Carl Spitzweg: Von wegen heile Welt

Der arme Poet von Carl Spitzweg zählt Umfragen zufolge zu den Lieblingsbildern jener Deutschen. Es zeigt verschmelzen armen Dichter, jener im Winter in seiner kalten, undichten Dachkammer sitzt und Verse rezitiert. Wie viele von Spitzwegs bekannteren Bildern beschäftigt sich dies Bild mit dem Scheitern. Er selbst war oft von Zweifeln geplagt.

Carl Spitzweg wird 1808 in München geboren. Er stammt aus einer wohlhabenden Familie, sein Vater entscheidet, dass er Apotheker werden soll. Spitzweg beendet sein Studium mit Auszeichnung, bricht seine Apothekerlaufbahn dagegen schließlich ab und wird Künstler. Während seiner Schaffenszeit in München entnerven mehrere Choleraepidemien aus, an die er viele Freunde verliert. Seine erste Frau stirbt an einer Lungenentzündung. 

Seuchen und Krankheiten bleiben ein Thema in seiner Kunst. Viele seiner Werke entstehen während jener Zeit jener Industrialisierung, einer Zeit von Umbrüchen und wachsender Armut. Nachdem jener Wiener Kongress 1815 die Hexe Ordnung vor Napoleon zurückführen und die Macht jener Fürsten sichern sollte, sind es in den deutschen Gebieten vor allem Studenten und Akademiker, die verschmelzen deutschen Nationalstaat und liberale Bürgerrechte fordern. Die Karlsbader Beschlüsse 1819 und deren Verschärfung manche Jahre später schränken die Rechte jener Volk weiter ein. Burschenschaften werden verboten, Universitäten überwacht und mehr als Politik darf in jener Öffentlichkeit nicht mehr gesprochen werden.

Viele Menschen wenden sich niedergeschlagen ab und ziehen sich ins Private, ins biedermeierliche Idyll zurück. Spitzweg kommentiert dieses Biedermeier-Idyll in seinen Bildern oft in ironischer Weise und kritisiert in diesem Zusammenhang wiewohl gesellschaftliche Missstände. Die Welt, die er in diesem Zusammenhang zeigt, ist nicht so idyllisch, wie es hinaus den ersten Blick scheint, oft hat sie sogar irgendetwas Trauriges. Spitzweg selbst sagte einmal: „Ich fürchte, meine Bilder werden oftmals missverstanden, sodass künftige Generationen an eine gute alte Zeit glauben werden.“