Der Dichter André Breton entwirft 1924 dies Manifest des Surrealismus
Surrealist:innen stellten sich vor, das Leben würde Poesie und die Poesie Leben werden. Sich den eigenen Träumen anzuvertrauen, gehörte dazu – genauso wie ein künstlerischer Schaffensprozess der „écriture automatique“
Vor dem Ersten Weltkrieg waren die meisten Menschen kaum in den Genuss von Vorteilen moderner Technik gekommen. Der Soldat aber lernte sie in den Schlachten kennen, als er blitzschnell zum Krüppel werden konnte. Zu deuten war das nicht nur als Ende der Vernunft, der Logik und Aufklärung, sondern vor allem als Beweis dafür, dass gerade diese Errungenschaften des menschlichen Geistes das Desaster erzeugt hatten. Wer so dachte, konnte auf die Idee kommen, jenen „unschuldigeren Fähigkeiten“ des Menschen mehr Bedeutung zu geben, die Ausdruck von spontanen Bedürfnissen, libidinöser oder kindlicher Regungen waren. So dachten die sich schon während des Krieges formierenden Dadaisten und die an sie anknüpfenden französischen Surrealisten. Sie