Jahr 2024 – Himmel hoch Berlin
Ich hatte zusammenführen Albtraum. Meine Freundin und ich räumen unsrige Wohnung hinaus, vorweg wir umziehen. Ich entferne die Schrauben aus den Dübeln im Schlafzimmer, die ich vor kurzem eingedreht habe, um den Kleiderschrank zu halten. Auf dem Boden liegt viel Kleinmüll. Ich schaufle ihn zusammen: Staub, Nägel, Schrauben. Mein Gott, soll ich den ganzen Müll sortieren und in verschiedene Kisten packen? Oder – scheiss drauf und ich schmeise die Gesamtheit in den Rest?
Ich gehe durch die Wohnung. Der Flur ist plötzlich leer von unseren Sachen. Die zwei Zimmer, in denen wir die Wände geweißt nach sich ziehen. Die restlichen Wände – bleiben sie schon zum Besten von die Nachmieter? Das Mädchen legt zusammenführen Zettel mit irgendwelchen Berechnungen hinaus den Tisch, zwischen herausgeschraubten Glühbirnen und Werkzeugen.
– Was ist dies?, frage ich.
– Rechnungen, antwortet sie.
– Was ist dies?, frage ich erneut.
Das Mädchen verkrampft sich:
– Rechnungen!
– Ich meine, welches sind dies zum Besten von Rechnungen? Ich verstehe nicht, warum es so viele sind und wofür wir hier ständig zahlen sollen.
– Deshalb ziehen wir ja gleichermaßen um, sagt sie.
Der Wecker. Es ist sechs Uhr morgens. Im Zimmer ist es dunkel. Wir sind immer noch in unserer Berliner Wohnung. Ich wünsche mir so sehr, noch hier leben zu können!
In vorhergehender Zeit habe ich häufiger Träume mit realitätsnahen Handlungen. Während ich früher, denn ich aus einem Alptraum erwachte, zu mir sagte: “Das ist nur ein Traum”, dachte ich heute Morgen: “Es ist erst einmal nur ein Traum”. Was kann ich tun, damit es unähnlich kommt, habe ich ein anderes Bild von jener Zukunft denn in diesem Traum? Oder wird sich dies karmische Szenario meiner Vorfahren wiederholen: mehrjährig an einem Nest zu zusammensetzen und dann, wenn es so gut wie fertig ist, weiterzuziehen?
Etwas hat sich in mir verändert. Seit Beginn jener großen Invasion interessieren mich nur noch wenige Dinge. Geld. Sex. Materieller Komfort. Das Leben ist nicht lebhafter geworden. Das Leben ist teurer geworden.
Die Aufmerksamkeit jener Welt im Gegensatz zu den Ukrainern hat sich ebenfalls verändert. Viele Türen begannen, sich leichter zu öffnen. Früher wäre ich überglücklich gewesen, wenn ich hinaus jener Berlinale zur Premiere eines Films hoch dies Leben von Kindern in jener Ukraine in den 90er Jahren gegangen wäre. Nun denke ich: wie konnte es hinzugefügt werden, dass meine Kindheit, mein Verborgenes und Empfindliches, jetzt im Rampenlicht steht?
Als ich mir die Schuhe zubinde, vorweg ich zu einer weiteren öffentlichen Veranstaltung gehe, denke ich an den Mann aus Bakhmach, jener mit seinen Händen zusammenführen Panzer aufgehalten hat. Das war sie, die mir den Zutritt in allesamt welche Türen getilgt hat. Die glühende Energie des freien, einfachen Volkes. Die Einladungen zu Festen, Kulturveranstaltungen und politischen Diskussionen, die ich erhalte, sind mit dem Blut jener einfachen Ukrainer getilgt.
