Weinanbau: Frankreich beantragt EU-Hilfen pro Rodung von Weinbergen

Frankreich will seine Winzerinnen und Winzer dabei unterstützen, durch die Rodung von Anbauflächen eine Überproduktion zu verhindern. Dazu seien 120 Millionen Euro an Hilfsgeldern bei der EU-Kommission beantragt worden, teilte das französische
Landwirtschaftsministerium mit. Dies sei eine „erste
Antwort auf die strukturellen Schwierigkeiten der Branche“.

Die französischen Winzer leiden seit Jahren unter
sinkendem Absatz. Zum einen ändern sich persönliche Vorlieben: Junge Französinnen und Franzosen
trinken immer häufiger Bier als Rotwein. Zudem sinken die Exporte in die
USA und nach China. Hinzu kommen die Auswirkungen von Coronapandemie und Klimawandel

Die EU-Kommission hatte bereits Ende 2023 einen Plan zur Rodung von 8.000 Hektar Weinanbauflächen
in der Gegend um Bordeaux genehmigt. Dabei ging es offiziell um die
Bekämpfung von Schädlingen. Die französische Regierung hatte ihrerseits
im Januar 80 Millionen Euro für die Unterstützung der Winzer
des Landes freigegeben.

Entschädigung von bis zu 4.000 Euro pro Hektar

Nach dem neuen Plan, der noch genehmigt werden muss, sollen Winzerinnen
eine Entschädigung von bis zu 4.000 Euro pro Hektar erhalten, wenn sie
ihre Reben ausreißen und sich verpflichten, mindestens sechs Jahre lang
nicht neu zu pflanzen. Auf diese Weise könnten bis zu 30.000 Hektar der
insgesamt 800.000 Hektar Anbauflächen gerodet werden.

Frankreich wird voraussichtlich den Titel des weltgrößten Weinproduzenten an Italien abgeben. Die Ernte in Frankreich fällt mit geschätzten 39,3 Millionen Hektolitern 18 Prozent niedriger aus als 2023. Auch in Italien war die Ernte im Vergleich zum Durchschnitt der letzten Jahre nicht optimal, erholte sich jedoch leicht von der schlechten Ernte des Vorjahres.