Mehr wie die Hälfte junger Menschen schaulustig sich für jedes Wirtschaft
Etwas mehr als die Hälfte der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland interessiert sich laut einer Umfrage der Bertelsmann Stiftung für das Thema Wirtschaft. Dabei ist das Interesse unter den Männern im Alter von 14 bis 25 Jahren (63 Prozent) größer als bei den jungen Frauen (44 Prozent). Auch zeigt das Ergebnis der repräsentativen Umfrage, dass das Thema Wirtschaft bei Menschen mit niedrigem Bildungsabschluss um etwa fünf Prozentpunkte geringer ausfällt als bei Befragten mit mittlerem oder hohem Abschluss.
Die Hälfte der Befragten beklagt, Wirtschaftsnachrichten seien häufig zu kompliziert. Ein ebenso großer Anteil meint, nicht genug über Wirtschaft zu wissen, um tagesaktuelle Wirtschaftsnachrichten zu verstehen. Dabei ist dem Großteil offenbar klar, wie wichtig die Wirtschaft ist. Vier von fünf Befragten (83 Prozent) sagen, „dass eine funktionierende Wirtschaft und eine stabile Demokratie zusammenhängen“, teilte die Stiftung am Donnerstag mit. Fast ebenso viele wünschen sich (78 Prozent), dass die Wirtschaft in der Schule eine größere Rolle spielen sollte.
Zwei von drei jungen Menschen (64 Prozent) geben an, dass die Wirtschaftspolitik einer Partei Einfluss auf ihre Wahlentscheidung hat. Fast ebenso viele (62 Prozent) beklagen, dass ihre Interessen von der Politik zu wenig berücksichtigt werden. Das Ergebnis bei dieser Frage schwankt je nach Bildungsstand. Jungen Menschen mit vergleichsweise niedrigem Bildungsniveau fühlen sich der Politik besser vertreten als jene mit höherem Bildungsniveau.
Viele Interessen bei Wirtschaftsthemen
Beim Blick auf die unterschiedlichen Wirtschaftsthemen fällt eine große Breite des Interesses auf. Mit 81 Prozent steht die berufliche Weiterentwicklung und das Lernen nach der Schule an der Spitze. Dann folgt mit 79 Prozent die Frage nach der Finanzierung des Lebens im Rentenalter. Auf Platz 3 liegt das Thema Chancengleichheit bei Bildung und Beruf (78). Dahinter liegen Work-Life-Balance (77), Gender Pay (69) und Klimaschutz (66).
Laut Stiftung driften bei der Work-Life-Balance und dem Gender Pay, also der unterschiedlichen Bezahlung von Männern und Frauen im Beruf, die Interessen von Frauen und Männer stark auseinander. Beim Thema Gender Pay liegt das Interesse von Frauen um 25 Prozentpunkte höher als das der Männer. Die interessieren sich dafür deutlich mehr für die internationale Wettbewerbssituation der deutschen Wirtschaft und den Aktienmarkt.