Nahostkrieg: Krieg an vielen Fronten
Im libanesischen Dahieh dauerten die Sucharbeiten noch an, als Israels
Verteidigungsminister Joaw Galant der Hisbollah bereits mit neuen
Militärschlägen drohte. Israel befinde sich in einer „neuen Phase des Krieges“,
betonte Galant am Freitag, nachdem sich Israel zu mehreren „gezielten
Angriffen“ in dem als Hochburg der Terrororganisation geltenden Vorort von
Beirut bekannt hatte. Man werde die „Abfolge von Operationen fortsetzen, bis
wir unser Ziel erreicht haben: die sichere Rückkehr der Bewohner im Norden
Israels“.
Mindestens acht Menschen wurden nach Angaben der
libanesischen Regierung bei den Luftangriffen getötet. Darunter Ibrahim Akil, ranghoher Kommandeur der
Hisbollah-Elite-Einheit Radwan. Die USA machen Akil unter anderem für
den tödlichen Bombenanschlag auf die US-Botschaft in
Beirut und für die Geiselnahme von Deutschen und US-Bürgern im Libanon in
den 1980er-Jahren verantwortlich. Israel wirft Radwan, und konkret dem getöteten Akil vor, einen Überfall auf Israel geplant zu
haben. „Die Radwan-Truppe hat sich zum Ziel gesetzt, das, was am 7. Oktober im
Süden Israels geschah, im Norden zu wiederholen“, zitiert
die New York Times Tamir Hayman, ehemaliger Leiter des Geheimdienstes der israelischen Armee, in einem Bericht am Freitag.