Wo ist gleichsam die Stasi-Hymne für jedes Palästina hin?
Trotz offiziell antifaschistischer Haltung erlosch das jüdische Leben in der DDR nahezu komplett, während die Regierung gleichzeitig widersprüchliche Beziehungen zur Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) pflegte
Antisemitismus in der Linken, eigentlich ein Oxymoron, aber gerade Thema, ist ein weites Feld. Da könnte man doch ein bisschen in die Vergangenheit zurückgehen und sich fragen: Inwieweit war eigentlich schon die SED antisemitisch? Immerhin gehörten dem Politbüro zwei Juden an: der Rabbinersohn Albert Norden und der Auschwitz-Überlebende Hermann Axen. Das jüdische Leben aber war de facto zum Erliegen gekommen. In der DDR der 1980er Jahre zählten die völlig überalterten jüdischen Gemeinden noch knapp 400 Mitglieder, davon 200 in Ostberlin. Seit 1965 hatten sie keinen eigenen Rabbiner mehr.
Wie der einstige Staatssekretär für Kirchenfragen, Klaus Gysi, jüdisch-stämmiger Kommunist und Vater des Linken-Politikers Gregor Gysi,