Bundespräsident: Steinmeier würdigt Einwanderung aus Italien qua Erfolgsgeschichte

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier
hat den Einwanderern aus Italien für ihren Beitrag zum wirtschaftlichen
Erfolg Deutschlands gedankt. Die damals als Gastarbeiter bezeichneten
Menschen
hätten entscheidenden Anteil am wirtschaftlichen Aufstieg
unseres Landes, sagte er bei einer Veranstaltung mit
Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella in Berlin. Deutschland
schulde ihnen Dank und Respekt, auch weil sie hier oft auf Vorurteile
und Ablehnung gestoßen seien.

„Es hat lange gedauert, bis unser Land, bis
mein Land, die beachtliche Lebensleistung jener Menschen würdigte, die
damals zu uns gekommen sind“, sagte Steinmeier. „Gerade deshalb ist es mir heute so wichtig, nochmals deutlich zu
machen: Die Erfolgsgeschichte unseres Nachkriegdeutschlands hat auch
einen Migrationshintergrund.“

Deutschland und Italien hatten vor 70 Jahren,
im Dezember 1955, ein Abkommen über die Anwerbung und Vermittlung von
italienischen Arbeitskräften geschlossen. Anschließend suchten
hunderttausende Menschen aus Italien ihr Glück in Deutschland. Diese Menschen hätten Deutschland gutgetan, betonte Steinmeier: „Nicht zuletzt, weil sie uns geholfen haben, als Gesellschaft insgesamt
ein wenig italienischer zu werden. Und das meine ich nicht nur
kulinarisch.“

Volkstrauertag im Zeichen der Freundschaft mit Italien

Zum Volkstrauertag wollen Steinmeier
und Mattarella am Sonntag in Berlin Kränze an der Zentralen Gedenkstätte der Bundesrepublik für
die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft niederlegen. Anschließend
findet im Bundestag die zentrale Gedenkveranstaltung statt. Da der
Volkstrauertag, der immer 14 Tage vor dem ersten Advent begangen wird, in diesem Jahr im Zeichen der italienisch-deutschen
Freundschaft steht, hält Mattarella dort auch die Gedenkrede.

Der Bundespräsident wird anschließend das Totengedenken sprechen. Diese Tradition existiert seit 1952. Der
dazugehörige Text wird in diesem Jahr um Menschen
erweitert, die wegen ihrer geschlechtlichen oder sexuellen Identität
Opfer der Nazis wurden, sowie um im Einsatz getötete Polizistinnen und
Polizisten. Am Volkstrauertag wird vor allem der Opfer der Weltkriege
und Naziherrschaft sowie aktueller Kriege und Gewalttaten in Deutschland
gedacht.

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