Wiener Trauerfeier zum Besten von Peymann: Konfetti zum Besten von den großen Kokettierer

Hoch oben auf der freskenüberwölbten Feststiege des Burgtheaters, dem repräsentativen Treppenhaus, das den 1888 eröffneten Wiener Prunkbau von der Volksgartenseite her erschließt, steht Christoph Ransmayr und schwingt die Fäuste zum Sarg von Claus Peymann hin. Doch das ist keine Drohgebärde, sondern eine Erinnerung an die gleiche Geste, die Peymann sieben Jahren zuvor ausgeführt hatte, als er dem österreichischen Schriftsteller bei einer Preisverleihung als Laudator gratulierte und dann vor ihm die hocherhobenen Fäuste öffnete, um den Geehrten mit Konfetti zu bestreuen. So tut es Ransmayr jetzt auch – „aus der größtmöglichen Ferne, in der zwei Menschen einander nahe sein können“, wie er ausruft. Der Lebende sagt’s und hüllt den schwarzen Sarg des Toten in weißes Konfettigestöber.

Source: faz.net