Anschlag in Magdeburg: Faeser warnt AfD vor Instrumentalisierung
Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) die AfD vor einer Instrumentalisierung der Tat im Wahlkampf gewarnt. „Zur AfD kann ich nur sagen: Jeder Versuch, eine solch furchtbare Tat zu instrumentalisieren und das Leid der Opfer zu missbrauchen, ist widerwärtig“, sagte Faeser den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Das zeigt nur den Charakter derer, die so etwas tun.“
Die Chefin der AfD, Alice Weidel, hatte nach dem Anschlag von Magdeburg „echte Aufklärung“ gefordert. „Wir wollen, dass sich endlich etwas ändert in diesem Land und dass wir nie wieder mit einer Mutter trauern müssen, die auf so sinnlose und brutale Weise ihren Sohn verloren hat“, sagte sie am Montag bei einer Kundgebung in Magdeburg.
Faeser äußerte sich auch zu Äußerungen Elon Musks, der Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach dem Anschlag zum Rücktritt aufgefordert hatte. „Wir sollten den kruden Ansichten dieses Milliardärs weniger Aufmerksamkeit schenken“, sagte sie.
Bei dem Anschlag am Freitagabend waren fünf Menschen getötet und rund 200 weitere verletzt worden. Die üblich gewordenen Poller als Schutz vor Amokfahrten fehlten an der Zufahrt, die der Täter gewählt hatte. Die Stadt Magdeburg begründete dies damit, dass der Weg als Rettungsgasse für Krankenwagen und Feuerwehren bei Notfällen vorgesehen war.
Der Deutsche Städtetag hält eine lückenlose Sicherheit vor Anschlägen auf Weihnachtsmärkten für nicht möglich. Den Städten gehe es vor allem darum, die Risiken so gering wie möglich zu halten, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Trotz des hohen Aufwandes kann der Schutz aber niemals vollständig sein.“
Es sei wichtig, dass sich die Menschen auf Weihnachtsmärkten wohl und sicher fühlen können, sagte Dedy. „Die Städte nehmen Terrorwarnungen der Behörden sehr ernst und passen die Sicherheitsmaßnahmen vor Ort regelmäßig an.“