Handelsabkommen mit Lateinamerika: Greenpeace-Aktivisten stören EU-Treffen zu Mercosur-Abkommen

Aktivistinnen und Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace haben aus Protest gegen ein geplantes Freihandelsabkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten ein Treffen der EU-Handelsminister gestört. Sie kletterten auf das Gebäude des Ministerrats in Brüssel und brachten ein Banner mit der Aufschrift „Stop EU-Mercosur“ an.

„Dieses Abkommen ist eine Katastrophe für die Natur, die Bauern und die Menschenrechte“, teilte Greenpeace auf Twitter mit. Es sei an der Zeit, das Abkommen zu stoppen.

Abkommen schon seit Jahrzehnten diskutiert

Bei dem Treffen der Ministerinnen und Minister standen unter anderem Gespräche über das umstrittene Abkommen auf der Agenda. Die EU verhandelt mit den Mercosur-Staaten – zu denen Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay gehören – schon seit 1999 über ein Abkommen.

Es gibt weiterhin strittige Punkte – vor allem beim Schutz des Amazonaswaldes, der schon großteils für Viehzucht und Landwirtschaft abgeholzt wurde. Bei seiner Brasilien-Reise äußerte etwa Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) Sorgen deutscher Umweltverbände, wonach durch mehr Handel mehr Regenwald zerstört werde.

Die brasilianischen Gesprächspartner sahen das anders: „Wenn man bereit ist, für Nachhaltigkeit auch einen Markt zu schaffen, und dieser Markt funktioniert, dann wird eben unnachhaltige Wirtschaftsweise nicht mehr möglich sein und zurückgedrängt werden“, hieß es.