hauptstadt Doha mit denen der Vermittlerstaaten Katar, Ägypten und USA zusammenkommen, um den seit Monaten stagnierenden Gesprächen über eine Waffenruhe im Gazastreifen einen neuen Impuls zu geben. Am Vorabend demonstrierten in Israel erneut Hunderte Menschen für ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln, die sich im Gazastreifen immer noch in der Gewalt der Hamas befinden. 

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Iranischer Parlamentspräsident spricht von militärischer Antwort

Einen Tag nach dem israelischen Angriff ist das iranische Parlament zu einer Sitzung hinter verschlossenen Türen zusammengekommen. Parlamentspräsident Mohammed Bagher Ghalibaf, ehemaliger General der Revolutionsgarden, leitete die Beratungen, wie iranische Medien übereinstimmend berichteten.

Ghalibaf sagte laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna, dass eine militärische Antwort des Iran auf den israelischen Angriff sicher sei – obwohl er diesen als "passiv" bewertete und damit das Ausmaß relativierte. Er berief sich demnach auf das Selbstverteidigungsrecht gemäß der UN-Charta. Gleichzeitig betonte Ghalibaf, dass eine Waffenruhe im Libanon und im Gazastreifen notwendig sei.

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Das iranische Parlament hat begrenzten Einfluss, die eigentliche Macht konzentriert sich auf die Staatsführung. Nach der Wahl in diesem Jahr dominiert jedoch eine Mehrheit konservativer Hardliner das Parlament, die auch die Stimmung in den radikalen Flügeln im Militär beeinflussen dürfte.

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Iranisches Staatsoberhaupt Chamenei äußert sich zurückhaltend

Der mächtige Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei hat nach dem israelischen Angriff ein überlegtes Vorgehen angemahnt. "Wie die Kraft und der Wille des iranischen Volkes" Israel "verdeutlicht werden sollen", müssen die Verantwortlichen entscheiden, sagte Chamenei laut der Staatsagentur Irna bei einer Veranstaltung in Teheran. "Die Skrupellosigkeit des zionistischen Regimes von vor zwei Nächten sollte weder überbewertet noch unterschätzt werden", schrieb er bei X.

Chameneis Worte nach dem israelischen Luftangriff fallen vergleichsweise moderat aus. Im Kontext des Nahostkonflikts und nach der Tötung iranischer Generäle oder führender Verbündeter hatte das Staatsoberhaupt in den vergangenen Monaten auch Rache geschworen. Seine Äußerungen gelten als letztes Wort, an dem sich sowohl Regierung als auch Militär orientieren.

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Lastwagen rammt Bushaltestelle bei Tel Aviv – viele Verletzte, ein Toter

In der Nähe von Tel Aviv hat ein Lastwagen eine Bushaltestelle gerammt und dabei mehrere Menschen verletzt. Nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes Magen David Adom sind dabei mindestens 32 Menschen verletzt worden, sechs davon schwer, wie die Times of Israel berichtete. Ein Mann starb später im Krankenhaus. Der Fahrer wurde von bewaffneten Zivilisten erschossen.

Die Polizei hat Ermittlungen eingeleitet. Es werde der Verdacht geprüft, ob es sich um einen gezielten Anschlag handelte.

Mehr dazu lesen Sie hier:

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Israel muss laut Herzog Sinwars Tötung nutzen, um Geiseln nach Hause zu bringen

Bei einer Gedenkzeremonie für gefallene Soldaten betonte Präsident Izchak Herzog die Dringlichkeit, die Geiseln aus dem Gazastreifen zurückzubringen. Die jüngsten Operationen und die Tötung von Hamas-Führer Jahia Sinwar hätten laut Herzog "eine Gelegenheit geschaffen, die unbedingt genutzt werden muss"

In Bezug auf den heutigen Anschlag bei Glilot drückte er den Verwundeten und ihren Familien sein Mitgefühl aus und wünschte ihnen eine schnelle Genesung.

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Netanjahu bezeichnet Angriff auf den Iran als "präzise und kraftvoll"

Einen Tag nach den israelischen Luftangriffen auf den Iran zeigt sich Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zufrieden. "Der Angriff im Iran war präzise und kraftvoll und hat alle seine Ziele erreicht", sagte Netanjahu bei einer Gedenkzeremonie für gefallene Soldaten in Jerusalem. 

