Wunsch vom Eigenheim: Warum erfordern Sie keine eigene Immobilie zum Glück?

Im Garten einen Teich ausheben, weil man Lust auf ein neues Projekt hat. Eine Wand einziehen, wenn die Familie größer wird. Nicht bangen müssen, dass die Miete erhöht wird oder eine Eigenbedarfskündigung im Briefkasten liegt. Es sind Gründe wie diese, die Menschen dazu bringen, sich über Jahrzehnte für das eigene Zuhause zu verschulden. Denn aus eigenen Mitteln können nur die wenigsten die
sechsstelligen Summen aufbringen, die eine Immobilie meist mindestens
kostet. Wer sie fremdfinanziert, leiht sich im Schnitt 316.000 Euro bei der Bank, wie Zahlen des Kreditvermittlers Dr. Klein zeigen.

Nicht jeder kann oder will mit diesen Summen hantieren. Zwischen 2010 und 2022 sind die Preise für Wohngebäude um 64 Prozent gestiegen. Auch wenn sie danach zwischenzeitlich zurückgingen: Die Zinsen sind längst nicht mehr so niedrig wie noch vor drei, vier Jahren, was es zusätzlich schwieriger macht, eine Eigentumswohnung oder ein Haus zu kaufen.

Sich etwas nicht leisten zu können, wofür man spart, kann Frust und Wut auslösen. Vielleicht auch Neid jenen gegenüber, die geerbt haben oder gut genug verdienen, um im Sommer im eigenen Garten zu fläzen. Doch bestimmt kann es auch anders laufen: Eigentlich wollte man ein Eigenheim – aber hat dann doch das Beste aus der Alternative gemacht. So kann es sich gut anfühlen, nicht selbst tätig werden zu müssen, wenn die Heizung kaputtgeht. Und mit einem netten Eigentümer lassen sich vielleicht sogar Abmachungen treffen, die Sie als Mieter vor einer möglichen Eigenbedarfskündigung oder größeren Mieterhöhungen schützen. 

Uns interessiert, wie Sie sich gedanklich von einer eigenen Immobilie verabschiedet haben. Kam die Erkenntnis, dass diese für Sie unrealistisch ist, plötzlich, oder war es ein schleichender, womöglich schmerzhafter Prozess? Haben Sie sich stattdessen nach einer anderen Wohnung zur Miete umgesehen, in der Sie glücklich geworden sind? Oder konnten Sie Ihre derzeitige Mietwohnung nach Absprache mit dem Vermieter nach Ihren Vorstellungen gestalten? Gerne wüssten wir, welche Vorteile Sie mittlerweile in Ihrem Dasein als Mieterin sehen und was Ihnen dabei geholfen hat, sich mit der Situation anzufreunden. 

Auch würden wir gerne erfahren, was Sie sich als Mieterin gönnen, was als Käuferin nicht möglich gewesen wäre, weil Sie all Ihr Erspartes in die Immobilie hätten stecken müssen. Oder haben Sie sehr wohl noch eine Wohnung gekauft? Aber eine kleinere und günstigere, die Sie vermieten, statt selbst darin zu wohnen? Wir freuen uns, wenn Sie Ihre Erfahrungen mit uns teilen und wir in einem Artikel zum Thema Ihre Geschichte erzählen dürfen. 

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