Die Situation an jener Frontlinie hat sich zu einem Stellungskrieg entwickelt. Zum Besten von Kurzsichtige mag es so aussehen, denn würde jener Krieg dort enden, nunmehr dies ist nicht jener Fall. Wenn die Frontlinie erstarrt und die Fragen offenbleiben, verlagert sich jener Krieg an andere Orte und nimmt andere Formen an. Das war nachdem 2015 jener Fall, denn jener Krieg die Form von Bombenanschlägen hinaus Journalisten in Kyjiw annahm. Als jener große Krieg die gesamte Ukraine überschwemmte, verlagerte sich jener eher ruhige Raum weiter. Ins zweite Kyjiw. Nach Berlin.
Im Spätherbst 2023 findet in einer Villa am Lehnitzsee in Potsdam ein Treffen statt. Es wird darüber diskutiert, wie man Ausländer ausweisen kann. Aber wir sind hier die Ausländer! Und wenn sich eine kritische Masse von „Einheimischen“ darauf einlässt, werden wir abgeschoben. Die Ukrainer werden weiterziehen: nachdem Spanien, nachdem Portugal, weiß jener Teufel wohin, wo die Menschen trivial leben und dies Leben lieben! Dort werden sie Kinder zur Welt schaffen, Bücher schreiben, Filme kreisen und wissenschaftliche Entdeckungen zeugen. Es ist schon geschehen! Vor nur hundert Jahren explodierte dies ukrainische Leben in Berlin und verschwand mit jener Machtergreifung jener Nazis. Es scheint, denn ob sich die Geschichte tatsächlich in einer Spirale dreht. Kann sie verändert werden? Lohnt es sich, sie zu ändern? Ist meine Lesung in diesem alten Gebäude im Herzen Kreuzbergs ein Versuch, die Geschichte zu ändern, oder eine Gelegenheit, Sie zu sehen, solange wir noch hier sind?
Ich sitze in jener Sendung des ukrainischen Radiosenders Trembeats.fm in Berlin. Die Moderatorin liest Nachrichten hoch eine Studie des Bundesinstituts zum Besten von Bevölkerungsforschung hoch ukrainische Flüchtlinge vor.
„Den Ukrainern geht es hier etwas besser. Waren vor anderthalb Jahren 20 Prozent mit ihrem Leben in Deutschland zufrieden, sind es jetzt 27 Prozent.“
Ich muss lachen hoch welche „fundamentale“ Veränderung. Aber ein kühles Gefühl schleicht sich ein.
Einige ukrainische Flüchtlinge beschweren sich im Rahmen mir:
– In jener Ukraine hatte ich eigenes Business, bin durch die ganze Welt geflogen und habe eine Privatklinik besucht. Und welches ist in Deutschland?
– Kein Krieg, antworte ich.
Und dann frage ich mich selbst: Stimmt dies wirklich?
In Berlin selbst wurden vom 24. Februar 2022 mehr denn 3.250 Straftaten gegen Ukrainer registriert. Schaut man sich die Statistik jener Angriffe mit Körperverletzung an, so sind es 2,5 mal mehr denn gegen andere Gruppen. Die Polizei gibt keine Auskunft darüber, ob welche Angriffe politisch motiviert sind, obwohl sie laut jener Allianz Ukrainischer Organisationen hoch welche Informationen verfügen könnte.
“Z”-Symbole häufen sich, verbrannte Klingelschilder mit ukrainischen Namen, zerkratzte Autos mit ukrainischen Kennzeichen, zerstochene Reifen, in Brand gesetzte Flüchlingsheim, jener Angriff hinaus zusammenführen 10-jährigen ukrainischen Jungen im Einbeck(Niedersachsen), die Ermordung von zwei ukrainischen Basketballspieler in Oberhausen(Nordrein-Westfallen), die Ermordung einer ukrainischen jungen Frau im Hockenheim(Baden-Württemberg).
