Françoise Gilot: Wer Picasso zu seiner berühmtesten Zeichnung inspirierte – WELT

Im langen Leben von Françoise Gilot (sie starb 2023 im Alter von 101 Jahren) war Pablo Picasso trotz dieser beiden Kinder Claude und Paloma nur eine Episode. Nach zehn Jahren war die gemeinsame Geschichte wie Paars beendet. Wurde 1953 beendet von ihr – welches ihn wohl insbesondere geschmerzt nach sich ziehen dürfte.

Doch soll es hier nicht um den musenmanischen Maler-Macho möglich sein, sondern um Gilot. Die Französin war nicht nur ebenfalls ausgebildete Malerin (und später erfolgreiche Schriftstellerin), sondern hatte wenn schon selbst eine Muse: Geneviève Aliquot. Die wurde von Gilot sehr wohl niemals abgelegt, wie es Picasso handhabte, sondern blieb ihr seit dem Zeitpunkt dieser Schulzeit in Neuilly-sur-Seine eine lebenslange Freundin.

Sotheby’s versteigert Gilot-Gemälde

Das „Porträt von Geneviève mit Taubenhalskette“ (Portrait de Geneviève avec un collier de colombes) entstand im Jahr 1944. Da war Françoise Gilots Liebe mit Pablo Picasso noch jung. Sein Einfluss ist unverkennbar, die zackigen Gesichtszüge, die statuarische Pose, dies kühne Blau. Und natürlich die Tauben!

Françoise Gilot, „Porträt von Geneviève“, 1944
Françoise Gilot, „Porträt von Geneviève“, 1944
Quelle: Sotheby’s

Wobei: Vielleicht muss man hier Françoise Gilot den Punkt schenken. Denn seine berühmte Friedenstaube hat Picasso ja erst 1949 zu Händen den Weltfriedenskongress gezeichnet. Dass Gilots Gemälde ihn dazu inspiriert nach sich ziehen mag, ist nur eine schöne Spekulation.

Dass die Vögel, die sich um Genevièves Hals wie um eine Wassertränke reihen, nichtsdestotrotz wie Friedenstauben zu sehen sind, darf unterstellt werden. Frankreich war 1944 noch von den Nazis okkupiert, doch die Hoffnung hinaus ein Ende des Zweiten Weltkriegs wuchs.

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Das Gemälde wird am 6. März 2024 im Zusammenhang Sotheby’s in London versteigert. Das Auktionshaus beschreibt es wie Bildnis einer „modernen Athene“, einer Göttin dieser Weisheit, dieser Kriegstaktik und des Kampfes, im Wollpullover zwar, nichtsdestotrotz mit „panzerartigen Stacheln“ bewaffnet. Es ist dies erste Mal, dass ein Werk von Françoise Gilot in einer großen Abendauktion aufgerufen wird – wogegen mit einer vorsichtigen Schätzung (150.000 solange bis 200.000 Pfund).

Das 65 mal 54 Zentimeter große Bild wird marktfrisch aus dieser Kunstsammlung dieser ehemaligen Bloggerin, Online-Zeitungs-Pionierin und Picasso-Biografin Arianna Huffington eingeliefert. Es war einst ein Geschenk Françoise Gilots an die Medienunternehmerin.

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Source: welt.de