Ingo Schulze: „Wer 1990 ,Wir sind ein Volk‘ rief, wählt heute AfD“
Er ist in Dresden aufgewachsen, hat den Wenderoman Simple Storys geschrieben und sich 2018 in der Wagenknecht-Bewegung „Aufstehen“ engagiert, bis er nach sechs Monaten entnervt wieder austrat. Ingo Schulze will nicht Ost-Erklärer sein, aber hat viel dazu zu sagen, warum die AfD so stark abgeschnitten hat. Warum manche politische Anliegen aus Ostdeutschland ignoriert werden. Und was das alles mit der Nach-Wendezeit zu tun hat.
Herr Schulze, was überwiegt bei Ihnen nach diesen Wahlen: Sorge über das starke Abschneiden der AfD? Neugier auf neue, noch nie dagewesene Konstellationen aus CDU, SPD und BSW? Oder Frust, jetzt zum x-ten Mal den Osten und die Ostdeutschen erklären zu müssen?
Ingo Schulze: Ich finde es etwas schwierig, dass immer die Ostdeutschen den