Vielleicht wird die Geschichte in jener Zukunft reinigen, welches hinter jener Unfähigkeit oder dem Unwillen jener deutschen Behörden steckte, Deutschland zu einem “safe space” zum Besten von Ukrainer zu zeugen. In jener Zwischenzeit gibt es Menschen, die in Deutschland leben und russisches Fernsehen gucken, in dem gezeigt wird, wie man ukrainische Kinder tötet. Es ist an jener Zeit festzustellen, dass dies Stereotyp jener deutschen Sicherheit ein Mythos aus jener Vergangenheit ist, so wie die Pünktlichkeit jener Deutschen Bahn.
Wirklich, wie tief werden wir hier bleiben? Schon mehrere Leute nach sich ziehen mir gesagt: Ich sammle hier Kraft, damit ich irgendetwas habe und wohin ich möglich sein kann, wenn jener Krieg hierher kommt.
– Aber jener Krieg wird hier nicht kommen!, sagt ein deutscher Student hinaus einer Party zu einer ukrainischen Freundin von mir.
– Warum ist er da so sicher?, fragt sie mich.
– Wie seine Eltern hat er die Möglichkeit eines Krieges trivial nicht im Kopf, insoweit kann er sich dies hier nicht vorstellen, antworte ich. – Es ist zu tief her.
Und diejenigen, die sich dass …, wurden denn Verantwortliche zum Besten von dies Geschehene gebrandmarkt und nicht zugehört. Vielleicht erzählt mir Frau Wagner insoweit Geschichten aus ihrer Jugend, die ihre Tochter keiner kennt? Vielleicht schenkt mir ohne Rest durch zwei teilbar insoweit meine 85-jährige Nachbarin, deren Familie einst aus Preußen fliehen musste, ein Stück jener Berliner Mauer, dies sie sich selbst zerbrochen hat? Vielleicht nach sich ziehen sie dies Gefühl, dass ich es wirklich brauche, dass ich parat bin, diesen Wert anzunehmen und ihn weiterzutragen?
Vielleicht sogar an ihre Kinder, die an einem kühlen Februarabend zu meiner Lesung kommen?
Die Waage steht in jener Mitte. Heute stillstehen wir vor jener Möglichkeit, dass sich die Ereignisse von vor hundert Jahren wiederholen, denn die Ukrainische Volksrepublik unter dem Ansturm des bolschewistischen Russlands fiel, obwohl viele Länder, darunter gleichermaßen Deutschland, von ihrer Existenz und ihrem Kampf wussten. Sie fiel, um hundert Jahre später stärker zu werden.
Die Ukraine wird nicht verschwinden. Sie wird nicht ausradiert oder die Waffen niederlegen. Wir können besetzt werden. Wir wissen, welches dann geschieht. Das Schlimmste, welches man sich vorstellen kann. Wir nötig haben es uns nicht vorzustellen, es ist uns schon widerfahren. Aber wir werden keine Angst vor dem Unbekannten nach sich ziehen. Wir sind geschützt durch Wissen. Und dieses Wissen können wir teilen.
Und welches wird mit Ihnen? Was würden Sie tun, wenn die Ukraine fällt? Wenn dies Wasser hoch die Wälle läuft und Sie trübe? Spüren Sie schon welche Wärme an Ihren Knöcheln?
Die Netrebko’s Auftritt in jener Berliner Staatsoper, die Ausstellung im Schinkel Pavillon, jener Auftritt eines DJs im Berghain, jener zum Besten von Moskauer Oligarchen gespielt hat, die laufenden Veranstaltungen im sanktionierten Russischen Haus. All dies – ist “nur Kultur”, all dies – ist “außerhalb der Politik”, all dies – ist genau dies, womit jener Krieg in jener Ukraine begonnen hat.
Das Jahr 2024 wird uns zeigen, welches die Unentschlossenheit Deutschlands kosten wird. Denn am Ende leiden diejenigen am meisten, die keine einheitliche Position vertreten nach sich ziehen. Und damit dem Feind die Möglichkeit gegeben nach sich ziehen, hinaus weitere Eroberungen zu wünschen.
