Kim Jong Un: Nordkorea veröffentlicht erstmals Fotos von Kim Jong Uns Tochter
Nordkoreanische Staatsmedien haben erstmals Bilder einer Tochter von Machthaber Kim Jong Un und seiner Frau Ri Sol Ju gezeigt. Kim sei mit seiner „geliebten Tochter und Frau“ beim Start einer Interkontinentalrakete des Typs Hwasong-17 am Freitag anwesend gewesen, berichteten die Medien.
Fotos zeigten Kim Hand in Hand mit seiner in eine weiße Jacke und rote Schuhe gekleideten Tochter. Beide sahen beim Verladen einer Rakete auf einen Raketenträger-Lastwagen zu. Unklar blieb, wie die Tochter heißt und wie alt sie ist.
Kaum Informationen über Kims Privatleben
Über Kims Privatleben ist nur wenig bekannt. Der südkoreanische Geheimdienst geht davon aus, dass Kim und Ri zwei Töchter und einen Sohn haben. Der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap zufolge brachte Ri 2010, 2013 und 2017 ein Kind zur Welt.
Nach Ansicht von Beobachtern sollten die Fotos das Selbstbewusstsein Kims und auch seine Familienverbundenheit demonstrieren. Über interne Diskussionen in dem abgeschotteten Land über eine mögliche Nachfolge des 38-jährigen Kim ist nichts bekannt. Im vergangenen Jahr hatte Südkoreas Geheimdienst mitgeteilt, Kims jüngere und einflussreiche Schwester Kim Yo Jong sei mittlerweile anscheinend die „De-facto-Führerin Nummer zwei“ in Nordkorea.
Anlässlich des Raketentests äußerte sich Kim auch zu den angeblichen atomaren Fortschritten seines Militärs. Der Test einer Interkontinentalrakete „neuen Typs“ beweise überdies die Fähigkeit Nordkoreas, externe Bedrohungen einzudämmen, sagte er. Die Streitkräfte hätten nun ein weiteres Mittel zur Hand, um „jede atomare Bedrohung abzuschrecken“.
Kim warnt USA vor „Selbstzerstörung“
Als Hauptbedrohung bezeichnete Kim dabei die USA. Nordkorea sei gezwungen, seine „überwältigende nukleare Abschreckung“ weiter auszubauen, weil die militärischen Bedrohungen unter Führung der USA offensichtlicher geworden seien. Die USA und deren Verbündete müssten verstehen, dass ihre militärischen Schritte gegen Nordkorea „zu ihrer Selbstzerstörung führen“ würden, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur KCNA den Machthaber.
Die jüngsten nordkoreanischen Raketentests beunruhigen die internationale Gemeinschaft. Über den Test der Interkontinentalrakete am vergangenen Freitag hatten die Staaten der asiatisch-pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) auf ihrem Gipfel in Bangkok in einer Dringlichkeitssitzung beraten. Nach Angaben Japans und Südkoreas verfügte die Interkontinentalrakete über Tausende Kilometer Reichweite und könnte potenziell das US-Festland erreichen.
„Stärkste strategische Waffe der Welt“
Die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA bezeichnete die Rakete als „stärkste strategische Waffe der Welt“. Bei dem Test am Freitag hatte sie demnach eine Distanz von 1.000 Kilometern zurückgelegt, bevor sie ihren Zielort in internationalen Gewässern vor der Ostküste des Landes erreicht habe.
Einige ausländische Experten gehen davon aus, dass sich die Hwasong-17 noch in der Entwicklungsphase befindet. Es handele sich jedoch um die auf eine Ausrüstung mit mehreren nuklearen Sprengköpfen ausgerichtete nordkoreanische Waffe mit der größten Reichweite.