Chemiekonzern: Bayer in den Fängen welcher amerikanischen Klageindustrie

Kaliumrebs ist dies Thema. Ende Januar verurteilte ein Gericht in Philadelphia die Bayer AG dazu, 2,25 Milliarden Dollar an kombinieren Anwender des Unkrautbekämpfungsmittels Roundup zu zahlen, dies er zum Besten von sein Non-Hodg­kin-Lymphom zuständig macht, eine Krebskrankheit des Lymphsystems. Nach Bekanntgabe des Urteils gab die Bayer-Aktie um 6 Prozent nachher. Es war ein weiterer Tiefschlag zum Besten von den Konzern, welcher schon im November eine schwere Niederlage vor einem Gericht in Missouri erlitten hatte: Die Jury sprach weiland den drei Klägern Strafschadenersatz von 1,5 Milliarden Dollar zu. Sie hatten ebenfalls geltend gemacht, dass dies in Roundup enthaltene Glyphosat ihren Krebs ausgelöst habe. Dazu gesellten sich in jüngerer Zeit Niederlagen vor Gerichten in Kalifornien und in Pennsylvania.

Roundup kam mit welcher Übernehmen des Agrarchemieriesen Monsanto in den Bayer-Konzern, die 2016 verkündet und 2018 finalisiert worden war. Seit welcher Ankündigung büßte die Bayer AG zwei Drittel ihres Börsenwertes ein. Heute kämpft welcher Konzern mit hohen Schulden, einer enttäuschenden Pharma-Pipeline und einer bürokratischen Organisation. Doch eine welcher größten Bedrohungen geht von Prozessen in den USA aus. Zu Gunsten von den Traditionskonzern steht viel dem Spiel, sollte es ihm nicht gelingen, die Prozesswelle gegen Roundup zu zermürben, so Matthias Berninger, Chef zum Besten von Public Affairs und Nachhaltigkeit im Konzern und ehemaliger Grünenpolitiker. Ein Verlust von 2,9 Milliarden Euro im vergangenen Jahr, eine drastisch zusammengekürzte Dividende und ein Betriebsrat, welcher zum ersten Mal seither 30 Jahren betriebsbedingte Kündigungen erlaubt ab 2026, zeigen eines: Die Lage ist trocken.

Mit Monsanto erwarb Bayer dies verbundene Unkrautbekämpfungsmittel Roundup, dies jenes berüchtigte Glyphosat enthält. Es ist die weitest… verbreitete Pflanzenschutzchemikalie welcher Welt, bekräftigte Bayer-Chef Bill Anderson. Ohne sie seien Landwirte hilflos. Roundup vernichtet Unkraut zuverlässig, ohne die Ackerfrucht zu behindern. Es ist weniger toxisch qua Alternativen, schont den Boden, weil man nicht mehr pflügen muss. Und schließlich muss welcher Landwirt seltener mit dem Trecker gen den Acker, spart damit Sprit und vermeidet Emissionen.

Offensivverteidiger: Bayer-Konzernchef Bill Anderson


Offensivverteidiger: Bayer-Konzernchef Bill Anderson
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Bild: Marcus Simaitis


Doch zusammen erwarb Bayer Monsantos Ruf und ein juristisches Risiko, dies kaum noch beherrschbar scheint. Das Urteil in Philadelphia beendete dies 16. Verfahren, in denen Kläger Bayer vorwerfen, dass dies in Roundup enthaltene Glyphosat zwischen ihnen Krebs ausgelöst habe und dass welcher Konzern die Gefährlichkeit des Produktes gekannt und verschwiegen habe. Zwar gewann Bayer viele Prozesse und konnte zweitrangig nachher Niederlagen die Schadenssumme noch merklich knuddeln. Das Klagerisiko bleibt trotzdem stark. Bayer investierte schon 10 Milliarden Dollar in kombinieren Vergleich, um die Klagen zu stoppen. Doch welcher er scheiterte. Rund 113.000 Personen hatten sich zwar mit Bayer geeinigt oder konnten keine Ansprüche nachweisen. Doch solange bis zu 52.000 drohen immer noch, Ansprüche geltend zu zeugen, behaupten Klägeranwälte.