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Israel habe mit dem Angriff die Verteidigungsfähigkeit des Iran sowie dessen Raketenproduktionskapazitäten schwer getroffen, sagte der israelische Regierungschef.
Netanjahu sprach zudem von einem Überlebenskampf Israels gegen die "Achse des Bösen". Israels Feinde müssten einen hohen Preis bezahlen.

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Netanjahu muss Rede auf Gedenkfeier wegen Protesten unterbrechen

Demonstranten haben bei einer Gedenkfeier eine Rede des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit Protestrufen unterbrochen. "Schande über Sie", riefen einige von ihnen. Netanjahu musste seine Ansprache deshalb unterbrechen. Die Veranstaltung wurde landesweit live übertragen

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Bei der Gedenkveranstaltung wurde an die Opfer des Terrorangriffs vom 7. Oktober vergangenen Jahres sowie die seither gestorbenen Soldaten erinnert. Kritiker machen Netanjahu dafür verantwortlich, dass es zu dem Angriff kam. Zudem kritisieren viele, dass noch nicht alle Geiseln der Hamas im Gazastreifen befreit wurden. 

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Israels Präsident bittet Angehörige der Opfer vom 7. Oktober um Entschuldigung

Israels Präsident Izchak Herzog hat die Angehörigen der Opfer des Massakers der Terrororganisation Hamas am 7. Oktober 2023 im Namen des israelischen Staates um Entschuldigung gebeten. "Es tut uns leid, dass wir es versäumt haben, Ihre Angehörigen zu verteidigen. Es tut uns leid, dass wir den grundlegendsten Vertrag zwischen einem Land und seinen Bürgern gebrochen haben, nämlich ihr Leben und ihre Sicherheit zu verteidigen", sagte Herzog bei einer Gedenkveranstaltung in Jerusalem.

Anders als Herzog hat Regierungschef Benjamin Netanjahu bislang nicht um Entschuldigung gebeten. Er hat zwar Fehler des Sicherheitsapparates eingeräumt, aber eine Untersuchung der Vorgeschichte des Überfalls der Hamas, die ihn das Amt kosten könnte, will Netanjahu erst nach Ende des Krieges zulassen.

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UN-Generalsekretär bezeichnet Situation im Norden des Gazastreifens als schockierend 

UN-Generalsekretär António Guterres hat von Israel Zugang für humanitäre Hilfe im Gazastreifen gefordert. "Der Generalsekretär ist schockiert über das erschütternde Ausmaß an Tod, Verletzung und Zerstörung im Norden, wo Zivilisten unter Trümmern eingeschlossen sind, Kranke und Verwundete ohne lebensrettende medizinische Versorgung auskommen müssen und Familien Nahrung und Obdach fehlen", teilten die Vereinten Nationen mit.

Die Not der palästinensischen Zivilisten, die in Nord-Gaza eingeschlossen sind, sei "unerträglich", hieß es weiter. "Wiederholte Versuche, überlebenswichtige humanitäre Hilfsgüter – Nahrung, Medikamente und Obdach – zu liefern, werden von den israelischen Behörden mit wenigen Ausnahmen weiterhin abgelehnt, wodurch zahllose Leben in Gefahr geraten." Zudem gefährde die Verschiebung der letzten Phase der Polio-Impfkampagne das Leben Tausender Kinder.

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Westen warnt vor Einschränkung der Arbeit des UNRWA

Acht westliche Länder äußern ihre "tiefe Besorgnis" zu Gesetzesplänen des israelischen Parlaments, die die Arbeit des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA stark einschränken würden. Die Außenministerinnen und Außenminister von Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada, Australien, Frankreich, Japan und Südkorea fordern die israelische Regierung dazu auf, ihren internationalen Verpflichtungen nachzukommen, die Vorrechte des UNRWA unangetastet zu lassen und humanitäre Hilfe und die Grundversorgung für die Zivilbevölkerung zu ermöglichen.

Das israelische Parlament stimmt am Montag über zwei Gesetzesentwürfe ab. Ziel des Vorhabens von Abgeordneten der Regierung und der Opposition ist es, UNRWA als Terrororganisation einzustufen und Behörden in Israel Kontakt mit der Organisation zu untersagen. Es soll die Arbeit des Hilfswerks auf israelischem Territorium verbieten. Israel hat wiederholt Vorwürfe gegen das UNRWA erhoben: Demnach sollen mehrere Mitarbeiter der Organisation in das Massaker vom 7. Oktober 2023 verwickelt gewesen und die Organisation als Ganzes von der Hamas unterwandert sein.

