Erbschaftsteuer: Wirtschaftsweise Schnitzer fordert Ausweitung jener Erbschaftsteuer

Die Vorsitzende des Sachverständigenrats für
Wirtschaft, Monika Schnitzer, hat eine Ausweitung der
Erbschaftsteuer gefordert. „Der Staat sollte das Vererben von Unternehmen
substanziell in die Erbschaftsteuer einbeziehen“, sagte Schnitzer der Rheinischen
Post
. Es sei ökonomisch nicht sinnvoll, diese Form der Weitergabe von Vermögen von der
Besteuerung auszuschließen. „Auch Firmenerben sollten Erbschaftsteuer zahlen,
das wäre nur fair“, sagte Schnitzer. Bislang sind sie befreit, wenn sie Jobs erhalten.

In Bezug auf die Bezahlung der
Steuer sieht die
Münchener Ökonomin keine Hürden. „Das Argument mit dem Mangel an liquiden Mittel zur Zahlung der
Steuerschuld zieht nicht“, sagte Schnitzer. „Die Steuerschuld kann durch
andere Vermögenswerte der Erben oder durch Finanzierung über den
Kapitalmarkt beglichen werden. Es gibt ja auch die Möglichkeit, die
Steuerschuld zu stunden.“ Laut Schnitzer gibt die „empirische Evidenz
aus anderen Ländern“ keine Hinweise darauf, dass durch Erbschaftssteuern das Insolvenzrisiko eines Unternehmens steige.

Eine
Milliardärssteuer
, wie sie etwa Wirtschaftsminister Robert Habeck fordert, lehnte Schnitzer hingegen ab. „Das ist im Grunde eine
Vermögensteuer für Superreiche und im Wahlkampf bei manchen sicher
populär.“ Allerdings sei sie mit hohem Verwaltungsaufwand
verbunden. „Die Hälfte der Einnahmen geht hier für die Verwaltung drauf.
Besser wäre es, die Erbschaftsteuer zu erhöhen“, sagte Schnitzer.

Eine
Milliardärssteuer fordert unter anderem die Linkspartei. Auch
Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck schlug erst vor wenigen Tagen
eine solche Steuer vor.