Bund Sahra Wagenknecht: Ex-Fußballmanager Ruhnert soll neuer BSW-Generalsekretär werden

Das Bündnis Sahra Wagenknecht hat eine wichtige Personalfrage geklärt. Der ehemalige Fußballmanager Oliver Ruhnert soll künftig Generalsekretär der Partei werden. Das bestätigte ein Parteisprecher der ZEIT. Nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa wird Ruhnert beim BSW-Parteitag
Anfang Dezember in Magdeburg von der Parteispitze für das Amt vorgeschlagen. Bisher hat Christian Leye den Posten inne.

Die Postenbesetzung ist Teil einer Neuaufstellung der Partei, die vergangene Woche in Berlin präsentiert wurde. Wichtigste Neuerung: BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht zieht sich in die zweite Reihe zurück. Die Partei führen sollen künftig die bisherige Co-Chefin Amira Mohamed Ali und Fabio De Masi. Der bisherige Generalsekretär Leye soll als Vizechef in den Parteivorstand wechseln. Offen geblieben war auf der Vorstellungspressekonferenz, wer Leye ersetzen soll. Dass der Vorschlag für Ruhnert erst jetzt erfolge, habe „rein formale Gründe“, sagte der Parteisprecher der ZEIT.

Ruhnert arbeitete lange als Manager für den Fußballbundesligisten Union Berlin und führte den Verein von der zweiten in die erste Liga. Im Bundestagswahlkampf 2025 kandidierte er als Berliner Spitzenkandidat für den BSW und nahm dafür bei Union eine Auszeit. Nachdem die Partei den
Einzug in den Bundestag verpasst hatte, kehrte er als Scout in den Verein zurück. Vergangene Woche hatte Union Berlin die Trennung von Ruhnert bekannt gegeben.

Wagenknecht spricht von „Königstransfer“

Wagenknecht nannte
Ruhnerts Kandidatur einen „Hauptgewinn“ für das BSW. „Im Fußball würde
man von einem Königstransfer sprechen“, sagte sie.
Ruhnert selbst sagte, er kenne die Sorgen und Nöte der Menschen überall
in Deutschland. Das BSW stelle Menschen in den Mittelpunkt, die den
Glauben an die Politik verloren hätten. 

Deswegen habe ich mich entschieden, nach all den erfolgreichen Jahren im Sport als Generalsekretär des BSW zu kandidieren und mich gemeinsam mit der Partei für eine gerechtere und glaubwürdigere Politik zu engagieren.

Oliver Ruhnert, Kandidat für das Amt des Generalsekretärs beim BSW

Ruhnert sagte, er stehe für „pragmatische Lösungen jenseits von
Ideologie und eine konsequente Friedenspolitik“. In seiner Bewerbungsrede im Dezember 2024 zum Spitzenkandidaten in Berlin hatte er das Thema Chancengerechtigkeit in den Fokus gestellt und sich für diplomatische Bemühungen im Ukraine-Krieg ausgesprochen.

Wagenknecht
sagte, ihre Partei stehe vor großen Herausforderungen. „Die Situation
ist nicht unähnlich zur Anfangszeit von Oliver Ruhnert bei Union Berlin – viel Potenzial, aber noch nicht sicher in der Bundesliga. Auch wir
wollen mit Oliver Ruhnert aufsteigen und ich freue mich sehr auf die
Zusammenarbeit.“