In der Erklärung der acht Außenministerinnen und -minister heißt es, zu den Leistungen des UNRWA für palästinensische Flüchtlinge im Gazastreifen, in Ostjerusalem, im Westjordanland und in der gesamten Region zählten etwa Bildung, Gesundheitsversorgung und die Verteilung von Treibstoff. Ohne die Arbeit des UNRWA wäre die Bereitstellung solcher Hilfe "stark behindert, wenn nicht gar unmöglich, was verheerende Auswirkungen auf die bereits kritische und sich rasch verschlechternde humanitäre Lage hätte".

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Iranische Medien melden weiteren Toten bei Israels Angriff

Nach dem israelischen Angriff auf Ziele im Iran ist die Zahl der gemeldeten Toten auf fünf gestiegen. Am Sonntag berichteten iranische Medien unter Berufung auf eine Märtyrerorganisation über den Tod eines Zivilisten. Er hielt sich demnach zum Zeitpunkt der Attacke in einem Vorort südwestlich der Hauptstadt Teheran auf. Am Samstag hatte die Armee bereits vier Tote gemeldet; die Soldaten seien bei der "Verteidigung des iranischen Luftraums" ums Leben gekommen.

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Ägypten schlägt Feuerpause im Gazastreifen vor

Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sissi hat einen Vorschlag für eine zweitägige Feuerpause zwischen Israel und der Hamas unterbreitet. Während dieser Zeit sollten vier Geiseln im Gazastreifen freigelassen werden, sagte Al-Sissi in Kairo. Im Gegenzug sehe der Vorschlag auch die Freilassung palästinensischer Gefangener vor. Zudem solle humanitäre Hilfe in den Gazastreifen geliefert werden. Die ägyptische Initiative kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die nächsten indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe und einen Austausch von Geiseln und Gefangenen im Golfemirat Katar anstehen.

Ägypten gehört neben den USA und Katar zu den Vermittlern im Gazakrieg. Israel und die Hamas reagierten zunächst nicht auf den Vorschlag. Al-Sissi sagte, sobald die Feuerpause begonnen hätte, würden die Verhandlungen für einen dauerhaften Waffenstillstand weitergehen. Seit November hat es keine Feuerpause im Gazakrieg gegeben. 

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UN-Sicherheitsrat befasst sich mit Angriff auf Iran

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen soll sich morgen mit dem jüngsten israelischen Angriff auf den Iran befassen. Die Sitzung sei vom Iran beantragt und von China, Russland und Algerien unterstützt worden, teilte die Schweizer Ratspräsidentschaft mit. Im Sicherheitsrat haben die mit Israel verbündeten USA ein Vetorecht.

Israel hatte in der Nacht zum Samstag Ziele im Iran angegriffen und diese als Vergeltung für einen iranischen Angriff am 1. Oktober bezeichnet. Irans oberster geistlicher Führer, Ajatollah Ali Chamenei, sagte, die Angriffe dürften "weder überbewertet noch verharmlost werden". Der iranische Präsident Massud Peseschkian sagte in einer Kabinettssitzung am Sonntag, sein Land strebe "nicht den Krieg" mit Israel an, werde aber eine "angemessene Antwort" auf die Luftangriffe geben.

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Israels Armee sieht sich "auf alle Szenarien vorbereitet"

Israels Militär hat laut eigener Darstellung beim Angriff auf Ziele im Iran nur einen Teil seiner Kapazitäten genutzt. "Wir können viel mehr tun", sagte Generalstabschef Herzi Halewi bei einer Lagebesprechung im Militärhauptquartier in Tel Aviv. "Wir richteten Schläge auf strategische Systeme im Iran und wir sind auf alle Szenarien an allen Schauplätzen vorbereitet." Die Botschaft sei sehr klar: Israel werde jeder Bedrohung, wo und wann auch immer sie auftaucht, entgegentreten. "Wir werden wissen, wie wir zuzuschlagen haben." Diese Botschaft habe durch die Angriffe auf den Iran eine bedeutende Verstärkung erfahren.

