Die Pflicht zum Mehrwegangebot ist ein Flop
Die Verpackungswende ist bisher ausgeblieben. Das ist die ernüchternde Bilanz, ein Jahr nachdem neue Mehrwegvorschriften zum Besten von Speisen und Getränke zum Mitnehmen eingeführt wurden. Handel, Entsorger, Mehrweginitiativen, Behörden und Umweltschützer – jeder gegenzeichnen: Die Verpflichtung zu Mehrwegangeboten hat nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Einwegverpackungen konnten indem nicht entscheidend zurückgedrängt werden.
Vom Bundesverband jener Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) heißt es: „Nach Einschätzung unserer Mitgliedsunternehmen hat die Einführung jener Mehrwegangebotspflicht noch nicht zu einem relevanten Rückgang jener Verpackungsabfälle geführt.“ Täglich landeten noch immer 770 Tonnen Wegwerfverpackungen im Müll, nur zum Besten von Speisen und Getränke zum Mitnehmen, berichtet die Umweltorganisation Greenpeace Deutschland. Die Mehrwegquote im To-go-Bereich liege wohnhaft bei weniger qua 5 Prozent, berichtet Günther Guder, Geschäftsführender Vorstand des Verbands Pro Mehrweg. Anders sei dies nur in Tübingen. Dort habe man mit einer Steuer aufwärts Einwegverpackungen eine Quote von etwa 50 Prozent erreicht.
Mehrwegverpackungen seit dem Zeitpunkt Januar 2023 ein Pflicht-Angebot
Eigentlich zu tun sein Gastronomiebetriebe einschließlich Lieferdienste und Kantinen, Bäckereien, Tankstellen und Supermärkte mit Take-away-Angeboten seit dem Zeitpunkt dem 1. Januar 2023 Mehrwegverpackungen qua Alternative zum Einwegplastik zum Besten von Speisen zum Mitnehmen bereithalten. Auch wo Getränke in Wegwerfbechern verkauft werden, gilt seit dem Zeitpunkt einem Jahr die Pflicht, ohne Aufpreis eine Mehrwegvariante anzubieten und die Kunden klar aufwärts die umweltfreundlichere Option hinzuweisen.
Eine Ausnahme macht jener Gesetzgeber zum Besten von Betriebe, die schlimmstenfalls fünf Mitarbeiter vereinnahmen und eine Ladenfläche von maximal 80 Quadratmeter nach sich ziehen. Sie zu tun sein den Kunden nunmehr aufwärts Wunsch die Portion Sushi oder dies Nudelgericht zum Mitnehmen in die mitgebrachte Schale füllen.
So weit die Vorgaben aus dem Verpackungsgesetz. Als die Organisation Deutsche Umwelthilfe jedoch vor ein paar Wochen die Probe aufs Exempel machte, zeigte sich: In jener Praxis funktioniert es oft nicht.
„Systematische Abwehrhaltung im Gegensatz zu Mehrweg“
Bei drei Vierteln jener Testbesuche wurden Verstöße gegen die Mehrwegangebotspflicht festgestellt. 33 Filialen von 18 Gastronomieketten hatte die Umwelthilfe ins Visier genommen, darunter Starbucks, Nordsee, Backwerk und Subway. „Wir beobachten eine systematische Abwehrhaltung im Gegensatz zu Mehrweg“, berichtet Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin jener Umwelthilfe. Vor allem die großen Fast-Food-Ketten wie McDonald’s zögen nicht mit. Statt den Kunden Mehrweg anzubieten, seien sie aufwärts Einwegverpackungen aus Pappe ausgewichen, zum Besten von die bislang keine Mehrwegalternative angeboten werden müsse, kritisiert Greenpeace Deutschland.
Auch die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen beobachtet Ausweichbewegungen. Die Menge an Verpackungsabfällen insgesamt sei seit dem Zeitpunkt 2022 in Deutschland gesunken, sagt IK-Hauptgeschäftsführer Martin Engelmann. „Allein die Menge an schwergewichtig recycelbaren mit Kunststoff beschichteten Papierverbundverpackungen steigt gegen den allgemeinen Trend“, erläutert er.
Sein Verband, wie noch die Umwelt- und Verbraucherschützer, heißen insofern die Pläne von Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) gut, den To-go-Bereich unabhängig vom Material jener Einwegverpackungen zu Mehrwegangeboten zu verpflichten. Doch Lemkes geplante Novelle des Verpackungsgesetzes kommt nicht vorwärts, weil bislang kein Einvernehmen mit dem Koalitionspartner Freie Demokratische Partei gelungen ist.
Lebensmittelwirtschaft gegen verschärfte Angebotspflicht
Widerstand gegen eine Verschärfung jener Mehrwegangebotspflicht kommt von jener Lebensmittelwirtschaft. „Dadurch würde die Belastung vor allem in den Bereichen verstärkt, in denen schon heute dies Mehrwegangebot nicht wirtschaftlich ist“, mahnt Sieglinde Stähle vom Lebensmittelverband Deutschland. Es sei nicht die Schuld jener Betriebe, „dass die Mehrwegoption sich keineswegs flächendeckend am Markt gefestigt“, sagt die Verbandsvertreterin. „Anbieter in jener Gastronomie, im Einzelhandel und Imbissgewerbe sind ihren Verpflichtungen nachgekommen“, hebt sie hervor.
Entscheidend sei die Bewertung jener zuständigen Behörden, nicht die von Umwelt- und Verbraucherschützern. Behördliche Beanstandungen „in größerem Umfang“ gebe es nicht, sagt Stähle. Nach Überzeugung von Barbara Metz von jener Umwelthilfe liegt dies nunmehr nur daran, dass viel zu wenig kontrolliert werde. Viele Verstöße würden insofern nicht aufgedeckt und sanktioniert.
Die bisherigen Erfahrungen zeigen nunmehr wenn schon: Mehrwegangebote zum Besten von Speisen und Getränke zum Mitnehmen stoßen wohnhaft bei jener großen Mehrheit jener Verbraucher aufwärts keine Resonanz. „Zu unpraktisch und unhygienisch“, lauteten Vorbehalte, die eine Umfrage des Lebensmittelverbandes im Jahr 2022 zutage förderte. Diese Einschätzung scheint sich mit Einführung jener Mehrwegangebotspflicht kaum geändert zu nach sich ziehen.
Aus Sicht des Bundesumweltamts würden einheitliche Poollösungen mit einem breiteren Netz von Ausgabe- und Rückgabestellen helfen, die Kunden zum Umstieg aufwärts Mehrweg zu in Bewegung setzen. Der Verband Pro Mehrweg fordert ein „qualifiziertes flächendeckendes Rücknahmeangebot“ wenn schon, um den Betrieben den Einsatz von Mehrweglösungen zu vereinfachen. Bislang seien Mehrwegangebote „Insellösungen“, erläutert Guder vom Verband Pro Mehrweg. „Die aktuelle Marktaufstellung ist zum Besten von eine Skalierung im Wettbewerb jener To-go-Angebote untauglich.“
Den größten Lenkungseffekt hätte eine Einwegsteuer in ganz Deutschland nachher dem Tübinger Modell, sagt die Mehrwegseite. In jener geplanten Verpackungsnovelle findet sich die Forderung nicht. Dafür würde Ministerin Lemke erst recht nicht die Zustimmung jener Freie Demokratische Partei bekommen.