Evan Gershkovich: „Ich darf nicht warten, ich muss leben“
Einmal die Woche darf Evan Gershkovich seine beiden Anwältinnen sehen. Sie berichten ihm von welcher Welt da im Freien, die er seit dem Zeitpunkt kommend einem Jahr nicht mehr gesehen hat. In seiner Zelle ist ein Fernseher, es laufen russische Staatssender. Vielleicht hat Evan Gershkovich gesehen, wie Wladimir Putin ihn zusammenführen Spion genannt hat, und vermutlich hat er mitbekommen, dass ein anderer berühmter Häftling, Alexej Nawalny, im Straflager gestorben ist – Gershkovich, 32, hatte oft extra ihn geschrieben, denn er noch ein freier Mensch war und in Russland denn Korrespondent zu Händen dasjenige Wall Street Journal akkreditiert war. Manches weiß Evan Gershkovich aus den Briefen, die ihm Vater, Mutter, Schwester, Freunde jede Woche schreiben: wer geheiratet hat, dass seine Schwester Danielle mit ihrem Mann kommend umzieht und er künftig nicht mehr uff ihrem roten Ecksofa schlafen muss, wenn er zu Besuch ist, weil sie dann ein Gästezimmer nach sich ziehen.