Crowdstrike-Panne: Unternehmen im Schnitt zwei Tage betroffen

Der weltweite Ausfall von IT-Systemen im Juli hat einer Studie zufolge die betroffenen deutschen Firmen stark beeinträchtigt. Knapp die Hälfte von ihnen habe den Betrieb für durchschnittlich zehn Stunden einstellen müssen. Dies ergab eine am Donnerstag veröffentlichte Befragung des Digitalverbands Bitkom und des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).

In der Regel habe es zwei Tage gedauert, bis sämtliche Systeme wieder liefen, bei 20 Prozent der Betroffenen aber dauerte es drei Tage oder länger. Bei rund drei Fünftel der 331 befragten Unternehmen seien die eigenen PCs und Server ausgefallen, 48 Prozent hätten indirekte Auswirkungen zu spüren bekommen, weil etwa Geschäftspartner nicht arbeitsfähig waren.

„Diesmal ist es glimpflich ausgegangen, auch dank der gemeinsamen Anstrengungen von Wirtschaft und Behörden“, sagte Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. „Es muss aber ein Warnschuss für uns sein.“ Unternehmen und Behörden müssten ihre IT-Kenntnisse verbessern, um mit unbeabsichtigten Ausfällen oder gezielten Angriffen besser umgehen zu können. „Es wird auch in Zukunft keinen 100-prozentigen Schutz vor IT-Sicherheitsvorfällen geben“, betonte BSI-Präsidentin Claudia Plattner. Durch Vorsichtsmaßnahmen und IT-Notfallpläne könne das Risiko aber reduziert werden.

Viele Betriebe verbessern nun ihre Vorkehrungen

Bei knapp zwei Dritteln der Unternehmen hätten diese gut oder sehr gut funktioniert, dagegen sei bei 22 Prozent kein Notfallplan zum Einsatz gekommen. Als Konsequenz aus dem Vorfall wollten 66 Prozent der Firmen ihre Vorkehrungen verbessern oder hätten dies bereits getan. Hierzu zählten unter anderem regelmäßigere Updates von Software oder verbesserte Backups. Zehn Prozent der Firmen hätten ihren IT-Sicherheitsanbieter gewechselt oder denkt darüber nach.

Im Sommer hatte ein missglücktes Update der Sicherheitssoftware von Crowdstrike weltweit 8,5 Millionen Rechner mit dem Betriebssystem Microsoft Windows lahmgelegt. Besonders stark betroffen waren Fluggesellschaften, die zahlreiche Verbindungen streichen mussten, auch Finanztransaktionen wurden beeinträchtigt.