Wegen Vogelgrippe – Martinsgans dieses Jahr nur per Videokonferenz

Schlechte Nachrichten zu Sankt Martin: Wegen der grassierenden Vogelgrippe wird in Deutschland eine Home-Office-Pflicht für Geflügel eingeführt. Das hat weitreichende Konsequenzen für die Festmahlgestaltung in den kommenden Tagen.

Das Bundesgesundheitsministerium zieht wegen der Ausbreitung des Influenza-A-Virus H5N1 in Deutschland die Notbremse! Um auszuschließen, dass sich die Bundesbürgerinnen und Bundesbürger beim Kauf oder Verzehr der traditionellen Martinsgans mit der sogenannten Vogelgrippe anstecken, wurde eine flächendeckende Home-Office-Pflicht für Geflügel eingeführt.

„Wir hätten das gerne auf die während der Corona-Pandemie gehandhabte Art und Weise geregelt“, heißt es aus dem Ministerium, „aber die Schwäne, Kraniche, Hühner und Gänse weigern sich beharrlich, FFP2-Masken zu tragen und Familienfeiern auf maximal vier Teilnehmer aus zwei Hausständen zu begrenzen.“

Sankt Martin gerettet

Das deswegen erforderliche Ergreifen anderer Maßnahmen sei auch deshalb so bedauerlich, weil der Unions-Fraktionsvorsitzende Jens Spahn hatte durchblicken lassen, genügend Masken für das Geflügel zu einem „fairen Preis“ besorgen zu können.

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Allerdings müssten die Deutschen nicht auf liebgewonnene Traditionen verzichten, heißt es aus Berlin. So sei im Rahmen einer Digitalisierungsoffensive angedacht, sämtliche Ställe mit ausreichend Laptops und Netzabdeckung zu versorgen, damit man trotz der grassierenden Vogelgrippe nicht auf die Martinsgans zu verzichten brauche.

Vogelgrippe? Gänse haben eigene Theorie

Erste Versuche in diese Richtung liefen bereits vielversprechend. So konnte Familie Schlüter aus Detmold im Rahmen einer Zoom-Konferenz Kontakt mit seiner Martinsgans Ute aus einem niedersächsischen Gehöft aufnehmen. Das sei zwar nicht so festlich, wie Ute mit Rotkohl und Klößen zu verspeisen, räumt Familienvater Klaus Schlüter ein. „Dennoch war es schön, sie wenigstens zu sehen und mit ihr ein bisschen zu schnattern.“

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Wobei die Übersetzung der beim Videocall anwesenden Züchterin für einiges Befremden bei den Schlüters sorgte. So gab die Gans zu Protokoll, dass sie die Vogelgrippe für eine stinknormale Erkältung halte und eine groß angelegte Verschwörung wittere: „Die Füchse und die Menschenechsen wollen, dass wir schön in den Ställen bleiben“, so Ute, „und nicht zu vergessen die Austernpilz-Industrie – unsere Arbeitsplätze sollen vernichtet und durch vegane Alternativen ersetzt werden!“

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Source: welt.de