Gabun verspricht zuzüglich Safari-Abenteuer

Das zentralafrikanische Land an der Atlantikküste ist eine der waldreichsten Regionen Afrikas. Nur 2,4 Millionen Einwohner leben in Gabun, dafür tummeln sich im Dschungel zahlreiche Tiere wie Gorillas und Elefanten. Letztere sieht man sogar am Strand.

Das Land Gabun

Viel mehr Tropenwildnis geht nicht: Gabun, das Land am Äquator, bietet Abenteuer für Afrikafans, die gut zu Fuß sind. Also für solche Reisende, die hinter dem Guide durch den Dschungel trekken wollen, der den Weg mit einer Machete frei schlägt und mit Trillerpfeifen vor Waldelefanten warnt. Die mit dem Dschungelzug Transgabonais durch den Regenwald oder mit Booten über den Ogooué-Fluss fahren wollen, der sich quer durchs Land schlängelt.

Das Küstenland, ungefähr halb so groß wie Spanien, ist eine der waldreichsten Regionen Afrikas – und zugleich eines der am dünnsten besiedelten mit nur 2,4 Millionen Einwohnern, die vor allem in den Städten Libreville, Port-Gentil und Franceville leben. Das von einer Militärjunta geführte Land gilt als stabil und ruhig, es gibt keine Reisewarnung.

Gabun, wohlhabend durch immense Bodenschätze wie Erdöl, Gold, Eisenerz und Mangan, schützt seine Natur. 13 Nationalparks wurden eingerichtet, und der Export von unbearbeitetem Tropenholz wurde verboten.

Nach Schätzungen der Parkagentur leben in Gabun gut 64.000 Elefanten, 25.000 Gorillas und 35.000 Schimpansen, 320 Orchideen-Arten gedeihen unter den Urwaldriesen. Auch die Löwen, die seit 1996 als ausgerottet galten, sind zurückgekehrt. Gerade hat die Regierung 660.000 Hektar Wald von ausländischen Investoren zurückgekauft, um die Ressourcen zu schützen und Öko-Tourismus zu fördern.

Elefanten baden im Meer

Hier gehört den Tieren der kilometerlange Palmen-Strand: Der 2002 eingerichtete Loango-Nationalpark im Südwesten Gabuns ist eine der wenigen Regionen weltweit, in der man Elefanten am Meer sehen kann, bei einer Safari am Strand. Denn der Regenwald reicht bis zum Atlantik. Manchmal baden die Waldelefanten sogar im seichten Wasser.

Der bedeutendste Nationalpark des Landes gilt als besonders tierreich, hier leben etwa 10.000 Elefanten. Doch das tierische Planschen gibt es nur zur Trockenzeit. Zwischen Juni und September kommen die Tiere dann aus dem Dschungel, um salzhaltiges Küstengras zu fressen. Auch Büffel, Antilopen und Schimpansen trotten zum Ozean; „surfende“ Flusspferde schaukeln in den Wellen. Für Besucher gibt es mobile Camps, mit Geländewagen geht es über den Strand.

Sundowner in der Wildnis

Es gibt nur eine Handvoll Lodges und Zeltcamps im Dschungel, an Lagunen und an der Küste. Diese spärliche Auswahl an Unterkunftsmöglichkeiten macht eine Safaritour durch Gabun so exklusiv – und damit kostspieliger als vergleichbare Safari-Ziele. Ab 10.000 Euro kann man pro Person bei einer zweiwöchigen geführten Rundreise mit Inlandsflügen rechnen.

Es gibt einige Afrika-Anbieter, die Touren ausarbeiten: etwa Ivory-Tours, Diamir Erlebnisreisen, Gabonwildlifecamps oder Ecoadventuresafaris. Zu den besten Lodges gehören das gerade renovierte „Ngola Camp“ mit Baumhäusern an der Iguela-Lagune, das Zeltcamp „Louri River“ und die „Evengue Lodge“ auf einer Lagunen-Insel, alle im Loango-Park.

Die „Tsam Tsam Lodge“ am Ogueémoué-See liegt bei Lambaréné im Inland. Als Beach-Resort und für Walbeobachtungen empfiehlt sich die „Pongara Lodge“ am Strand des Pongara-Nationalparks.

Masken befreien die Menschen von Übel

Sie werden auch Moukoukoué genannt, die aus Holz geschnitzten Masken, Fetische und Reliquien der verschiedenen Völker Gabuns, etwa der Punu, der Kwele oder der Fang. Den Masken wird die Fähigkeit zugeschrieben, Fehler der Menschen aufzusaugen und sie damit von allem Übel zu befreien, andere repräsentieren die Weisheit der Vorfahren.

Das Nationalmuseum für Kunst und Traditionen in der Hauptstadt Libreville beherbergt die größte historische Sammlung (geöffnet Dienstag bis Samstag, Avenue Augustin Boumah) und einen Shop für neue Masken.

Annnäherung an einen Flachlandgorilla

Sieben Meter – so nah kommen Besucher einer bestimmten Gorillafamilie im Loango-Nationalpark. Der Silberrücken namens Kamaya mitsamt Weibchen und Nachkommen duldet Menschennähe.

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Ein Team vom Leipziger Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie konnte das Vertrauen dieser Flachlandgorillas gewinnen. Dreimal pro Woche dürfen sich bis zu vier Touristen mit Forschern den Tieren nähern, das kostet ab 540 Euro pro Person. Eine weitere mit Menschen vertraute Gorillagruppe lebt im Moukalaba-Doudou-Park.

Das Zitat

„Das Suchen hatte ein Ende“

Das schrieb der deutsch-französische Urwalddoktor, Theologe und Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer (1875–1965), nachdem er beschlossen hatte, in Gabun zu bleiben, um Menschen zu helfen. Er gründete 1913 ein Hospital für Bedürftige in Lambaréné, später auch ein Lepra-Dorf. Heute trägt ein Poliklinik-Neubau in Lambaréné seinen Namen. Sein Haus (mit Klavier im Wohnzimmer und Tropenhelm an der Garderobe), sein Grab (mit schlichtem Kreuz) und das alte Hospital am Ogooué-Fluss können besichtigt werden.

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Source: welt.de