Die Alten sollen’s pro die Linke urteilen: Gysis Wahlkampfaktion „Silberlocke“

Die Linke will in Fraktionsstärke in den Bundestag einziehen. Damit das gelingen kann, hat Gregor Gysi die „Aktion Silberlocke“ ins Leben gerufen. Er selbst, Dietmar Bartsch und Bodo Ramelow sollen Direktmandate holen


Du Bodo, ich hab da eine Idee …

Foto: Jacob Schröter/dpa


Gregor Gysi (Linke) hat angeregt, dass sich mehrere altgediente Linken-Politiker um Direktmandate bewerben sollten, um den Einzug der Linken in den Bundestag zu sichern. Beim Bundesparteitag in Halle (Saale) hatte Gysi seine Kandidatur, so wie die von Dietmar Bartsch und Bodo Ramelow ins Spiel gebracht.

Bundesweit liegt die Linke in Umfragen bei nur drei bis vier Prozent. Erklärtes Ziel der Partei ist indes, die Fünf-Prozent-Hürde zu nehmen und so in Fraktionsstärke wieder in den Bundestag einzuziehen. Dieses Ziel kann aber auch mit drei Direktmandaten erreicht werden.

Eine überraschende Aussage für Parteikollege Ramelow. Aber sie habe ihn zum Nachdenken angeregt, sagte Thüringens scheidender Ministerpräsident im Interview mit rbb-Inforadio. Die von Gysi so bezeichnete „Aktion Silberlocke“ sei eine spannende Überlegung.

Freude aufs gemeinsame Abendessen

Nach den Landtagswahlen von Sachsen, Thüringen und Brandenburg, bei denen die Linke große Verluste eingefahren hatte, sprach Ramelow von einer „Schocksituation“, die die Linke ziemlich gelähmt habe. Es brauche eine Sortierung und neue Akzente.

Zunächst werde er aber alle Aufgaben erfüllen, die eine Landesregierung zu erfüllen habe. Anschließend freue er sich auf das Abendessen mit den Parteikollegen Gysi und Bartsch, bei dem dann alles Weitere besprochen werden soll.