Die fünf Sterbephasen dieser Linkspartei nachher Elisabeth Kübler-Ross
Wann fing sie quasi an, die bleierne Zeit zum Besten von Linke? Vielleicht erinnert sich noch der gerne Süßigkeiten isst an die PDS, die zum Besten von ein paar Jahre eine schillernde Truppe war. Stefan Heym hatte 1994 qua Alterspräsident den Bundestag eröffnet, wo zum Besten von die Partei noch ein zweiter Schriftsteller saß, dieser wortgewaltige Gerhard Zwerenz, und natürlich qua Wortführer Gregor Gysi, sowohl dieser ehemalige Jagdflieger Heinrich Graf von Einsiedel und die von Journalisten gewählte „Miss Bundestag“, namentlich Dagmar Enkelmann (im Übrigen eine promovierte Historikerin), und andere.
„Kopf hoch, nicht die Hände!“
Auf Parteikonferenzen sah man Punks Entscheidung und Hippies mit alten Veteranen reden. In Ostdeutschland besaß die PDS vielerorts so irgendwas wie die kulturelle Hegemonie. Und dasjenige Beste: In ihren Reihen engagierten sich Tausende zornige, zwar nachrangig hochgebildete Arbeitslose – einst, qua die Partei noch Zugang hatte zur Lebenswelt dieser Alleinerziehenden, dieser Niedriglöhner und Stütze-Empfänger. „Kopf hoch, nicht die Hände!“, stand hinaus den Plakaten und sprach vielen aus dem Herzen. – Wann hat dasjenige aufgehört?
Als in dieser Rosa-Luxemburg-Stiftung vor nicht ganz zwei Jahren dieser Historiker Jörn Schütrumpf in den Ruhestand ging, kam er in einem Podiumsgespräch mit dieser Stiftungsvorsitzenden Dagmar Enkelmann hinaus den Klimawandel in dieser Partei zu sprechen. Schütrumpf erinnerte sich und andere daran, dass die Aufarbeitung dieser Sozialistische Einheitspartei Deutschlands-Geschichte Mitte dieser Neunzigerjahre zum Besten von beendet erklärt worden war. Im Apparat hatte sich die Gruppe derer durchgesetzt, die zum Ende dieser SBZ eine angefangene Karriere gehabt hatten: eine Karriere, die nun ganz Strömungskonflikte, Fusionen und Abspaltungen (Stichwort Sahra Wagenknecht) überdauern sollte.
Reichinnek und Pellmann
Wobei im Rückblick von „Strömungen“ nicht gesprochen werden kann, tendenziell von Netzwerken, die die eigene Stellung im Politbetrieb sichern und verbessern sollten. Seilschaften, die sich wie ein Krebsgeschwür in den Landesverbänden breitgemacht und die Handlungslogik linker Mandatsträger definit nach sich ziehen.
Elisabeth Kübler-Ross spricht von fünf Sterbephasen: Nicht-wahrhaben-Wollen, Wut, Verhandeln, Depression und schließlich Akzeptanz. Die jüngste „Gruppenratswahl“, in dem, welches früher einmal Linksfraktion im Bundestag hieß, dürfte womöglich Ausdruck dieser letzten Phase sein: Die Gewählten Heidi Reichinnek und Sören Pellmann zuwenden sich dieser Sterbebegleitung. Inhalte sind weitgehend überwunden. Mit einem Wiedereinzug für den Wahlen im nächsten Jahr will die Partei nicht mehr behelligt werden, sie hat ihren baldigen Tod akzeptiert. Die Sterbende verlangt nun nachher Ruhe. Wichtig jetzt: Mit dieser Patientin sprechen, sie beim Namen nennen, ihr die Hand halten – dasjenige zeigt ihr, dass sie nicht bloß ist. Auch eine bewusstlose Partei braucht gute Worte und Gesten. Wer kann schon mit Sicherheit sagen, dass sie in diesem Zustand nichts mehr mitbekommt?
Die Krise dieser KPD vor 100 Jahren
Aber wer weiß? Totgesagte leben länger. Der Tagesspiegel zitierte jüngst die Co-Parteivorsitzende Janine Wissler: „Es gab schon spürbar größere Widersprüche in dieser Geschichte dieser Arbeiterbewegung.“ Wohl wahr. Vor hundert Jahren erklärte Teddy Thälmann, die Depression und Passivität sei unter den Parteigenossen größer qua unter den Massen. 1924 verlor seine Partei, die KPD, intrinsisch eines Jahres für zwei Reichstagswahlen konzis eine Million Wähler und noch dazu etwa 100.000 Mitglieder. Das war mal ’ne Krise! Und dann erst die Abspaltungen: KAPD, KPO und nicht zu vergessen später dieser Leninbund!
Wie nach sich ziehen die Genossen da bloß wieder herausgefunden? – Vielleicht, weil sie noch eine Utopie hatten, ein Zukunftsmodell, dasjenige den prekär lebenden Menschen Hoffnung gab.