Hochrechnung zu Frankreich-Wahl: Rechtsextreme vor linker Volksfront und Macron-Liga

In der ersten Runde der französischen Parlamentswahl liegt der rechtsextreme Rassemblement National vorn. Der ersten Hochrechnung zufolge kommt die Partei von Marine Le Pen auf 34 Prozent. Das links-grüne Wahlbündnis Neue Volksfront erreicht demnach 28,1 Prozent und landet damit vor der Gruppierung von Präsident Emmanuel Macron (20,3 Prozent). Macron hatte die Neuwahl überraschend nach der Niederlage des Regierungslagers bei der Europawahl Anfang Juni ausgerufen, der zweite Wahlgang findet am 7. Juli statt.

Erste Prognosen gehen davon aus, dass Marine Le Pens Rechtsextreme und ihre Verbündeten im Unterhaus mit 230 bis 280 Sitzen stärkste Kraft werden könnten. Die absolute Mehrheit mit 289 Sitzen könnte sie aber verpassen. Auch die Linken könnten zulegen und auf 125 bis 200 Sitze kommen. Macrons Liberalen droht, auf 60 bis 100 Sitze abzusacken. Vor der zweiten Wahlrunde können die Parteien noch lokale Bündnisse schmieden, die den Wahlausgang beeinflussen.

Wie viele Sitze die Blöcke in der Nationalversammlung bekommen, wird aber erst in Stichwahlen entschieden. Präsident Macron hat direkt nach der Veröffentlichung der Ergebnisse zu einer „breiten, klar demokratischen und republikanischen Gruppierung“ gegen den RN aufgerufen. In einer Erklärung gegenüber der Nachrichtenagentur AFP vertrat der Staatschef die Ansicht, dass die hohe Wahlbeteiligung den Willen der Franzosen zeige, „die politische Situation zu klären“.

Die Kandidatinnen und Kandidaten, die sich für den zweiten Wahlgang qualifizieren, haben bis zum kommenden Dienstag um 18 Uhr Zeit, ihre Registrierung in der Präfektur zu bestätigen. 

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