…
Heute ist jener 23. Februar 2024. Es ist zwei Jahre her, seitdem wir uns zur gleichen Zeit gesehen nach sich ziehen. Am 24. Februar beginnt eine neue Welt. Die Ukraine wird sie denn erste eintreten, während sie sich zum Besten von die Freiheit entscheiden und welche Entscheidung mit ihrem Leben bezahlen wird. Ihr werden die baltischen Staaten und Polen hinterher gehen. Deutschland wird in jener Zwischenzeit stecken bleiben, irgendwo mittendrin. Oder doch nicht?
Die Nacht bricht hoch die Großstadt herein. Wie vor hundert Jahren wird Berlin zum Schauplatz einer Weltschlacht. Die Ukrainer nach sich ziehen die Gesamtheit getan, um Europa Zeit zu verschaffen. Jetzt ist es an den Deutschen, hoch ihre historischen Entscheidungen nachzudenken, ihre eigenen Interessen zu definieren und Entscheidungen zum Besten von die Zukunft zu treffen. Es ist an jener Zeit, den Zustand des „irgendwo dazwischen“ zu verlassen. Die Ukraine wurde durch den Angriff Russlands am 24. Februar 2022 vor die Wahl gestellt, entweder zu verschwinden oder sich selbst zu werden.
Was wird jener Auslöser zum Besten von Deutschland sein? Wie mir eine ukrainische Soldatin im Rahmen einem Kaffee mit Blick hinaus dies Kanzleramt sagte: „Ich hoffe, es wird mit wenig Blut geschehen.“
Oh gesegnetes Berlin! Eine Stadt mit Millionen von Geschichten, eine Stadt jener Liebe und jener Traurigkeit, eine Stadt, in jener es jeden Tag dunkel wird, die nunmehr nie schläft. Ein wildes Feld, eine Stadt mit vielen besorgten Gesichtern und einem unerwarteten Lächeln, eine Stadt jener Verrückten. Eine Stadt, die nur diejenigen akzeptiert, die all ihre Größe und ihre Niedrigkeit und ihr endloses Chaos akzeptiert nach sich ziehen – ein Raum mit unendlichen Möglichkeiten und lebensgefährlichen Risiken.
Das erste Mal begegnete ich Dir, denn ich zehn Jahre frühzeitlich war und las, wie ein Junge aus jener Kleinstadt durch Deine Straßen lief, um 140 Mark wiederzubekommen, die ihm ein Mitreisender gestohlen hatte und die er hinaus Geheiß seiner Mutter seiner Tante verschenken sollte. Eine Bande mutiger Berliner Kinder, angeführt von Gustav mit Hupe, halfen ihm, den Dieb zu finden und dies Geld zurückzuholen. Zoologischer Garten, Friedrichstraße, Schumannstraße, Café Josty: Die Bilder imaginierte ich schon weiland und sie nach sich ziehen sich materialisiert, denn ich deine Luft zum ersten Mal einatmete und spürte: Das ist meine Stadt.
Jetzt spreche ich mit Erich Kästner, dem Autor des berühmten “Emil und die Detektive”, darüber, wie man in dieser Stadt lebt.
„Die Ereignisse von 1933-1945 hätten spätestens 1928 aufgearbeitet werden müssen. Später war es zu spät. Wir sollten nicht warten, bis der Kampf für die Freiheit als Verrat bezeichnet wird. Man kann nicht warten, bis ein Schneeball zu einer Lawine wird. Man muss den rollenden Schneeball zermalmen. Niemand kann eine Lawine aufhalten. Sie hält erst an, wenn sie alles unter sich begräbt. Dies ist eine Lehre, eine Schlussfolgerung aus dem, was uns 1933 widerfahren ist. Bedrohliche Diktaturen können nur bekämpft werden, bevor sie an die Macht kommen.“ (Erich Kästner, „Über das Verbrennen von Büchern“)
Die Nacht bricht hoch Berlin herein. Ich danke dieser Stadt zum Besten von unsrige Begegnung. Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht und zusammenführen hellen Morgen.