Über dem niederländischen Luftwaffenstützpunkt Volkel, wo US-Atombomben lagern, sind am Samstagabend abermals unbekannte Drohnen gesichtet worden. Das bestätigte das Verteidigungsministerium dem öffentlich-rechtlichen Sender NOS. Demnach wurden „Drohnenabwehrkräfte“ eingesetzt.
Nach der ersten Sichtung von fünf bis zehn Drohnen setzte die Luftwaffe am Freitagabend zwischen 19 und 21 Uhr nach Mitteilung des Ministeriums „Bodentruppen ein, um die Drohnen abzuschießen“. Allerdings blieb dies erfolglos: „Die Drohnen flogen davon und wurden nicht wiedergefunden“, hieß es.
„Die Störung des Flugverkehrs durch Drohnen ist inakzeptabel“, schrieb Verteidigungsminister Ruben Brekelmans auf der Plattform X. Das Ministerium habe Maßnahmen dagegen ergriffen, könne aus Sicherheitsgründen aber keine Details preisgeben.
Irrtümliche Flüge, kriminelle Aktivitäten oder hybride Kriegsführung
Der Staatssekretär im Verteidigungsministerium Gijs Tuinman sagte dem Sender WNL am Sonntag, dass es sich in Eindhoven wie in Volkel um kleine Drohnen gehandelt habe, „die bei Media Markt erhältlich sind“. Es könne sich um irrtümliche Flüge, kriminelle Aktivitäten oder einen Akt hybrider Kriegsführung handeln. „Böswillige Personen“ könnten junge Menschen dazu gebracht haben, „etwas im Cyberbereich zu unternehmen“.
Tuinman wies darauf hin, dass derlei Flüge in der Nähe von Flughäfen und militärischen Einrichtungen verboten sind und mit Gefängnis bestraft werden könnten.
In den vorigen Wochen waren an strategisch bedeutsamen Orten in Belgien mehrfach Drohnen gesichtet worden, darunter auch über einem Stützpunkt mit US-Atomwaffen. Belgien und die Niederlande nehmen an der „nuklearen Teilhabe“ der NATO teil. Um Belgien zu helfen, hatten deutsche, französische und britische Streitkräfte Einheiten zur Drohnenabwehr in das Land verlegt, was zu einer Beruhigung der Lage beitrug.
Allerdings scheint sich das Geschehen nun in die benachbarten Niederlande zu verlagern. So waren am Montag der vorigen Woche schon zwölf bis 20 Drohnen über dem Hafen von Terneuzen an der Schelde-Mündung gesichtet worden.
Source: faz.net