Befreiung von Buchenwald: Wer charakteristisch, wie wir gedenken?
Der israelische Philosoph Omri Boehm mahnt zur friedlichen Koexistenz in Israel. Nun wurde er auf Druck der Regierung Netanjahu von der Befreiungsfeier des KZ Buchenwalds ausgeladen. War das richtig?
Ein Mahnmal in der KZ-Gedenkstätte Buchenwald
Foto: Jens Schlueter/AFP/Getty Images
Bereits am 19. April 1945 gedachten die soeben befreiten Überlebenden des KZ Buchenwald der Ermordeten. Nie wieder sollten Verbrechen gegen die Menschlichkeit, nie wieder Genozide geschehen, wie die Nazis und ihre Helfer sie verübt hatten. Ihr antifaschistischer Schwur „Nie wieder!“ entwickelte eine Strahlkraft, die sich in ganz Europa entfaltete.
In Gedenkstätten wie in Dachau ist die Formel eine in Stein gemeißelte Mahnung. 1948 bekundete die UNO in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte die Existenz gleicher Grundrechte, gleicher Würde und gleicher Freiheit eines jeden Menschen. Dank all dessen bekamen wir Nachkommen der NS-Täter und Mitläufer:innen ein Aufwachsen in Frieden und – im Westen – in Freiheit geschenkt.
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