AfD-Politiker Rüdiger Lucassen kritisiert eigene Parteiführung und attackiert Höcke – WELT

Scharfe Attacke aus den eigenen Reihen: Der AfD-Bundestagsabgeordnete Rüdiger Lucassen kritisiert die eigene Parteiführung und den thüringischen Landeschef Björn Höcke, wie das Magazin „Focus“ berichtet. Mit Blick auf den Skandal um den Europaspitzenkandidaten Maximilian Krah sagt Lucassen: „Es gibt nicht wenige, vor allem in der Fraktion, die schon lange eine höhere Professionalität von der Führung erwarten.“ Die beiden Parteichefs Alice Weidel und Tino Chrupalla hatten Krahs Nominierung als Spitzenkandidat trotz Warnungen und Bedenken nicht verhindert.

Krah, der im Gespräch mit italienischen Reportern relativierende Äußerungen zur Nazi-Elite-Truppe SS machte, war Wunschkandidat Björn Höckes. Er wurde wegen des Benutzens einer SA-Losung vor wenigen Wochen vom Landgericht Halle zu einer Geldstrafe verurteilt. „Björn Höcke hat mit seiner Form des Revisionismus und des Spielens mit Begriffen großen Schaden angerichtet“, sagt Lucassen. „Mit Gerichtsprozessen um zweideutige Äußerungen werden wir Deutschlands Abstieg nicht aufhalten können.“

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WELT-Autor Deniz Yücel

Seiner Partei rät Lucassen zu „mehr Selbstzucht statt Selbstsucht“. Das schließe auch die Form der Kritik an politischen Gegnern ein: „Ich kann die beleidigenden Äußerungen etwa gegen Ricarda Lang oder Frau Baerbock nicht mehr sehen. Da werden niedere Instinkte bedient. Das passt nicht zu uns.“

Source: welt.de