Einfaches Gendern: Ich bin dasjenige Auto. Sie sind dasjenige Lese

Übers Gendern ereifern sich die Leute, strengen Volksbegehren an und so weiter, weshalb ich sehr froh war, als mir letzten Sonntag nach dem Frühstück plötzlich einfiel, wie sich das Deutsche aufs Einfachste geschlechtsgerecht reformieren lässt, ohne alle Sternchen und Doppelpunkte. Viele Kritiker haben ja gar nichts gegen den heutigen Geschlechterpluralismus, es stört sie nur das sprachliche Killefit, die Verungetümung des Schriftbildes mit Zeichen, die sich gegen die Lesbarkeit wie die Aussprechbarkeit sträuben.

Das Grundproblem des derzeitigen Genderns ist die Verplusung der männlichen Form, wie zum Beispiel bei den Mechanikern, die zu Mechaniker*innen oder Mechaniker:innen werden. Das Wort wird aufgeblasen. Dies ist nicht nur verbal hinderlich, es reduziert das Femininum auch zum Appendix des Maskulinums, was bislang nicht hinreichend als Nachteil gesehen wird. Die Verplusung macht zudem die Texte länger, zur Freude allein jener wenigen Schreibenden, die noch Zeilenhonorar empfangen, während die Lesenden in ihrer Zeitnot sich hastig abwenden.