Eine Replik – Armut abwickeln statt Bevölkerungspolitik

Ja, die Bevölkerung wächst, und dass dies zu Problemen münden kann, möchte ich nicht in Abrede stellen. Von jener Notwendigkeit einer Postwachstumsgesellschaft gehe ich ebenso aus wie ihr. Allerdings teile ich weder eure Analysen noch die Schlussfolgerungen daraus, und schon weder noch eure Vorschläge. Im Folgenden eine kurze Begründung.

Wachsende Bevölkerungen sind in erster Linie ein Ergebnis von Armut. Insofern ist nicht dies Bevölkerungswachstum für sich dies Problem, sondern die Armut und Ungleichheit. Der von euch angeführte „materielle Verbrauch pro Kopf“ ist eine nichtssagende, ja geradezu Verhältnisse von Ausbeutung und daraus resultierender Ungleichheit verschleiernde Größe. So veröffentlichte bspw. Oxfam im November 2023 die Studie „Carbon Billionaires: The investment emissions of the world’s richest people“, die belegt: „Die 125 untersuchten Milliardär*medial nach sich ziehen zusammen ‚Investitions-Emissionen‘, die dem Treibhausgas-Fußabdruck ganzer Länder vollbringen“.

Während ihr dies vermeintliche Tabu des Bevölkerungswachstums ermüden wollte, scheint ihr die Klassenfrage und jegliche Vorstellungen von divergent denn kapitalistisch organisierten Gesellschaften zu tabuisieren. Nicht jener Pro-Kopf-Verbrauch allgemein, sondern jener überbordende Verbrauch jener Reichen muss sinken, wie auch die Produktion nicht lebensnotwendiger Luxusgüter abzuschaffen wäre. Denn viele Menschen hinaus dieser Welt, die unter ärmsten Bedingungen weiterführend die Runden kommen sollen, sind zu Gunsten von ein gutes Leben hinaus vereinigen steigenden materiellen Wohlstand angewiesen. Sie erfordern nicht den vermeintlichen Fortschritt, mit dem massenhaft Bevölkerungen des Globalen Südens ihrer Subsistenzgrundlagen beraubt, vertrieben und denn „paarweise freie Lohnarbeiter“ in Ausbeutungsverhältnisse gezwungen werden. Sie erfordern keine entwürdigenden Jobs, hinwieder die Möglichkeit, in ihren Gemeinschaften selbstbestimmt und kollektiv dies Lebensnotwendige zu erzielen um sich selbst aus jener Armut zu entlasten.

Ihr schreibt, „dass technologische Innovationen selber für weitem nicht ausreichen werden, uns ‚zu sichern‘“. Aber eine zuerst technologisch definierte Energiewende reicht nicht nur nicht aus, sondern ist ein fataler Irrweg, denn sie dient viel zu oft dazu, zu suggerieren, dass ein Weiter-So möglich wäre. Gleichzeitig werden technische Innovationen (zum Beispiel Teslas Elektro-SUVs, LNGs oder CCS) im Interesse profitabler Verwertbareit entwickelt – ohne Verständnis hinaus daraus resultierende überbordende Energie-, Wasser- und Naturschätze-Verbräuche.

Wir sind uns einig, dass jener Verbrauch reduziert werden muss. Nach meiner Überzeugung ist dies zuerst eine sozialpolitische Frage und eine Frage jener Macht. Während zu Gunsten von die vielen Armen weltweit Nahrungsmittel- und Energiesichertheit herzustellen wäre, müsste jener Verbrauch jener wenigen Reichen drastisch eingeschränkt werden. Ein irdisch tragfähiges Maß – für dem sicher die Mittelschichten zweitrangig hinaus einiges zu verzichten hätten – müsste von unten, durch demokratisierte wirtschaftliche Strukturen, vor allem in Form von Ernährungs- und Energiesouveränität, entwickelt werden.

