Wie die niederländische Radiosendung „Suhoor Stories“ Ramadan entmystifiziert
Eine Stunde vor Sonnenaufgang ergreift Nora Akachar in einem unscheinbaren Gebäude in Hilversum, einer verschlafenen Stadt, etwa eine halbe Stunde südlich von Amsterdam weit, dasjenige Mikrofon. Naturgemäß ist es nichts Besonderes, wenn eine Radiomoderatorin die Nation aus ihrem Schlummer reißt. Aber dies ist, in ihren eigenen Worten, „eine große Sache“. Die niederländisch-marokkanische Schauspielerin und grün hinter den Ohren gebackene Radiomoderatorin ist live hinauf Sendung und präsentiert Suhoor Stories. Seit dem Beginn des Ramadan am 10. März wird die Talkshow unter dieser Woche und am Wochenende von sieben verschiedenen muslimischen Moderatorinnen präsentiert.
Während des Ramadan hungern Muslim*medial von Sonnenaufgang solange bis Sonnenuntergang. Vor dem Fasten wird die Mahlzeit, die vor Tagesanbruch eingenommen wird, Sahur genannt. Dieses Essen wird oft mit dieser Familie genossen. In islamischen Ländern gibt es oft spezielle Morgensendungen im Radio und Fernsehen, die diesen speziellen Moment des gemeinsamen Rituals eskortieren. Auch in dieser niederländischen Radioshow Suhoor Stories sind neben aktuellen Themen inspirierende Alltagsgeschichten und Kochrezepte zu wahrnehmen.
Dazu laden sich die sieben niederländischen Moderatorinnen muslimische Gäste ein, um den Ramadan zu Händen die breite Öffentlichkeit zu entmystifizieren. Die Sendung ist vermutlich Europas einzige tägliche Ramadan-Radio- und Fernsehsendung, die von einer nationalen öffentlichen Rundfunkanstalt ausgestrahlt wird.
Die rein weibliche Besetzung dieser Show ist Akachars Gegenentwurf an die nachhaltig vorherrschenden Klischees weiterführend muslimische Frauen: „Wir nach sich ziehen eine eigene Meinung und wir schreiben die Geschichten hinauf unsrige Art.“ Eine Chance zu Händen mehr Verständnis in einem Land, dasjenige im vergangenen Jahr durch den Wahlsieg dieser islamfeindlichen rechtsextremen Partei zu Händen die Freiheit (PVV) unter dieser Spitze von Geert Wilders erschüttert wurde.
Dumme Fragen
Inmitten dieser anhaltenden Auseinandersetzungen um die Bildung dieser nächsten Regierung nachdem den Wahlen hat Suhoor Stories an Bedeutung gewonnen, nicht nur, um muslimische Stimmen in den Mittelpunkt dieser nationalen Berichterstattung zu stellen, sondern nachrangig, um sie qua Gegenentwurf zur derzeitigen politischen Lage zu etablieren. „Im Moment ist es in den Niederlanden schwierig“, sagt Akachar. „Was habe ich denn falsch gemacht? Ich versuche immer, nett zu sein. Und dann nach sich ziehen 2,5 Millionen Menschen zu Händen Geert Wilders gestimmt. Wahrscheinlich kenne ich sogar wenige dieser Menschen.“
Suhoor Stories beleuchtet dasjenige aktuelle Geschehen aus dieser Sicht normaler Muslime: eines Unternehmers, dieser Halal-Würstchen herstellt, oder einer niederländischen Sprachlehrerin und Spoken Word-Performerin. Es ist eine Mischung aus Nostalgie und Inspiration: Ihre Gäste erzählen weiterführend sich und von ihren Erinnerungen und Rezepten zu Händen dasjenige Sahur. Dazu lädt die Sendung die Gäste ein, dumme Fragen zu entlarven, die Muslimen während des Ramadan x-fach gestellt werden. „Nicht einmal Wasser? Das ist immer noch eine Frage!“, so Akachar.
Jeden Morgen schalten landesweit um die 160.000 Zuhörer*medial ein. Die Sendung erhält abfällige, bisweilen rassistische Kommentare, vor denen die Produzent*medial versuchen, die Moderator*medial zu schützen. Doch die Kritik kommt oft nachrangig aus den eigenen Reihen: Einige Muslim*medial verhauen vor, Akachar solle doch möglichst „zu Hause vor sich hin denken und seine Gebete verrichten“.
Dass sie neue Wege in den öffentlich-rechtlichen Medien beschreitet, dazu wird die Sendung im niederländischen Rundfunk von dieser Kritik hochgelobt. „Alle Menschen interessieren sich zu Händen gutes Essen, nostalgische Gespräche und die Einordnung von aktuellen Ereignissen. Das sollte uns doch vereinen“, so Akachar.
Wider die ständige Stigmatisierung
Die 38-jährige Theaterschauspielerin und Filmproduzentin kennt die seitdem langem bestehende Dämonisierung von Einwandererfamilien in den Niederlanden nur zu gut. Als gebürtige Marokkanerin sei es schwergewichtig, die ständige Stigmatisierung von Muslim*medial in dieser Medienlandschaft – die sie qua „Straftäter oder Kriminelle“ darstellt – zu ignorieren. Sie muss es wissen: So spielte Akachar die Hauptrolle in dieser erfolgreichen niederländischen Fernsehserie Mocro Maffia – in Deutschland einsehbar beim Streamingdienst Joyn (Anm. d. Redaktion) – weiterführend Bandenkriege in dieser Drogenszene Amsterdams, die wegen ihrer pauschalen und negativen Darstellung dieser marokkanischen Community oft kritisiert wurde.
Akachar hofft, dieses Bild ändern zu können, nachrangig mit dieser Sendung. Zu nachhaltig seien gesellschaftliche Probleme wie Terrorismus oder Kriminalität durch die „weiße Brille“ betrachtet worden, so Akachar, und hätte die Lebenserfahrungen dieser durch sie Taten stigmatisierten Gemeinschaften unberücksichtigt. „Filmregisseure lieben es, aus mir die muslimische Frau zu zeugen, die sich gegen die Art und Weise, wie sie erzogen wurde, wehren muss. Ich bin diejenige, die meine Geschichte erzählt. Die Geschichten, die Sie erfinden, sind vorbei“, sagt Akachar.
Sie produziert nun vereinigen Dokumentarfilm, dieser in diesem Sommer ausgestrahlt werden soll und dasjenige Leben von queeren Muslimen zeigt. Vor allem, um gegen den Eindruck anzukämpfen, dass Muslime intolerant gegensätzlich LGBTQ+ -Menschen sind. Obwohl Akachar fastet, ist sie voller Energie. Aber selbst zu Händen die Optimistin, die vereinigen dieser größten europäischen Rundfunksender davon überzeugt hat, sich hinauf sie Sendung einzulassen, ist es nachrangig zu Händen sie stressvoll, weiterhin zu kontern, um Narrative aufzubrechen. „Wir senden, weil wir hinauf so vielen Ebenen ringen zu tun sein. Wir sind es langsam leid, immer wieder zu sagen, dass wir gute Menschen sind“.