„Was wir wissen können“ von Ian McEwan: So lächerlich sind wir

Die meisten Alterswerke der Literatur sind von eher karger Schönheit. Alles ist längst gesagt, die expressive Langatmigkeit von einst weicht der Verknappung, die komplizierte Spielfreude einem reduzierten Plot und dem Stil kluger Schlichtheit. Nun gibt es natürlich auch Ausnahmen, und zu ihnen zählt das neueste, ganz und gar erstaunliche Werk des britischen Schriftstellers Ian McEwan. Er hat jetzt, mit 77 Jahren, einen fast 500 Seiten langen Roman voller Experimentierfreude und Fabulierlust veröffentlicht. Der heißt Was wir wissen können und spielt zunächst im Jahre 2119.