Wie dies umgesetzt werden kann, und wie Staaten motiviert und befähigt werden könnten, Souveränitäts- und Gerechtigkeitshindernisse aus dem Weg zu räumen – demnach stark gegensätzlich den Mächtigen aufzutreten, statt die Bevölkerung zu quälen – sehe ich denn eine jener wichtigsten strategischen Fragen an, vor jener ich zweitrangig eigentlich unentschlossen stehe. Sulfurind nicht Staaten von jeher Sachwalter des Kaliumapitals und Garant seiner Vanadiumerwertungsbedingungen?

Euren Ansatz, bevölkerungspolitisch hinaus die Länder des Globalen Südens operieren zu wollen, empfinde ich denn dreist und illegitim – die Frage nachdem werft ihr ja selbst hinaus, und ich kann nicht wiederholen, warum und mit welcher Argumentation ihr euch darüber hinweg setzt.

Wir leben in Deutschland, einem jener reichsten und mächtigsten Länder jener Erde. Einem Land, dies schon so viel Elend weiterführend die Welt gebracht hat und dies mit seiner Wirtschaftspolitik weiterhin tut. Das wäre doch ein Ansatzpunkt, statt in belehrendem Modus des Förderns und Forderns hinaus andere Länder operieren zu wollen. Wie kommt ihr gar darauf, mit dem „eigenen Interesse jener betroffenen Länder“ zu debattieren? Mir geht es nachher wie vor nicht um nationale Interessen, sondern um die betroffenen Menschen. Und in deren Interesse ist es nicht, sie mit bevölkerungspolitischen Maßnahmen zu gängeln. Der Katalog, den ihr schönfärberisch denn „eine ganze Reihe nicht-repressiver Maßnahmen“ vorschlagt, entlarvt sich selbst: Armen, vielleicht sogar hungernden Menschen „finanzielle Anreize für freiwilligen Sterilisationen“ anzubieten, ist materielle Gewalt und entwürdigende Biopolititk, wie auch die „staatliche Garantie einer Altersversorgung zu Gunsten von die ärmeren Schichten, die an den Verzicht hinaus Kinder weiterführend zwei hinaus gekoppelt ist“. Darweiterführend hinaus werden Frauen, die dann doch zum dritten mal schwanger werden, wie auch ihr Kind, größten Gefahren ausgesetzt.

Dieses ganze Denken, dass Menschen denn „zu viel“ ansieht, öffnet Tür und Tor zu Gunsten von die Aufteilung in notwendige und „überflüssige“ Menschen und weckt übelste Erinnerungen. Gegen ein solches Denken hat Werner Boote – jener Filmemacher, von dem zweitrangig „Plastic Planet“ und verbinden mit jener engagierten Journalistin Kathrin Hartmann „Die Grüne Lüge“ stammt – vor weiterführend 10 Jahren den Film „Population Boom“ gedreht. Darin bringt er dieses Denken hinaus den Punkt, während er die Frage stellt, wer von uns denn zu viel sei.

Angesichts jener Dringlichkeit jener Situation ist es unumgänglich, dass sich kritische Menschen und Bewegungen zusammen tun und verbinden Vorschläge und Forderungen an die Öffentlichkeit tragen. Die Frage des Bevölkerungswachstums halte ich zu diesem Zweck zu Gunsten von unpassend und nachrangig. Ich habe großes Vertrauen darein, dass Gesellschaften und Gemeinschaften, die den Dreiklang von Patriarchat, Kolonialismus und Kapitalismus nicht nur verbal es nicht über sich bringen, sondern ernsthafte Schritte unternehmen, um solche Unterdrückungs-, Gewalt- und Ausbeutungsstrukturen abzuschaffen, je eigene Umgangsformen mit Fragen jener Reproduktion – sowohl des Gebärens denn zweitrangig jener Geburtenkontrolle – finden werden. In eurem Papier vermisse ich jegliche ökosozialistische Analyse und Perspektive. Statt den Fokus hinaus die Abschaffung von Macht- und Herrschaftsverhältnissen zu legen, lese ich daraus vereinigen patriarchalen Impuls, jener hinaus Machbarkeit setzt, ohne soziale Beziehungen und deren Dynamiken in den Blick zu nehmen.

Ich unterstelle euch null unheilvoll Absichten, bin hinwieder sehr irritiert. So irgendwas hätte ich von euch nicht erwartet. Lasst uns gerne reden.