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Sven Crefeld
Sven Crefeld

Israels Armee sieht sich „auf alle Szenarien vorbereitet“

Israels Militär hat laut eigener Darstellung beim Angriff auf Ziele im Iran nur einen Teil seiner Kapazitäten genutzt. „Wir können viel mehr tun“, sagte Generalstabschef Herzi Halewi bei einer Lagebesprechung im Militärhauptquartier in Tel Aviv. „Wir richteten Schläge auf strategische Systeme im Iran und wir sind auf alle Szenarien an allen Schauplätzen vorbereitet.“ Die Botschaft sei sehr klar: Israel werde jeder Bedrohung, wo und wann auch immer sie auftaucht, entgegentreten. „Wir werden wissen, wie wir zuzuschlagen haben.“ Diese Botschaft habe durch die Angriffe auf den Iran eine bedeutende Verstärkung erfahren.

Luis Kumpfmüller
Luis Kumpfmüller

UN-Sicherheitsrat befasst sich mit Angriff auf Iran

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen soll sich morgen mit dem jüngsten israelischen Angriff auf den Iran befassen. Die Sitzung sei vom Iran beantragt und von China, Russland und Algerien unterstützt worden, teilte die Schweizer Ratspräsidentschaft mit. Im Sicherheitsrat haben die mit Israel verbündeten USA ein Vetorecht.

Israel hatte in der Nacht zum Samstag Ziele im Iran angegriffen und diese als Vergeltung für einen iranischen Angriff am 1. Oktober bezeichnet. Irans oberster geistlicher Führer, Ajatollah Ali Chamenei, sagte, die Angriffe dürften „weder überbewertet noch verharmlost werden“. Der iranische Präsident Massud Peseschkian sagte in einer Kabinettssitzung am Sonntag, sein Land strebe „nicht den Krieg“ mit Israel an, werde aber eine „angemessene Antwort“ auf die Luftangriffe geben.

Luis Kumpfmüller
Luis Kumpfmüller

Ägypten schlägt Feuerpause im Gazastreifen vor

Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sissi hat einen Vorschlag für eine zweitägige Feuerpause zwischen Israel und der Hamas unterbreitet. Während dieser Zeit sollten vier Geiseln im Gazastreifen freigelassen werden, sagte Al-Sissi in Kairo. Im Gegenzug sehe der Vorschlag auch die Freilassung palästinensischer Gefangener vor. Zudem solle humanitäre Hilfe in den Gazastreifen geliefert werden. Die ägyptische Initiative kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die nächsten indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe und einen Austausch von Geiseln und Gefangenen im Golfemirat Katar anstehen.

Ägypten gehört neben den USA und Katar zu den Vermittlern im Gazakrieg. Israel und die Hamas reagierten zunächst nicht auf den Vorschlag. Al-Sissi sagte, sobald die Feuerpause begonnen hätte, würden die Verhandlungen für einen dauerhaften Waffenstillstand weitergehen. Seit November hat es keine Feuerpause im Gazakrieg gegeben. 

Sven Crefeld
Sven Crefeld

Iranische Medien melden weiteren Toten bei Israels Angriff

Nach dem israelischen Angriff auf Ziele im Iran ist die Zahl der gemeldeten Toten auf fünf gestiegen. Am Sonntag berichteten iranische Medien unter Berufung auf eine Märtyrerorganisation über den Tod eines Zivilisten. Er hielt sich demnach zum Zeitpunkt der Attacke in einem Vorort südwestlich der Hauptstadt Teheran auf. Am Samstag hatte die Armee bereits vier Tote gemeldet; die Soldaten seien bei der „Verteidigung des iranischen Luftraums“ ums Leben gekommen.

Sven Crefeld
Sven Crefeld

Westen warnt vor Einschränkung der Arbeit des UNRWA

Acht westliche Länder äußern ihre „tiefe Besorgnis“ zu Gesetzesplänen des israelischen Parlaments, die die Arbeit des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA stark einschränken würden. Die Außenministerinnen und Außenminister von Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada, Australien, Frankreich, Japan und Südkorea fordern die israelische Regierung dazu auf, ihren internationalen Verpflichtungen nachzukommen, die Vorrechte des UNRWA unangetastet zu lassen und humanitäre Hilfe und die Grundversorgung für die Zivilbevölkerung zu ermöglichen.

