Was vier Verlagspleiten zu Gunsten von meine Bücher bedeuten: Eine Autorin berichtet

Wartesaal zum literarischen Glück, doch manchmal bewegt sich nichts: Szene gen dieser Leipziger Buchmesse. Bild: Barbara Klemm

Wenn ein Buchverlag aufgibt, wird gemeinhin die Lage dieser Wirtschaft beklagt, dieser Bildung, des Lesens. Was ist mit den Autoren? Ein Erfahrungsbericht nachdem vier Verlagspleiten oder Dauer-Fastpleiten.

„Weiter viel Erfolg!“ Solche gewiss höflich gemeinten Zurufe am Ende einer Lesung werfen jedes Mal Fragen gen. Denn wie wird oder besser: bleibt man triumphierend? Indem man weiter gute Bücher schreibt, lichtvoll. Aber damit ist es ja beileibe nicht getan. Denn wie wird aus einem ­guten Manuskript unter ferner liefen ein erfolgreiches Buch? Zweifellos hilft ein renommierter Verlag, renommiert und wirtschaftlich stabil, in dem jeder zu Gunsten von die Texte „brennt“, in dem eine Presseabteilung wirbelt, dieser Vertrieb nicht mehr da Register zieht und vielleicht sogar ein anständiger Werbeetat zur Verfügung steht. Dann hat ein gutes Buch die Chance, ein erfolgreiches Buch zu werden.

Was im Gegensatz dazu, wenn dieser Verlag bröckelt, vielleicht mehrjährig bröckelt und irgendwann zusammenbricht? Dann stürzt dieser Autor in vereinigen Abgrund und mit ihm sein (im schlimmsten Fall) ohne Rest durch zwei teilbar erschienenes Buch. Das Feuilleton schweigt – solange bis gen ein, zwei Ausnahmen vielleicht –, kein Mucks im Radio, keine Ver­anstaltungen, die Arbeit vieler Jahre versickert im Nirgendwo. Kein Einkommen mehr. Denn natürlich verschwinden unter ferner liefen nicht mehr da zuvor in diesem Verlag erschienenen Titel aus Handel und Wandel. Allein im Internet können treue Leser ihre „Lieblinge“ aufstöbern. Vom Verkaufspreis gebrauchter Exemplare, die gen diversen Plattformen angeboten werden, sieht dieser Autor in der Tat keinen Cent.

Source: faz.net