Ingeborg-Bachmann-Preis: Tijan Sila erhält Bachmann-Preis 2024

Der Autor Tijan Sila ist für seine Arbeit mit dem 48. Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet worden. Das geht aus einer Mitteilung der Jury hervor.

Sila überzeugte das Komitee bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur in Österreich mit seinem Text Der Tag, an dem meine Mutter verrückt wurde. Darin schildert er generationenübergreifendes Trauma und schreibt über familiäre Konflikte.  Der Text ist Teil seines nächsten Romans. Juror Philipp Tingler hob Silas Mischung aus „Pointiertheit, Tragikkomik und Melancholie“ hervor.

„Noch fasse ich es nicht ganz, aber euphorisch bin ich dennoch“, sagte Sila nach der Preisverleihung. Neben ihm lasen weitere 13 Bewerberinnen und Bewerber ihre Texte. 

Sila wurde 1981 in Sarajevo in Bosnien und Herzegowina geboren. 1994 flüchtete er infolge des Jugoslawienkriegs nach Deutschland, wo er später in Heidelberg Germanistik und Anglistik studierte. Im Jahr 2017 veröffentliche Sila seinen ersten Roman Tierchen Unlimited. Später erschienen seine Romane Die Fahne der Wünsche und Krach. Neben seinem Beruf als Schriftsteller arbeitet Sila als Deutschlehrer in einer Schule.

Bei den 48. Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt wurden zudem Denis Pfabe mit dem Deutschlandfunk-Preis ausgezeichnet, Tamara Stajner erhielt den Kelag-Preis, Johanna Sebauer gewann den 3sat-Preis und ebenso den BKS-Bank-Publikumspreis.

Der Ingeborg-Bachmann-Preis wird seit 1977 von der Stadt Klagenfurt vergeben und ist mit 25.000 Euro dotiert. Er ist nach der österreichischen Schriftstellerin Ingeborg Bachmann benannt. 2023 wurde die deutsche Autorin Valeria Gordeev mit dem Preis ausgezeichnet.