Das israelische Parlament stimmt am Montag über zwei Gesetzesentwürfe ab. Ziel des Vorhabens von Abgeordneten der Regierung und der Opposition ist es, UNRWA als Terrororganisation einzustufen und Behörden in Israel Kontakt mit der Organisation zu untersagen. Es soll die Arbeit des Hilfswerks auf israelischem Territorium verbieten. Israel hat wiederholt Vorwürfe gegen das UNRWA erhoben: Demnach sollen mehrere Mitarbeiter der Organisation in das Massaker vom 7. Oktober 2023 verwickelt gewesen und die Organisation als Ganzes von der Hamas unterwandert sein.

In der Erklärung der acht Außenministerinnen und -minister heißt es, zu den Leistungen des UNRWA für palästinensische Flüchtlinge im Gazastreifen, in Ostjerusalem, im Westjordanland und in der gesamten Region zählten etwa Bildung, Gesundheitsversorgung und die Verteilung von Treibstoff. Ohne die Arbeit des UNRWA wäre die Bereitstellung solcher Hilfe „stark behindert, wenn nicht gar unmöglich, was verheerende Auswirkungen auf die bereits kritische und sich rasch verschlechternde humanitäre Lage hätte“.

Zu den Aufgaben von UNRWA zählen etwa Bildung, Gesundheitsversorgung und die Verteilung von Treibstoff im Gazastreifen.
Zu den Aufgaben von UNRWA zählen etwa Bildung, Gesundheitsversorgung und die Verteilung von Treibstoff im Gazastreifen. Eyad Baba/AFP/Getty Images

Sven Crefeld
Sven Crefeld

Israels Präsident bittet Angehörige der Opfer vom 7. Oktober um Entschuldigung

Israels Präsident Izchak Herzog hat die Angehörigen der Opfer des Massakers der Terrororganisation Hamas am 7. Oktober 2023 im Namen des israelischen Staates um Entschuldigung gebeten. „Es tut uns leid, dass wir es versäumt haben, Ihre Angehörigen zu verteidigen. Es tut uns leid, dass wir den grundlegendsten Vertrag zwischen einem Land und seinen Bürgern gebrochen haben, nämlich ihr Leben und ihre Sicherheit zu verteidigen„, sagte Herzog bei einer Gedenkveranstaltung in Jerusalem.

Anders als Herzog hat Regierungschef Benjamin Netanjahu bislang nicht um Entschuldigung gebeten. Er hat zwar Fehler des Sicherheitsapparates eingeräumt, aber eine Untersuchung der Vorgeschichte des Überfalls der Hamas, die ihn das Amt kosten könnte, will Netanjahu erst nach Ende des Krieges zulassen.

Israel sei es nicht gelungen, das Leben und die Sicherheit seiner Bürger zu verteidigen, sagt der israelische Präsident Izchak Herzog.
Israel sei es nicht gelungen, das Leben und die Sicherheit seiner Bürger zu verteidigen, sagt der israelische Präsident Izchak Herzog. Gil Cohen-Magen/AFP/Getty Images

Parvin Sadigh
Parvin Sadigh

UN-Generalsekretär bezeichnet Situation im Norden des Gazastreifens als schockierend 

UN-Generalsekretär António Guterres hat von Israel Zugang für humanitäre Hilfe im Gazastreifen gefordert. „Der Generalsekretär ist schockiert über das erschütternde Ausmaß an Tod, Verletzung und Zerstörung im Norden, wo Zivilisten unter Trümmern eingeschlossen sind, Kranke und Verwundete ohne lebensrettende medizinische Versorgung auskommen müssen und Familien Nahrung und Obdach fehlen“, teilten die Vereinten Nationen mit.

Die Not der palästinensischen Zivilisten, die in Nord-Gaza eingeschlossen sind, sei „unerträglich“, hieß es weiter. „Wiederholte Versuche, überlebenswichtige humanitäre Hilfsgüter – Nahrung, Medikamente und Obdach – zu liefern, werden von den israelischen Behörden mit wenigen Ausnahmen weiterhin abgelehnt, wodurch zahllose Leben in Gefahr geraten.“ Zudem gefährde die Verschiebung der letzten Phase der Polio-Impfkampagne das Leben Tausender Kinder.

