Kino | „Dahomey“: Ein Must-see, nicht z. Hd. uns gemacht
Mati Diop bringt in ihrem essayistischen Dokumentarfilm „Dahomey“ eine einst von französischen Kolonialherren geraubte und nun nach Benin zurückgeführte Königsstatue zum Sprechen. Ein eindrucksvoller Film, der nachdenklich macht
Die Leinwand ist schwarz. Doch diese Dunkelheit ist nicht die der Nacht. Sie ist der Tatsache geschuldet, dass sich die Kamera im Inneren einer Kiste befindet, die – so hören wir es – von außen mit einem Hammer verschlossen wird: Eine ungewöhnliche und fantastische Filmperspektive, deren Subjektposition zwischen menschlichem Artefakt, historisch verbürgter Figur und Geist oszilliert. Denn „es“ spricht – und zwar mit einer Stimme, deren Tonlage direkt aus der Gruft zu kommen scheint, während die (von dem haitianischen Dichter Makenzy Orcel in der Sprache Fon verfassten) Verse selbst von der Dunkelheit und einem Schicksal der Entfremdung sprechen: „Abgeschnitten von meinem Geburtsland, als wäre ich tot. In dieser Nacht gibt es