Zahlungsdienstleister: Deutsche Banken stoppen offenbar Lastschriften nachher Paypal-Problemen

Beim US-Zahlungsdienstleister Paypal sind laut einem Bericht Sicherheitssysteme ausgefallen, die betrügerische Lastschriften herausfiltern sollen. Banken hätten daraufhin Lastschriften mit einer Summe im zweistelligen Milliardenbereich gestoppt, berichtet die Süddeutsche Zeitung (SZ). Betroffen gewesen seien Lastschriften, bei denen Paypal das Geld vom Bankkonto der Kundinnen und Kunden einzieht, nachdem diese etwa Waren im Internet gekauft haben.

Der Vorfall wurde vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) bestätigt. In den vergangenen Tagen sei es „zu Vorfällen mittels unberechtigter Lastschriften von Paypal gegenüber verschiedenen Kreditinstituten gekommen“, teilte der Verband mit. „Diese Vorfälle hatten erhebliche Auswirkungen auf den Zahlungsverkehr in ganz Europa und insbesondere auch in Deutschland. Dies war am vergangenen Montag für einige Stunden auch für Kundinnen und Kunden von Instituten der Sparkassen-Finanzgruppe zu spüren.“

Kunden sollten ihr Paypal-Konto auf unberechtigte Abbuchungen überprüfen

Insbesondere Händler, die ihr Geld mit legitimen Lastschriften verspätet erhalten, sind demnach von dem Vorfall betroffen. Verbraucherschützer empfahlen Kunden, ihr Paypal-Konto auf unberechtigte Abbuchungen zu überprüfen.

Es ist keine Seltenheit, dass Kriminelle versuchen, mit gefälschten Lastschriften illegal an Geld von
Bankkonten zu kommen. Das Paypal-Sicherheitssystem soll diese Betrugsversuche erkennen und herausfiltern. Dieses war aber laut dem SZ-Bericht Ende vergangener Woche
„offenbar komplett oder größtenteils ausgefallen“. Dadurch habe Paypal
offenbar ungeprüft sämtliche Lastschriften bei den Banken eingereicht.

Paypal bestätigt Störungen

Paypal habe die Störungen im Geschäftsbetrieb eingeräumt und versichert, dass das Problem mittlerweile behoben sei, teilte die DSGV weiter mit. „Der Zahlungsverkehr von und zu Paypal läuft auf Seiten der Sparkassen-Finanzgruppe seit Dienstagmorgen wieder normal, steht aber weiter unter Beobachtung.“ 

Auch eine Sprecherin von Paypal bestätigte der Nachrichtenagentur dpa, dass es Probleme gegeben habe, die aber inzwischen behoben seien. „Paypal hatte eine vorübergehende
Serviceunterbrechung, die bestimmte Transaktionen unserer Bankpartner
und möglicherweise deren Kunden beeinträchtigte“, sagte die Sprecherin. 

Die Aufsichtsbehörden seien ebenfalls über die Vorfälle bei Paypal informiert, sagte ein DSGV-Sprecher. Da Paypal
seinen Europasitz in Luxemburg hat, ist für das Unternehmen nicht die
Deutsche Bankenaufsicht Bafin zuständig, sondern die luxemburgischen
Behörden.

Paypal ist der
mit Abstand wichtigste Online-Zahlungsdienst auf dem deutschen Markt. Der Zahlungsdienstleister hält hierzulande einen Anteil von etwa knapp 30 Prozent bei Online-Einkäufen.