UN-Generalsekretär António Guterres hat die Not der in Gaza eingeschlossenen palästinensischen Zivilisten als "unerträglich" bezeichnet.
UN-Generalsekretär António Guterres hat die Not der in Gaza eingeschlossenen palästinensischen Zivilisten als „unerträglich“ bezeichnet. Maxim Shemetov/POOL/AFP/Getty Images

Larissa Kögl
Larissa Kögl

Netanjahu muss Rede auf Gedenkfeier wegen Protesten unterbrechen

Demonstranten haben bei einer Gedenkfeier eine Rede des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit Protestrufen unterbrochen. „Schande über Sie“, riefen einige von ihnen. Netanjahu musste seine Ansprache deshalb unterbrechen. Die Veranstaltung wurde landesweit live übertragen
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hält auf der Gedenkfeier in Jerusalem am 27. Oktober eine Rede.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hält auf der Gedenkfeier in Jerusalem am 27. Oktober eine Rede. Gil Cohen-Magen/AFP/Getty Images
Bei der Gedenkveranstaltung wurde an die Opfer des Terrorangriffs vom 7. Oktober vergangenen Jahres sowie die seither gestorbenen Soldaten erinnert. Kritiker machen Netanjahu dafür verantwortlich, dass es zu dem Angriff kam. Zudem kritisieren viele, dass noch nicht alle Geiseln der Hamas im Gazastreifen befreit wurden. 

Larissa Kögl
Larissa Kögl

Netanjahu bezeichnet Angriff auf den Iran als „präzise und kraftvoll“

Einen Tag nach den israelischen Luftangriffen auf den Iran zeigt sich Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zufrieden. „Der Angriff im Iran war präzise und kraftvoll und hat alle seine Ziele erreicht„, sagte Netanjahu bei einer Gedenkzeremonie für gefallene Soldaten in Jerusalem. 
„Wir haben versprochen, dass wir auf den iranischen Angriff reagieren würden, und am Samstag haben wir zugeschlagen.“

Benjamin Netanjahu

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu berät sich am 25. Oktober 2024 in der Kommandozentrale der Luftwaffe in Tel Aviv.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu berät sich am 25. Oktober 2024 in der Kommandozentrale der Luftwaffe in Tel Aviv. dpa
Israel habe mit dem Angriff die Verteidigungsfähigkeit des Iran sowie dessen Raketenproduktionskapazitäten schwer getroffen, sagte der israelische Regierungschef.
Netanjahu sprach zudem von einem Überlebenskampf Israels gegen die „Achse des Bösen“. Israels Feinde müssten einen hohen Preis bezahlen.

Larissa Kögl
Larissa Kögl

Israel muss laut Herzog Sinwars Tötung nutzen, um Geiseln nach Hause zu bringen

Bei einer Gedenkzeremonie für gefallene Soldaten betonte Präsident Izchak Herzog die Dringlichkeit, die Geiseln aus dem Gazastreifen zurückzubringen. Die jüngsten Operationen und die Tötung von Hamas-Führer Jahia Sinwar hätten laut Herzog „eine Gelegenheit geschaffen, die unbedingt genutzt werden muss“

In Bezug auf den heutigen Anschlag bei Glilot drückte er den Verwundeten und ihren Familien sein Mitgefühl aus und wünschte ihnen eine schnelle Genesung.

Larissa Kögl
Larissa Kögl

Lastwagen rammt Bushaltestelle bei Tel Aviv – viele Verletzte, ein Toter

In der Nähe von Tel Aviv hat ein Lastwagen eine Bushaltestelle gerammt und dabei mehrere Menschen verletzt. Nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes Magen David Adom sind dabei mindestens 32 Menschen verletzt worden, sechs davon schwer, wie die Times of Israel berichtete. Ein Mann starb später im Krankenhaus. Der Fahrer wurde von bewaffneten Zivilisten erschossen.

Die Polizei hat Ermittlungen eingeleitet. Es werde der Verdacht geprüft, ob es sich um einen gezielten Anschlag handelte.

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Sören Götz
Sören Götz

Iranisches Staatsoberhaupt Chamenei äußert sich zurückhaltend

Der mächtige Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei hat nach dem israelischen Angriff ein überlegtes Vorgehen angemahnt. „Wie die Kraft und der Wille des iranischen Volkes“ Israel „verdeutlicht werden sollen“, müssen die Verantwortlichen entscheiden, sagte Chamenei laut der Staatsagentur Irna bei einer Veranstaltung in Teheran. „Die Skrupellosigkeit des zionistischen Regimes von vor zwei Nächten sollte weder überbewertet noch unterschätzt werden“, schrieb er bei X.

