Wirecard: Angeklagte gestehen russische Spionage im Auftrag von Jan Marsalek
In London hat ein Prozess gegen drei Bulgaren begonnen, die im Auftrag des früheren Wirecard-Vorstands Jan Marsalek für Russland spioniert haben sollen. Zwei weitere Verdächtige, der 46-jährige Hauptangeklagte Orlin Roussev und sein 43-jähriger Komplize Bizer Dzhambazov, bekannten sich bereits Tage vor dem Prozessauftakt für schuldig. Das teilte die Staatsanwältin Alison Morgan der Jury im Londoner Strafgericht Old Bailey mit.
Die Anklage beschuldigt zwei Frauen im Alter von 30 und 33 Jahren und einen 39-jährigen Mann, die alle in Großbritannien wohnen. Alle drei sollen Personen und Orte ausgespäht haben. Die Spionageaktivitäten sollen in London sowie in Stuttgart, Wien, Valencia und dem Balkanstaat Montenegro stattgefunden haben. Roussev und Dzhambazov hätten zuvor eingeräumt, an der Verschwörung beteiligt gewesen zu sein.
Nach Ansicht britischer Ermittler haben die Bulgaren ihre Aufträge teilweise von dem abgetauchten Marsalek erhalten, der in Russland vermutet wird. Der Ex-Vertriebsvorstand des ehemaligen Dax-Konzerns Wirecard ist in dem Prozess nicht angeklagt.
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