Heereschef ist alarmiert: Ukrainische Soldaten fernab welcher Front getötet

Seit fast drei Jahren kämpfen ukrainische Soldaten gegen die Vollinvasion. An der Front müssen sie die Russen fürchten, doch auch im rückwärtigen Bereich sind sie nicht immer sicher. Zwei Militärangehörige sterben hier am Samstag eines gewaltsamen Todes. Auch Erniedrigungen nehmen offenbar zu.
Der ukrainische Heeres-Befehlshaber Mychajlo Drapatyj hat die wachsende Gewalt gegen Militärangehörige in dem Land angeprangert. „Die Tötung von Militärangehörigen im rückwärtigen Bereich ist eine rote Linie, die nicht überschritten werden darf. Wir haben nicht das Recht, stillschweigend der wachsenden Welle der Missachtung gegenüber den Verteidigern der Ukraine zuzusehen“, teilte der Generalmajor bei Facebook mit.
Er reagierte damit auf den gewaltsamen Tod von zwei Militärangehörigen allein am Samstag und forderte die Behörden zu einer harten Reaktion und zur Bestrafung der Täter auf. In einem Gebäude des Kreiswehrersatzamtes im Gebiet Riwne kam es zu einer Explosion, bei der ein Mensch starb und sechs weitere verletzt wurden. Im Gebiet Poltawa wurde laut Behörden ein Soldat einer Einberufungsstelle erschossen, während er Wehrpflichtige begleitete.
Als Chef der ukrainischen Bodentruppen kritisierte Drapatyj es als „unerträglich“, dass ein Aufschrei in der Gesellschaft über die Gewalt gegen die Verteidiger des Landes im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg ausbleibe. Es habe auch schon andere Fälle von Erniedrigung und Aggression gegen Soldaten gegeben. „Und jetzt haben wir direkte bewaffnete Überfälle.“
Warnung vor noch mehr Toten
Wenn es keine blitzschnelle und harte Reaktion auf die Willkür gegen die Soldaten gebe, „werden wir noch mehr Tote bekommen“, warnte er. „Wir sind verpflichtet, denjenigen mit Wertschätzung zu begegnen, die zu den Waffen gegriffen haben und um den Preis ihres eigenen Lebens (…) unser Zuhause verteidigen.“
Drapatyj kündigte an, dass Angreifer aufs Schärfste verurteilt würden, wie Kanal 24 schreibt. „Eine blitzschnelle und harte Reaktion der Behörden ist die einzig mögliche Antwort in einer Situation der Willkür gegenüber dem Militär. Ohne eine gerechte Bestrafung der Mörder, Verleumder und Verräter werden noch mehr unserer Zwillingssoldaten an der Heimatfront getötet. In anderen Städten. In anderen Vierteln. An Tankstellen, in Supermärkten, an Eingängen, auf den Straßen, die wir mit den Namen von Helden benennen“, betonte Drapatyi.
Der Generalmajor fügte laut dem Bericht hinzu, dass die Gesellschaft solche Angriffe nicht einfach „verdauen“ sollte, da sie schlimme Folgen haben können. Der Kommandeur der Bodentruppen stellte fest, dass das Einzige, was die Gesellschaft von einem bewaffneten Feind trenne, die Verteidigungskräfte seien. „Die Ukraine verliert weiterhin ihre besten Töchter und Söhne an der Front, daher sollten solche Verbrechen nicht passieren.“
Source: n-tv.de