Bundeswehr: Wehrbeauftragte kritisiert Frauenmangel für dieser Bundeswehr

Die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Eva Högl, hat den Mangel an Frauen bei der Bundeswehr kritisiert. „Ein Weiter-so kann es nicht mehr geben“, sagte die SPD-Politikerin dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Aktuell liege der Frauenanteil in der Bundeswehr bei etwas mehr als 13 Prozent. Rechne man den Sanitätsdienst der Bundeswehr raus, liege der Anteil unter zehn Prozent. „Die Bundeswehr verfehlt damit ihre selbstgesteckten Ziele, und das seit Jahren“, sagte Högl. Gesetzlich sei eine Quote von 20 Prozent festgeschrieben.

Zudem beklagte Högl zu wenige Frauen in der Fläche sowie in Führungspositionen. „Es gab im Jahr 2023 in der gesamten Bundeswehr nur 47 Frauen in der Besoldungsgruppe A 16 und höher.“ Für 2024 liegt das monatliche Grundgehalt für A 16 zwischen 6.916 und 8.717 Euro, abhängig von Erfahrung und Beschäftigungsdauer. 

Im Vorjahr war die Anzahl von Frauen in den höheren Positionen laut Högl identisch. Lediglich drei Frauen dienten nach Angaben der Bundeswehr im Generalsrang und übten diese Funktion im Sanitätsdienst aus. Zwei tragen den Dienstrang „Generalarzt“ und eine den „Generalstabsarzt“. In anderen Bereichen der Bundeswehr gibt es noch keine Frau im Generalsrang. „Das kann nicht zufriedenstellen“, sagte Högl. Es müsse in den kommenden Jahren darum gehen, dass „Frauen in Führungspositionen Normalität werden.“ Weibliche Dienstränge für Soldatinnen gibt es bislang nicht.

17 Prozent der Bewerbungen von Frauen

Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums sagte dem RND, dass sich ein Anstieg der Zahl von Frauen bei der Bundeswehr abzeichne. „Im vergangenen Jahr stammten rund 17 Prozent der Bewerbungseingänge von Frauen. Das freut uns sehr und zeigt, dass wir auch für Soldatinnen ein attraktiver Arbeitgeber sind“, wird die Sprecherin zitiert. Sie räumte jedoch ein, dass die Quote von Frauen auf militärischen Führungspositionen im Ministerium selbst aktuell bei etwa zwei Prozent liege. Außerhalb des Verteidigungsministeriums seien jedoch 16 Prozent der Führungspositionen von Frauen besetzt. Im Bereich des Sanitätsdienstes seien es sogar rund 46 Prozent.

Eine repräsentative Bevölkerungsumfrage des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw), die im Februar herausgegeben wurde, kommt zu dem Ergebnis, dass sich der Anteil der jungen Frauen, die die Bundeswehr als attraktiven Arbeitgeber für junge Menschen empfinden, seit 2018 in etwa halbiert hat.