Es ist wie eine Wunde, deren Blutung nicht stoppen will. Seit 2018 investierte die Bayer AG 13 Milliarden Dollar in die Forschung und Entwicklung welcher Agrarsparte des Konzerns. Doch die Rechtskosten, die zum Besten von Bayer zum Besten von Anwälte, Vergleiche und Strafen aushändigen musste, übersteige selbige Summe, sagt Berninger. Zum Vergleich: Die Firma Purdue Pharma, welcher Schuld an welcher Opioid-Krise in den USA gegeben wird, verglich sich zum Besten von 9 Milliarden Dollar und gestand seine Schuld ein. Die Opioid-Krise kostete 500.000 Menschen dies Leben.

Der frühere Bayer-Chef Werner Baumann, welcher die Übernehmen Monsantos zu seinem Projekt gemacht hatte, scheint kombinieren Gegner sträflich vernachlässigt zu nach sich ziehen: Amerikas Klageindustrie. Anwälte, die gen Schadenersatz und die Organisation von massenhaften Klagen spezialisiert sind, hatten schon die Tabak-Industrie in die Knie gezwungen, Asbest-Produzenten und zuletzt Unternehmen, die zum Besten von die Opioid-Krise zuständig gemacht werden. Im Jahr 2015 begannen sie, Roundup ins Visier zu nehmen. Von 2015 solange bis 2022 gaben Anwaltskanzleien und ihre Dienstleister rund 131 Millionen Dollar zum Besten von Werbung aus, um Kläger gegen Monsanto zu rekrutieren. 625.000 Mal gingen Werbespots in dieser Zeitspanne gen Sendung. Keine andere Anwaltswerbung konnte da nachkommen in Amerika.

Allein die Dosis macht dies Gift

Die Anwälte pumpen viel Geld in die Werbung in welcher Hoffnung, dass die Menge welcher Anspruchssteller lediglich Unternehmen unter Druck setzt, sich gen Vergleiche zu verständigen. „Das ist ein vibrierender Markt”, berichtet Sherman Joyce, Präsident einer Organisation, die eine Reform des zivilen Schadenersatzrechts in den USA anstrebt: „Anspruchssteller werden verkauft wie Wirtschaftsgüter.“

Es sind illustre Persönlichkeiten, gegen die Bayer angetreten ist. Timothy Litzenburg war in Kalifornien entscheidend daran beteiligt, den Fall des Schulgärtners Dewayne Lee Johnson qua ersten gar vor Gericht zu einbringen. Später wurde er zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, weil er eine Firma mit welcher Drohung erpresst hatte, sie durch Ankündigung von Massenklagen zu ruinieren, wenn sie nicht einem lukrativen Beratervertrag zustimme. Inzwischen soll er zu Gott gefunden nach sich ziehen.

Ein anderer ist Robert Fluor. Kennedy jr., welcher ohne Rest durch zwei teilbar den US-Präsidentschaftswahlkampf aufwühlt. Er half welcher Anwaltsfirma Wisner-Baum in Monsanto-Klagen. Der Umweltanwalt und Spross welcher Politiker-Familie ist eingefleischter Impfgegner, verbreitet, dass Chemie im Wasser Kinder transgender mache, dies Wifi chronische Krankheiten auslöse und attackiert Monsanto, wo immer er kann. Andere Rechtsvertreter sind zu reichen Philanthropen und Stützen welcher Gesellschaft geworden wie Staranwalt Thomas Kline aus Philadelphia, welcher an den letzten Erfolgen gegen Monsanto maßgeblich beteiligt war. Er stiftete mehr qua 100 Millionen Dollar an zwei Hochschulen, die jeweils ihre juristischen Fakultäten nachher ihm benannten. Sein Partner Shanin Spector ist wie so viele Schadenersatzanwälte wichtiger Spender welcher Demokraten.

In speziellen Jurisdiktionen gedeihen selbige talentierten Anwälte namentlich gut, denn hier nach sich ziehen Kläger leichteres Spiel qua anderweitig. Das bestätigt unbedingt Brent Wisner. Er ist welcher Pionier welcher Monsanto-Klägeranwälte, ein Superstar welcher Branche, erstritt er doch 2018 und 2019 die ersten spektakulären Erfolge gegen Monsanto in Kalifornien. „In bestimmten Jurisdiktionen sind Bayer und Monsanto in echten Schwierigkeiten. Philadelphia zum Beispiel ist unmissverständlich günstig zum Besten von Kläger“, sagt er heute.

Bayers Albtraum: Brent Wisner ist zum Star der Klägeranwälte geworden.


