Ackerpflanzen: Klimawandel treibt Pilzbefall voraus

Stand: 13.02.2024 06:29 Uhr

Pilze wachsen gut, wenn es nasskalt und warm ist – fernerhin gen Ackerpflanzen. Das dürfte unter zukünftigen Klimabedingungen zum Problem werden. Denn so können sie sich fernerhin schneller an Pilzschutzmittel individuell einrichten.

Von Yasmin Appelhans, NDR

Wird dies Klima zukünftig immer feuchter und wärmer, werden fernerhin mehr Pilze Ackerpflanzen hereinbrechen, erklärt Remco Stam. Er ist Phytopathologe an jener Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und beschäftigt sich mit Erkrankungen von Kulturpflanzen. Denn Pilze wachsen insbesondere gut, wenn es nasskalt und warm ist. „Und in dem Sinne kann ich jetzt schon ohne ein Modell anzugucken vorhersagen: Wenn es öfter Schauer gibt und ein bisschen wärmer wird, wird sich das bestimmt auf Pilzbefall auswirken“, so Stam.

Was dies bedeutet, kann man jetzt schon beobachten. Stam und seine Kolleginnen und Kollegen nach sich ziehen z. B. Versuche mit einem Krankheitserreger jener Gerste gemacht, jener die Ramularia-Blattfleckenkrankheit verursacht.

„Diesen Krankheitserreger sehen wir eigentlich erst seit den 80er-Jahren als problematisch an. Also vorher war er eigentlich immer in der Pflanze oder auf der Pflanze zu finden, aber man hat nie geahnt, dass die Flecken irgendwann mal bedeutungsvoll werden könnten“, so Stam. Inzwischen gebe es vor allem in Süddeutschland Ernteausfälle zwischen 20 und 30 Prozent, wenn die Krankheit unbehandelt bleibt.

Lebensmittelsicherheit bedroht

Im Extremfall könnten ganze Lebensmittel zukünftig wegfallen, weil sie von Pilzen hereinbrechen sind, erklärt Brajesh Singh. Er ist Umweltmikrobiologe an jener Western Sydney University. Eines jener Beispiele ist eine Bananenkrankheit namens Panama-Krankheit. Sie sei so tödlich, sagt Singh, dass sie die Bananen in den Gebieten, in denen sie vorkommt, ausrotten werde, wenn nicht in naher Zukunft eine Problembeseitigung gefunden wird.

„Das ist ein extremes Beispiel. Aber viele Pilze haben sehr starke Auswirkungen, die je nach Schwere der Krankheit zu Produktivitätsverlusten von 20, 30 oder 40 Prozent führen. Sie können sich also ein Bild davon machen, welche Auswirkungen dies auf die weltweite Ernährungssicherheit haben wird.“

Fungizide münden zu Resistenzen

Auch Weizen, Reis, Kartoffeln oder Soja werden jetzt schon von Pilzen hereinbrechen, und Landwirtinnen und Landwirte nach sich ziehen enorme Verluste. Mit fortschreitendem Klimawandel wird dies Problem noch größer werden. Bisher kommen gegen Pilze vor allem chemische Mittel, in Folge dessen Fungizide, zum Einsatz. Das sei schon jetzt teilweise problematisch, sagt Biologe Singh. Mikroben können sich sehr schnell vermehren und damit fernerhin schneller weiterentwickeln. Und so können sie sehr schnell eine Resistenz gegen Chemikalien prosperieren.

Zukünftig noch mehr Resistenzen

Ist es wärmer und feuchter, können sich Pilze noch schneller an die chemischen Stoffe individuell einrichten, und es kommt noch früher zu Resistenzen. Ganz ohne Chemie werde die Landwirtschaft fernerhin zukünftig nicht auskommen, so Wissenschaftler Stam.

Zusätzlich sollten handkehrum andere Methoden genutzt werden. „Wir müssen unsere Pflanzen unter extremeren Bedingungen testen. Also mehr Trockenheit und mehr Nässe“, meint Stam. Findet man so c/o Wildarten Resistenzen im Gegensatz zu Pilzen, könnten sie mithilfe von grüner Gentechnik in unsrige Kulturpflanzen eingebracht werden.

Mikroben wie Schutz

Biologe Singh hat noch vereinigen anderen Vorschlag, wie künftig mit schädlichen Pilzen umgegangen werden kann. Denn verwandt wie beim Menschen können bestimmte Mikroorganismen, wie Bakterien, Viren oder andere Pilze, fernerhin Pflanzen vor krankmachenden Keimen schützen. „Wir wissen, dass die Pflanzen die Fähigkeit haben, nützliche Mikroben anzuziehen, die sie schützen können. Man zielt also auf diese nützlichen Mikroben ab und bringt sie in geordneter Weise auf die Pflanze auf, damit sie sie schützen können“, so Singh.

Alternativ könnten Stoffe gen Ackerpflanzen aufgetragen werden, die zum Besten von die hilfreichen Mikroben begehrt wirken. Der Vorteil wäre so, dass fernerhin sie Mikroorganismen sich schnell an Veränderungen individuell einrichten können. So könnte dies Rennen um gesunde Kulturpflanzen im Klimawandel doch noch gewonnen werden.

Source: tagesschau.de