Annexionspläne von Donald Trump: Dänische Regierungschefin will mit Trump via Grönland sprechen

Die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen will mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump über dessen Aussage sprechen, er wolle Grönland unter US-Kontrolle bringen. Ihr Büro habe Kontakt zu Trump aufgenommen, sagte Frederiksen am Donnerstag nach einem Treffen mit den Chefs der im dänischen Parlament
vertretenen Parteien. Sie habe aber noch nicht mit ihm gesprochen.

Sie glaube nicht,
dass Trump versuchen werde, Grönland mit Gewalt zu annektieren, sagte Frederiksen. „Wir haben
keinen Grund zu der Annahme, dass das passieren würde“, sagte sie.

Trump hatte am Dienstag seine Drohungen bekräftigt, die USA wollten den Panamakanal in
Mittelamerika und das als autonomes Gebiet zu Dänemark gehörende rohstoffreiche
Grönland annektieren.
Ein militärisches Vorgehen wollte er dabei nicht
ausschließen. „Es kann sein, dass man etwas tun muss“, sagte er. Trump hatte bereits in seiner ersten Amtszeit vorgeschlagen, Grönland zu kaufen.

Abgeordnete: Müssen kühlen Kopf bewahren

Eine der grönländischen Abgeordneten, Aki-Mathilda
Höegh-Dam, lobte Frederiksen für den Schritt. „Ich
denke, es ist wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren und sich daran zu
erinnern, dass wir eine gute Partnerschaft haben“, sagte sie. Trumps
Äußerungen würden daran nichts ändern. Zuvor hatte Außenminister Lars Lökke
Rasmussen vor Journalisten gesagt, Dänemark habe „keinerlei
Ambitionen“, einen verbalen Schlagabtausch mit einem Präsidenten „auf
seinem Weg ins Oval Office“ hochzuschrauben.

Nach Trumps Äußerung hatte die dänische Regierung angekündigt, die militärische Präsenz im Norden mit Milliardeninvestitionen zu stärken. Zudem sollen neue Patrouillenboote und Langstreckenraketen angeschafft werden.

Das geografisch zu Nordamerika gehörende Grönland war
im 18. Jahrhundert von Dänemark kolonisiert worden und hat seit dem Jahr 1979
einen Autonomiestatus, der 2009 erweitert wurde. Das Territorium ist reich an
natürlichen Ressourcen. Dazu zählen Öl, Gas, Gold, Diamanten, Uran, Zink und
Blei. An der Nordwestküste Grönlands befindet sich seit dem Kalten Krieg ein
Stützpunkt der US-Armee.