Bayers Albtraum: Brent Wisner ist zum Star welcher Klägeranwälte geworden.
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Bild: AFP


Sherman Jocyces Organisation ATRA (American Tort Reform Association) hat kombinieren Begriff zum Besten von solche Gerichtsbezirke: „judical hellholes“ oder „rechtliche Dreckslöcher“. Das Philadelphia County Court of Common Pleas, dies Bayer zu einer Reihe von Zahlungen verurteilt hatte, nimmt im jüngsten Hellhole-Ranking von ATRA kombinieren Spitzenplatz ein: Den bekommen Gerichte, vor denen nachher Joyces Darstellung kein gleiches Recht zum Besten von nicht mehr da gilt. Schadenersatz-Klagen würden vielmehr spekulativ, führten häufiger zum Erfolg zum Besten von Kläger und zu hohen Schadensersatzsummen, selbst in sinnlos anmutenden Fällen. Im Dezember beanspruchte Klägerin Kelly Jo Martel hier siegreich Schadenersatz von Monsanto zum Besten von ihre Krebserkrankung, obwohl sie Raucherin war. Rauchen wird mit dem Non-Hodgkins-Lymphom in Verbindung gebracht

In den Prozessen dreht es sich im Kern immer um dieselben Fragen. Ist Roundup zuständig zum Besten von den Non-Hodgkins-Lymphom-Krebs welcher Kläger? Hat Bayer gewusst, dass Roundup Krebs erzeugen könnte und es mutwillig verschwiegen?

Der Bayer-Konzern glaubt steif, die Wissenschaft an seiner Seite zu nach sich ziehen – mit triftigen Belegen. Das zuständige amerikanische Bundesumweltamt EPA kommt zum Schluss, dass dies Herbizid wahrscheinlich nicht krebserregend sei und dass es keine Bedenken zum Besten von die menschliche Gesundheit gebe, wenn die Anwender den von welcher EPA genehmigten Anweisungen gen welcher Packung folgten. Health Canada, dies deutsche Bundesin­stitut zum Besten von Risikobewertung, Zulassungsbehörden welcher Schweiz, Australiens, Neuseelands, Japans, Koreas und Brasiliens sind sich nicht mehr da einig: Sie nach sich ziehen keine Beweise gefunden, dass Glyphosat Krebs erzeugt. Die sorgfältigste und umfangreichste Analyse legte die European Food Safety Authority (EFSA) im vergangenen Jahr vor: Sie wertete mehr qua 2500 Studien aus, zog Wissenschaftler aus welcher ganzen EU zu Rate, während sie dies Ziel einer aggressiven Pressure-Kampagne von Nicht-Regierungsorganisationen war, die gegen die Glyphosat-Zulassung kämpften. Ihr Ergebnis: Glyphosat liefert keinen Grund zur Besorgnis zum Besten von die Gesundheit von Menschen, Tieren und welcher Umwelt.

Anwälte in Amerika ficht dies nicht an: Denn sie nach sich ziehen ein Einfallstor. Geöffnet wurde es von welcher Wissenschaftler-Organisation IARC. Das steht zum Besten von International Agency for Research on Cancer. Sie trommelte im März 2015 Forscher aus elf Ländern zusammen, die zu dem Ergebnis kamen, dass Glyphosat wahrscheinlich krebserregend sei. Die Beurteilung dieser weltweit anerkannten Institution setzte Amerikas Klageindustrie in Gang.

Im Laufe welcher Jahre bildeten sich zahlreiche Vorbehalte gegen die IARC-Studie: Der Krebs- Epidemiologe Geoffrey Kabat zeigte, dass IARC keine Risiko-Einschätzungen vornimmt, sondern nur die generelle Gefahr beschreibt. Jeder wissenschaftliche Beleg, dass irgendwas Krebs erzeuge, finde Berücksichtigung unabhängig davon, ob Menschen gar herausgestellt seien. Der Unterschied zwischen Risiko und Gefahr lässt sich illustrieren durch die Vorstellung, dass Tiger zwar gefährlich sind, ein Zoobesuch somit immerhin nicht riskant wird. Darvia hinaus vernachlässigt die Institution laut Kabat kombinieren Eckstein welcher Toxikologie, welcher besagt: Allein die Dosis macht dies Gift.

