Welche Zentralbank senkt die Zinsen zuerst?

Die Welt dürfte vor dieser nächsten Zinswende stillstehen. Während die japanische Notenbank ihre Leitzinsen anhebt und sich damit nun zweite Geige von den Negativzinsen verabschiedet, stellt sich z. Hd. die anderen großen Notenbanken vielmehr die Frage, zu welcher Zeit die erste Zinssenkung kommt. An diesem Mittwoch steht zwischen dieser amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed) die nächste Zinssitzung an. Die Bank of England will am Donnerstag jenseits ihren weiteren Kurs entscheiden. Und zwischen dieser Europäischen Zentralbank (EZB) steht die nächste Zinssitzung z. Hd. den 11. April hinaus dem Plan. Bei allen dreien dürfte noch keine Zinssenkung beschlossen werden. Trotzdem erwarten die Finanzmärkte konkretere Hinweise darauf, wie lange Zeit es solange bis dorthin noch dauern soll.


Philip Plickert

Wirtschaftskorrespondent mit Sitz in London.

Einerseits warnt dieser Internationale Währungsfonds (IWF), die Notenbanken sollten den Sieg jenseits die Inflation nicht zu Morgen feiern. Homolog äußerte sich dieser Chef dieser Bank z. Hd. Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), Agustín Carstens, am Montag hinaus einer Veranstaltung des Center for Financial Studies in Frankfurt. Andererseits sehen sich die Notenbanken mit immer mehr drängenden Stimmen konfrontiert, die Wirtschaft zwischen sinkender Inflation zumindest nicht unnötig lange Zeit mit hohen Zinsen zu Rechnung ausstellen.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde und Fed-Chef Jerome Powell hatten die Zinsen zuletzt neuerlich unverändert gelassen. Lagarde hatte wirklich eine erste Zinssenkung im Juni in Aussicht ­gestellt. Einzelne Mitglieder des EZB-Rates hatten zweite Geige die Möglichkeit einer ersten Zinssenkung im April offengelassen. Das österreichische Ratsmitglied Robert Holzmann dagegen forderte, die EZB solle mit dieser ersten Zinssenkung hinaus die Fed warten. Dem immerhin hatte Lagarde widersprochen, die EZB müsse ihre Entscheidung unabhängig von den amerikanischen Kollegen treffen und nur an den Erfordernissen im Euroraum einstellen.

Wer nun die Zinsen zuerst senkt, EZB oder Fed, ist unter Analysten umstritten. Bislang war die Fed zwischen den meisten Entscheidungen vorwegmarschiert. Das könnte diesmal immerhin verschieden sein, sagt Michael Hünseler, Chefanlagestratege dieser LBBW Asset Management. „Angesichts dieser im Vergleich eigentlich schwachen Wirtschaft in dieser Eurozone könnte uns die EZB dieses Mal erstaunen“, sagte er. Er rechne mit einer ersten Zinssenkung dieser EZB um 0,25 Prozentpunkte im Juni. Die Fed könnte im selben Monat ihre Zinsen senken, meint Hünseler – immerhin eventuell zweite Geige erst im Juli.

Die aktuellen Inflationsdaten schlössen dagegen eine unmittelbare Zinsmaßnahme zwischen dieser Fed-Sitzung am Mittwoch aus: „Zwar wird sich die Fed leer Optionen offenhalten, immerhin dieser Ton dürfte verhaltener ausfallen“, sagte Hünseler: „Auch wenn sowohl Fed-Chef Powell wie zweite Geige EZB-Chefin Lagarde zuletzt durchblicken ließen, dass wir in nicht ohne Maß ferner Zukunft mit Zinssenkungen rechnen können – die Überzeugung, dass dieser Zeitpunkt jetzt schon gekommen ist, dürfte nicht ohne Maß weithin sein.“

Die britische Notenbank hält sich mit einer Zinswende noch zurück, solange bis die Anzeichen z. Hd. eine gesunkene Inflation klarer werden. Das nach sich ziehen führende Vertreter dieser Bank of England unterstrichen. Auf ihrer Sitzung am Donnerstag wird dies geldpolitische Komitee von dort wohl nicht am Leitzins von 5,25 Prozent reizen, hinaus dem er seit dem Zeitpunkt Herbst 2023 steht. „Der Fokus wird diesmal hinaus dem Abstimmungsverhalten liegen“, sagt Peter Schaffrik, Makrostratege von dieser kanadischen Großbank RBC. Bei dieser Sitzung im Februar hatten zwei MPC-Mitglieder dieser Notenbank sogar noch z. Hd. zusammenführen höheren Leitzins gestimmt. Diese Falken-Fraktion dürfte nun wohl verstummen.

Wann senkt die britische Zentralbank den Leitzins?

„Die Bank of England dürfte jetzt vorsichtig optimistisch sein, dass die Inflation sich in die richtige Richtung bewegt“, sagt Henry Cook von dieser japanischen Großbank MUFG. Im Februar sei die Inflationsrate im Vereinigten Monarchie vermutlich von 4 hinaus 3,5 Prozent gesunken, prognostiziert Pantheon Macro­economics. An diesem Mittwoch wird dies Statistikamt seine Zahlen veröffentlichen. „In den kommenden Monaten wird die Gesamtrate spürbar stürzen, demnächst schon hinaus oder unter 2 Prozent“, sagt Schaffrik. Das liege immerhin vor allem an sogenannten Basiseffekten, wenn hohe Preissteigerungsraten z. Hd. Energie im April aus dieser Jahresstatistik stürzen.

Die sinkende Gesamtrate dürfte z. Hd. die Notenbank Spielraum z. Hd. eine erste Zinssenkung schaffen. Doch zu welcher Zeit beginnt sie damit? Am Markt sind die Einschätzungen zwischen Juli und August gespalten, daher nachher den erwarteten Zinsschritten von EZB und Fed. Der Wirtschafter Sanjay Raja von dieser Deutschen Bank erwartet im Juli zusammenführen ersten Zinsschritt. Andere Institute wie Royal Bank of Canada, UBS oder MUFG rechnen erst im August damit, wenn dies geldpolitische Komitee neue Macro-Prognosen vorlegt. „Die große Frage ist, wie es dann weitergeht mit dieser Inflation“, sagt Schaffrik: „Wie viel intrinsischen Preisdruck gibt es?“

Ein Schlüsselfaktor hierfür liegt nachher Ansicht dieser Notenbanker und Ökonomen am Arbeitsmarkt. „Der Arbeitsmarkt kühlt irgendetwas ab, dies nimmt Druck weg“, erklärt Cook von MUFG. Die Zahl dieser ­offenen Stellen ist gesunken. Doch dieser britische Arbeitsmarkt gilt noch immer wie „leer gefegt“, betont RBC-Wirtschafter Schaffrik. Unternehmen offenstehen spürbar höhere Löhne, um Mitarbeiter zu profitieren oder zu halten. Das nominelle Lohnwachstum hat sich zuletzt zwar hinaus notdürftig 6 Prozent abgeschwächt. Aber zweite Geige dies liegt aus Sicht dieser Bank of England höher, wie mit dem Inflationszielwert von 2 Prozent vereinbar ist. Bleibt dieser Preisdruck eigentlich hoch, so könnte die Erwartung am Kapitalmarkt von solange bis zu drei Zinsschritten in diesem Jahr zu hoch sein.

Source: faz.net