Infrastruktur: Deutscher Bahn fehlen solange bis zu 150 Milliarden zu Händen Erneuerungen
Der Deutschen Bahn fehlt Geld für das Schienennetz und die Digitalisierung. Das geht aus Unterlagen für den Bahn-Aufsichtsrat
hervor, die der Nachrichtenagentur dpa vorliegen. Es gebe
„insbesondere ab 2028 große Lücken“ bei der Finanzierung der Sanierung
der Infrastruktur, heißt es darin.
Allein für die Modernisierung des Bestandsnetzes, die
Sanierung wichtiger Korridore, die Grundlagen für die Digitalisierung
sowie für kleine und mittlere Maßnahmen beläuft sich der Finanzbedarf
bis 2034 auf rund 80 Milliarden Euro.
Fast doppelt so viel Geld wäre demnach
notwendig, wenn auch der Aus- und Neubau des Netzes sowie die
beschleunigte und erweiterte Digitalisierung berücksichtigt würden.
Solche sowie weitere Zusatzmaßnahmen „können zu einem Gesamtbetrag aus
dem Sondervermögen in Höhe von circa 150 Milliarden Euro führen“, geht
aus den Unterlagen hervor.
Bahn hofft auf Finanzpaket für Infrastruktur
Finanziert werden könnten diese Summen demnach
aus dem geplanten Sondervermögen für die Infrastruktur in Höhe von rund
500 Milliarden Euro, auf das sich Union und SPD in ihren
Sondierungsgesprächen für eine kommende Bundesregierung geeinigt haben.
Beschlossen ist der Topf nicht. Auch ist noch völlig offen, wie viel
Geld für die einzelnen Verkehrsträger daraus fließen soll.
Für
die Bahn-Finanzierung sei eine dreiteilige Priorisierung erforderlich,
heißt es. Zunächst soll demnach das Bestandsnetz inklusive Bahnhöfe
saniert werden. Im zweiten Schritt müsse es um die Grundlagen für
digitale Leit- und Sicherheitstechnik gehen. Drittens folge der Neu- und
Ausbau.
Marodes Schienennetz wesentlich für Verspätungen
Das
Schienennetz in Deutschland gilt als marode und unterfinanziert – und
als Hauptgrund für die hohe Verspätungsquote des bundeseigenen Konzerns.
Das Unternehmen hat deshalb ein umfangreiches Sanierungsprogramm
gestartet, das unter anderem die Modernisierung von mehr als 40 viel befahrenen Streckenkorridoren vorsieht. Doch
spätestens seit dem Ampel-Aus ist unklar, wie es
mit der langfristigen Finanzierung der Infrastrukturmaßnahmen
weitergeht.
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