„Wir zeigten, welches Monsanto tat“

Kritisiert wird zweitrangig, dass dies IARC die Auswahl welcher Studien beschränkte. So fand die größte Studie in Amerika mit 55.000 Farmern und Landarbeitern, die keine Assoziation zwischen Glyphosat und Non-Hodgkins- Lymphom feststellte, keine Berücksichtigung. Robert Tarone, ein langjähriger Mathematiker am US National Cancer Institute zeigte, dass die IARC ihr Urteil gen welcher Basis einer unvollständigen, fehlerhaften Zusammenfassung welcher Experimente fällt. Speziell beklagte Tarone, dass entlastende Tumordaten munter wurden. Zudem wurden Zweifel an welcher Objektivität eines zentralen Autors welcher IARC-Studie laut: Christopher Portier, eine Zeit weit Direktor des US National Center for Environmental Health, unterzeichnete von kurzer Dauer nachher welcher IARC-Veröffentlichung lukrative Beraterverträge mit Anwaltsfirmen, die Monsanto verklagten und arbeitet mit einer Umweltorganisation zusammen.

Nur: Weder die Urteile welcher Zulassungsbehörden in aller Welt noch die Vorbehalte gegen die IARC-Klassifikation überzeugen die Geschworenen zuverlässig. Ein Grund: Klägeranwälte erinnerten die Laienrichter daran, dass es schwere Vorbehalte gegen Monsanto gab. Brent Wisner beschreibt seine erfolgreiche Strategie so: „Wir zeigten welcher Jury, wie Monsanto mit Wissenschaft umgeht. Die Beweise belegten, dass Monsanto immer, wenn es mit unliebsamer Wissenschaft konfrontiert wurde, die Wissenschaftler privat attackierte. Sie griffen zudem die Institutionen an. Firmen, die an Wissenschaft vertrauen, tun dies nicht. Wir zeigten, welches Monsanto tat. Und die Jurys glaubten uns.“

Zu Gunsten von die Geschworenen in welcher Jury bleibt welcher tatsächlich durch internen Schriftverkehr genährte Verdacht, dass Monsanto irgendwas verbergen wollte. Wisner gelang es immerhin zweitrangig in den drei Fällen, die wissenschaftlich fundierten Beurteilungen von Zulassungsbehörden zu diskreditieren. Der Anwalt glaubt, dass Monsanto und Bayer die Regulierungsbehörden gekapert hätten. Man verkehre täglich miteinander, Angestellte wechselten von welcher Behörde zum Konzern und zurück. Die Behörden könnten nicht zugeben, dass sie Unrecht haben, weil sie sonst zugeben müssten, dass an ihren Händen Blut klebe. Deshalb seien unbedingt Laien-Jurys die einzigen, die dieses Problem losmachen könnten. In seinem ersten Plädoyer im Jahr 2018, dies zur ersten Schadenersatzverurteilung führte, brachte Wisner noch ein Argument, dies Eindruck machte: Auch zwischen Asbest und Tabak sei langjährig die Krebsgefahr verneint worden.

Die Analyse welcher Fälle von Konzernlobbyist Berninger lautet, dass Bayer sich stets durchgesetzt habe, wenn die wissenschaftlichen und regulatorischen Fragen vor Gericht nicht falsch dargestellt wurden. Der Konzern konnte unter anderem eine Serie von Siegen erringen, weil er eine plausible Antwort gen die Frage fand, die viele Geschworene bewegte: Wenn nicht Roundup den Krebs des armen Klägers verur­sacht, welches denn sonst?

Pech, lautete plötzlich eine plausible Antwort. Im Jahr 2015 brachte welcher Forscher Cristian Tomasetti von welcher Johns- Hopkins-Universität zusammen mit einem Kollegen die in Fachkreisen prestigeträchtig gewordene „bad luck“-Cancer-Studie hervor, die in welcher Quintessenz aussagt, dass Krebs x-fach dies Ergebnis von Mutationen welcher DNA zwischen Zellteilungen ist. Sie konnten zeigen, dass Krebs häufiger in Organen mit häufigen Zellteilungen auftritt und in Organen mit wenigen Zellteilungen seltener. Das macht dies Lymphsystem zu einem Kandidaten mit einem hohen Zufallsanteil zwischen Krebs und es machte Tomasetti zu einem gefragten Gutachter zum Besten von Monsanto.

