AfD-Wähler: Verlierer will schließlich keiner sein
Wenn ein
Lobbyist der Superreichen von einer „Sternstunde der Politikberatung“ spricht,
dann droht die Demokratiedämmerung. Es ist ein paar Jahre her, dass Matthias
Lefarth eine solche Sternstunde erlebt hat. In einem Interview mit der Autorin
Julia Friedrichs für deren neues Buch Crazy Rich beschreibt er, wie ihm
der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) drei Stunden lang in
seiner Staatskanzlei zuhörte.
Die damalige Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD
plante, die Erbschaftssteuer zu reformieren. Unternehmenserben drohte ein Steuersatz
von rund 30 Prozent. Lefarth und weitere sogenannte Spitzenvertreter
der Wirtschaft müssen Seehofer überzeugt haben, die Reform zu blockieren. Am Ende wurde es ein Kompromiss: Das neue
Gesetz enthält so viele Schlupflöcher, dass Eigentümer für die Übertragung
ihrer Betriebe mithilfe von ein paar legalen Tricks nichts ans Finanzamt zahlen
müssen.