Weltall | „Umlaufbahnen“ von Samantha Harvey: Der Peitschenknall des neuen Morgens

Auf einen Kaffee mit Booker-Prize-Trägerin Samantha Harvey, die der „New Yorker“ als „Melville des Himmels“ preist


„Umlaufbahnen“ heißt Samantha Harveys neuer Roman: Er scheint dringlich und kommt trotzdem ungewöhnlich friedlich daher

Foto: NASA/Getty Images


Samantha Harvey hätte ihren mit dem Booker Prize ausgezeichneten Roman Umlaufbahnen beinahe nicht fertiggestellt. Umlaufbahnen (dtv) spielt auf der Internationalen Raumstation (ISS), 400 Kilometer von der Erde entfernt, und verfolgt den Alltag von vier Astronauten und zwei Kosmonauten, die mit 28.000 Kilometer pro Stunde durch das Universum rasen.

Nach ein paar Tausend Wörtern, so erzählt Harvey es bei einem Kaffee am Morgen nach der Preisverleihung, verlor sie die Nerven. Sie hatte das Gefühl, unbefugt in den Weltraum vorzudringen. „Ich bin so absolut keine Astronautin“, sagt sie. „Ich bin nicht abenteuerlustig, nicht draufgängerisch, unpraktisch, feige, ängstlich.“

Aber als sie einige Monate später versehentlich die Word-Datei