Vor Gericht bleibt dies Forschungsresultat gleichwohl nicht ungeschoren. Staranwalt Kline, welcher 175 Millionen Dollar von Monsanto erstritt, führte seinen Sieg teilweise darauf zurück, dass er die „bad luck“-Cancer-These siegreich in Zweifel ziehen konnte. Tomasettis Theorien seien in welcher Wissenschaft dazu kritisiert worden, nicht Mainstream zu sein und dass sie eine Gefahr zum Besten von die öffentliche Gesundheit darstellten, so Kline. Das stimmte zwar, schon nur in einer Phase von kurzer Dauer nachher welcher Veröffentlichung welcher ersten Studie. Inzwischen ist weitgehend erprobt, dass neben Umwelteinflüssen und Genen zweitrangig jene Zufallsmutationen ein wichtiger Faktor zum Besten von die Entstehung von Krebs sind.

Bayers Problem bleibt die emotionale Asymmetrie: Jurys, die sich aus Laien zusammensetzen, urteilen via hochkomplexe wissenschaftliche Fragen und werden zusammen mit einem krebskranken Kläger konfrontiert, welcher unaufgefordert ihr Mitgefühl weckt. Dagegen steht welcher generell unbeliebte Monsanto-Konzern.

Richter könnten Torwächter spielen zwischen welcher Auswahl welcher wissenschaftlichen Erkenntnisse, die Jurys präsentiert werden und so dubioses Material beseitigen. Vor den bundesstaatlichen Gerichten zeugen sie dies immerhin nicht immer. Und ob dies Bayer helfen würde, ist zweitrangig nicht lichtvoll. Denn trotz welcher Übermacht welcher Studien, die die Krebsthese verneinen, gibt es renommierte Forscher, die zum Besten von die Klägerseite bezeugen, dass Glyphosat Krebs hervorruft.

Bayers Problem: Mitgefühl welcher Laien

Zuletzt gab es zweitrangig Lichtblicke zum Besten von Bayer. Am 1. März siegte welcher Konzern vor einem Gericht in Arkansas, am Dienstag kam ein Erfolg in Philadelphia hinzu. Es war welcher 13. Sieg im 19. Fall. Ein weiterer Fall in Delaware wurde abgewiesen. Manche Fälle werde Bayer Vorteil verschaffen, manche die Kläger, lautet Wisners nüchternes Urteil. Wenn man immerhin die jüngsten Verurteilungen mit Schadensersatzsummen von dreistelligen Millionen-Beträgen und höher betrachte und zusammen sehe, wie viele Fälle noch ausstehen, könne sich Bayer nicht leisten, zweitrangig nur die Hälfte zu verlieren. Der Konzern nähere sich einem kritischen Punkt.

Viele Optionen bleiben tatsächlich nicht. Der Konzern versucht, durch ein Urteil des Supreme Court Klarstellung darüber zu glücken, dass in einzelnen Bundesstaaten geforderte Krebswarnungen gen welcher Packung durch Bundesrecht undurchführbar sind. Schließlich ist die Bundesbehörde EPA zum Schluss gekommen, dass Glyphosat keinen Krebs hervorruft, und hat dies Verpackungslabel ohne entsprechenden Warnhinweis genehmigt. Ein solches Urteil würde die Klagewelle vermutlich zermürben. Die Strategie hatte immerhin bisher noch keinen Erfolg und erlitt jüngst sogar kombinieren Rückschlag in einem Prozess in Georgia.

Kein Wunder, dass Bayer-Chef Anderson jetzt klarstellte, dass eine juristische Verteidigungsstrategie lediglich nicht ausreiche. Parallel suchen Bayers Lobbyisten mit Rückendeckung zahlreicher Agrar-Organisationen Erfolg in welcher Politik: In einer Novelle des Landwirtschaftsgesetzes steckt eine Passage, die es Bundesstaaten zensurieren würde, Warnhinweise gen Verpackungen zu verlangen, die im Konflikt mit wissenschaftlichen Erkenntnissen welcher EPA stillstehen. Viele Demokraten, darunter einflussreiche Senatoren, laufen schon Sturm dagegen, welches dies Schicksal dieser Klausel unsicher macht. In einigen Bundesstaaten werben Bayers Lobbyisten zum Besten von Gesetze, die sagen, dass von welcher EPA abgesegnete Label den Anforderungen genügen. Das wäre ein Signal an Gerichte, Klagen nicht weiter zu verfolgen. Das ist zweitrangig schwierig, wie Debatten in Idaho zeigen.

Unausgesprochen bleibt die Kernfrage zum Besten von die Bayer AG: Wie lange Zeit kann sie sich fast wie noch leisten, Roundup zu verkaufen, wenn an jeder Lieferung ein Rechtsrisiko klebt.