Chameneis Worte nach dem israelischen Luftangriff fallen vergleichsweise moderat aus. Im Kontext des Nahostkonflikts und nach der Tötung iranischer Generäle oder führender Verbündeter hatte das Staatsoberhaupt in den vergangenen Monaten auch Rache geschworen. Seine Äußerungen gelten als letztes Wort, an dem sich sowohl Regierung als auch Militär orientieren.

Sören Götz
Sören Götz

Iranischer Parlamentspräsident spricht von militärischer Antwort

Einen Tag nach dem israelischen Angriff ist das iranische Parlament zu einer Sitzung hinter verschlossenen Türen zusammengekommen. Parlamentspräsident Mohammed Bagher Ghalibaf, ehemaliger General der Revolutionsgarden, leitete die Beratungen, wie iranische Medien übereinstimmend berichteten.

Ghalibaf sagte laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna, dass eine militärische Antwort des Iran auf den israelischen Angriff sicher sei – obwohl er diesen als „passiv“ bewertete und damit das Ausmaß relativierte. Er berief sich demnach auf das Selbstverteidigungsrecht gemäß der UN-Charta. Gleichzeitig betonte Ghalibaf, dass eine Waffenruhe im Libanon und im Gazastreifen notwendig sei.

Parlamentspräsident Mohammed Bagher Ghalibaf
Parlamentspräsident Mohammed Bagher Ghalibaf. AFP via Getty Images
Das iranische Parlament hat begrenzten Einfluss, die eigentliche Macht konzentriert sich auf die Staatsführung. Nach der Wahl in diesem Jahr dominiert jedoch eine Mehrheit konservativer Hardliner das Parlament, die auch die Stimmung in den radikalen Flügeln im Militär beeinflussen dürfte.

Verena Hölzl
Verena Hölzl

Verhandlungen um Waffenruhe im Gazastreifen

Nach Israels Vergeltungsschlag gegen den Iran sollen heute in Katar die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazakrieg wieder aufgenommen werden. Der Iran dürfe nicht „den Fehler machen“, auf die israelischen Angriffe zu reagieren, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin nach Angaben des Pentagon in einem Telefonat mit seinem israelischen Kollegen Joaw Galant. Jetzt böten sich Möglichkeiten, „die Spannungen in der Region auf diplomatischem Wege“ abzubauen. Dazu gehörten ein Deal im Gazakrieg und eine Übereinkunft mit der Hisbollah im Libanon, die es Zivilisten auf beiden Seiten der Grenze zu Israel ermöglichten, sicher in ihre Häuser zurückzukehren.

Vertreter Israels wollen heute in der katarischen Hauptstadt Doha mit denen der Vermittlerstaaten Katar, Ägypten und USA zusammenkommen, um den seit Monaten stagnierenden Gesprächen über eine Waffenruhe im Gazastreifen einen neuen Impuls zu geben. Am Vorabend demonstrierten in Israel erneut Hunderte Menschen für ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln, die sich im Gazastreifen immer noch in der Gewalt der Hamas befinden. 

Verena Hölzl
Verena Hölzl

Libanon meldet weiteren israelischen Luftangriff auf Beirut

Die israelische Luftwaffe hat am frühen Sonntagmorgen erneut einen Luftangriff auf den Süden Beiruts geflogen. Der Angriff ereignete sich kurz nach Mitternacht, wie die amtliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete. Zuvor hatte die israelische Armee die Bewohner zweier Viertel in den südlichen Vororten der libanesischen Hauptstadt dazu aufgefordert, die Gebiete zu verlassen, da sich dort Einrichtungen der Hisbollah-Miliz befänden. Auf der im Onlinedienst X veröffentlichten Evakuierungsaufforderung war eine Karte zu sehen, auf der Ziele in Burdsch al-Baradschneh und Hadath markiert waren.
Rauchschwaden steigen nach einem israelischen Angriff am 27. Oktober über den südlichen Vororten Beiruts auf.
Rauchschwaden steigen nach einem israelischen Angriff am 27. Oktober über den südlichen Vororten Beiruts auf. Mohamed Abd El Ghany/Reuters