Alternative für Deutschland: AfD-Abgeordnete brechen Russlandreise ab
Drei Landtagsabgeordnete der AfD haben nach deutlicher Kritik ihre Reise nach Russland und in den Donbass in der Ostukraine abgebrochen. „Herr (Christian) Blex war nach eigenen Angaben nicht im Donbass und wird die Reise beenden“, sagte eine Sprecherin der AfD-Landtagsfraktion in Nordrhein-Westfalen der Nachrichtenagentur dpa. Einem Berliner Parteisprecher zufolge schrieb Blex dem Bundesvorstand per Mail, dass sich alle drei Abgeordnete dazu entschlossen hätten, „nicht mehr weiter in den Donbass“ zu reisen.
Blex war gemeinsam mit zwei Landtagsabgeordneten aus Sachsen-Anhalt, Hans-Thomas Tillschneider und Daniel Wald, unterwegs. Das ZDF hatte zuerst über den Abbruch der Reise berichtet.
Tillschneider hatte die Reise zuvor auf Twitter damit begründet, sich „ein eigenes Bild von der Lage“ im Donbassgebiet machen zu wollen und die humanitäre Situation zu begutachten. Er sprach von „verzerrter und parteiischer Berichterstattung über den Ukraine-Konflikt“. Vertreterinnen und Vertreter anderer Parteien warfen der AfD vor, auf der Seite von Russlands Präsidenten Wladimir Putin zu stehen.
AfD-intern war der Ausflug umstritten: So soll Parteichef Tino Chrupalla Tillschneider und Blex telefonisch Konsequenzen gedroht haben, wenn sie nicht alsbald zurückkommen, wie das ZDF berichtet. Chrupalla sagte am Dienstag, dass er die Reise nicht unterstütze. Co-Parteichefin Alice Weidel sprach von einer „Privatreise“, die nicht mit Fraktion und Partei abgesprochen worden sei. „Die Reisetätigkeit vertritt auch nicht die Position der AfD.“ Man werde das intern aufarbeiten.
Die AfD-Landtagsfraktion in Sachsen-Anhalt hatte am Montag die Teilnahme von Tillschneider und Wald bestätigt. Einem Bericht der Welt zufolge übernahm sie die Flugkosten für ihre Abgeordneten.
Mehr dazu in Kürze hier auf ZEIT ONLINE